Trassenwanderung: Fische und Regenwürmer mögen keine Hitze

Störnstein. Der Teichwirt Michael Siller hat keine Ahnung, was aus seiner Fischzucht wird, wenn Tennet dort den Südostlink vergräbt. Das sagt er bei einer Trassenwanderung der Bürgerinitiative für eine dezentrale Energiewende vor knapp 50 Teilnehmern.

Von Gabi Eichl

Südost Link Störnstein Bürgerinitiative
Der Teichwirt Michael Siller (4.v.r.) schildert seine Befürchtungen um die Auswirkungen des Leitungsbaus auf seine Anlage.

Tennet habe zwar versichert, dass die Anlage hinterher wieder genauso aussehen werde wie derzeit, aber viele Fragen wie etwa die nach einer unerwünschten Erwärmung des Wassers durch die Leitung seien unbeantwortet, sagt Siller.

Fische meiden die Spannungsfelder von HGÜ-Leitungen

Der Sprecher der Bürgerinitiative, Josef Langgärtner, berichtet von einer Aussage Tennets, wonach Fische die Spannungsfelder solcher HGÜ-Leitungen mieden, wie eine Untersuchung in der Nordsee gezeigt habe.

In einem kleinen Teich hätten die Fische jedoch keine Möglichkeit, der Leitung zu entgehen. „Die haben keine Chance, die werden sicher beeinträchtigt dabei“, zeigt sich Langgärtner überzeugt. Dasselbe gelte für die Floß, die die Leitung voraussichtlich ebenfalls quere.

Sorge um das Bodenleben rund um die Leitungen

Der FW-Gemeinderat Hubert Meiler, der als Landwirt selbst von dem Leitungsbau betroffen ist, fügt an, Tennet habe erklärt, dass eine HGÜ-Leitung zwischen 60 und 70 Grad habe. Selbst wenn die Hitze nach oben hin geringer werde, sei zu befürchten, dass sich das Bodenleben rund um und über der Leitung stark zum Negativen verändere. Regenwürmer würden sicher derart erhitzte Räume meiden.

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Eine Andacht an einem Feldkreuz mit Diakon Theo Margeth beschließt die Wanderung.

Auf seinem eigenen Feld erläutert Meiler explizit, wie der Bau der Leitungen seiner Auffassung nach eine über Jahre aufgebaute Humusschicht zerstören könnten. Auch sei zu befürchten, dass die wasserführenden Schichten eines Feldes beschädigt würden, was zu einem Austrocknen des Bodens führe. Zu diesen Schäden durch den Bau kämen die möglichen Auswirkungen von Magnet- und Strahlungsfeldern auf das Bodenleben.

Jeder vernünftige Bürger erkennt den Unsinn dieser Monstertrassen.”

„Jeder vernünftige, mit gesundem Menschenverstand ausgestattete Bürger erkennt inzwischen den Unsinn dieser Monstertrassen“, sagt Langgärtner. Die Klimakatastrophe habe bereits begonnen, der Südostlink beschleunige diese nur noch.

Diakon Theo Margeth hält zum Ende der Wanderung eine Andacht an einem Feldkreuz.

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