Traditionelle Klöppelkunst bringt Besucher zum Staunen

Bärnau. Die Sonderausstellung „Mit Spitze durch das Jahr“ mit Exponaten der Künstlerin Frieda Roith aus Schönsee ist ein absoluter Publikumsmagnet.

Die Künstlerin Frieda Roith (mitte) bekam viele Glückwünsche zur erfolgreichen Midissage. Foto: Deutsches Knopfmuseum
Die Künstlerin Frieda Roith (mitte) bekam viele Glückwünsche zur erfolgreichen Midissage. Foto: Deutsches Knopfmuseum
Interessiert begutachteten die Gäste die Exponate der Sonderausstellung im Deutschen Knopfmuseum. Foto: Deutsches Knopfmuseum
Interessiert begutachteten die Gäste die Exponate der Sonderausstellung im Deutschen Knopfmuseum. Foto: Deutsches Knopfmuseum
Deutsches Knopfmuseum
Deutsches Knopfmuseum

Der Einladung zur Midissage der Ausstellung „Mit Spitze durch das Jahr“ im Deutschen Knopfmuseum in Bärnau folgten neben vielen interessierten Gästen, auch mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schönsee und Wildenau. Der Dritte Bürgermeister Gottfried Beer dankte der Künstlerin Frieda Roith für ihre Bereitschaft, ihre Exponate im Deutschen Knopfmuseum zu präsentieren. „Es ist nicht selbstverständlich“, so Beer, „dass sich jemand die Mühe macht, mehrmals die doch weite Strecke von Schönsee nach Bärnau zu fahren, um eine Ausstellung zu präsentieren und zusätzlich an verschiedenen Tagen vor Ort die Kunstfertigkeit des Klöppelns zu demonstrieren.“

Schönsee: Ein Ort für Klöppler

Parallelen zwischen den beiden Orten Bärnau und Schönsee entdeckte Gottfried Beer auch dahingehend, dass sich beide Ortschaften fast ausschließlich auf ein bestimmtes Handwerk konzentriert haben. In Bärnau waren und sind es die Knöpfe und in Schönsee die Klöppelkunst. „Seit dem Start der neuen Sonderausstellung am 4. September 2022 seien schon viele interessierte Besucherinnen und Besucher im Deutschen Knopfmuseum gewesen und die Resonanz bis jetzt war durchwegs überaus positiv“, so Beer. Als kleines Dankeschön überreichte der Dritte Bürgermeister Frieda Roith einen Blumenstrauß.

Ein historisches Handwerk

Der Erste Bürgermeister der Gemeinde Stadlern, Gerald Reiter, überbrachte die Grüße seiner Gemeinde und gab einen kurzen Einblick in die Geschichte des Spitzenklöppelns, einer Kunst, die sehr alt ist und vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts durch Dienstboten vom Erzgebirge über Böhmen ins Oberpfälzer Grenzland kam. Zwischen Waldmünchen und Waidhaus sind in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts staatliche Klöppelschulen errichtet worden und auch in Schönsee gab es ab 1906 eine Klöppelschule, in welcher Frauen aus der Umgebung Unterricht im Klöppeln erhielten. „Der regelmäßige grenzüberschreitende Austausch mit Klöpplerinnen und Klöpplern aus Tschechien müsse an dieser Stelle ebenfalls besonders hervorgehoben werden“, so der Erste Bürgermeister Gerald Reiter.

Seit 36 Jahren am Klöppeln

Frieda Roith erzählte den anwesenden Gästen, dass sie seit 1986 klöppelt und sich die Kunstfertigkeit selber anhand von Büchern beigebracht habe. „Ich bin seit zwölf Jahren die Sprecherin des Klöppelkreises und unterrichte seit vier Jahren regelmäßig die Kinder der ersten bis vierten Klasse der Grundschule in dieser Handwerkskunst“, berichtet Frieda Roith. Den Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen würde sie zweimal pro Monat ein freiwilliges Klöppeln anbieten, was auch von 36 Kindern regelmäßig genutzt wird. Im Jahr 2013 habe sie bereits eine Ausstellung im Dr. Eisenbarth-und-Stadtmuseum in Oberviechtach gehabt.

Wertschätzung der Tradition

Die Kunst des Spitzenklöppelns hat man im Jahr 2016 in das bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen und im Januar 2017 auch noch in das Bundesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. „Diese Aufnahme“, so Frieda Roith, „sei eine Wertschätzung der im Schönseer Land beheimateten Tradition und würde dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt im Freistaat Bayern zu bewahren.“ Musikalisch umrahmen die Midissage Petra Frank und Gabriele Mayerhöfer, die mit ihren Flöten und der Auswahl der Musikstücke den Abend wunderbar stimmig gestalteten.

Sonderausstellung noch bis 30. Oktober

Die Sonderausstellung „Mit Spitze durch das Jahr“ kann zu den üblichen Öffnungszeiten von Donnerstag bis einschließlich Sonntag von 13.00 bis 17.00 Uhr noch bis zum 30. Oktober 2022 besucht werden. Am 30. Oktober wird Frieda Roith letztmals ab 14.00 Uhr vor Ort sein und im zweiten Stock klöppeln.

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