Trotz Krisen: medbo investiert 42 Millionen Euro in Weiden und Wöllershof

Weiden/Wöllershof. Der Bezirk nimmt viel Geld in die Hand, um die beiden medbo-Standorte in der Nordoberpfalz auszubauen. Bezirkstagspräsident Franz Löffler und sein Stellvertreter Lothar Höher schauten jetzt in Wöllershof und Weiden vorbei.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler (Dritter von links) und sein Stellvertreter Lothar Höher (Zweiter von links) überreichten, stellvertretend für die gesamte Führungsmannschaft des Bezirkskrankenhauses Wöllershof, dem Ärztlichen Direktor Dr. Markus Wittmann (Vierter von rechs) ein Buchgeschenk. Foto: Theo Kurtz

Der Besuch hat Tradition. Zum Jahreswechsel schauen der Bezirkstagspräsident Franz Löffler und sein Stellvertreter Lothar Höher bei den medizinischen Einrichtungen des Bezirks (medbo) vorbei. Das ist seit 2008 so. Seitdem sind die beiden im Amt. “Wir wollen den Kontakt halten und uns über die aktuelle Situation informieren”, betonte Löffler bei der Stippvisite in Wöllershof und in Weiden. An beiden Standorten wird kräftig investiert. Über 42 Millionen Euro werden in den kommenden fünf Jahren lockergemacht. Das ist in diesen herausfordernden Zeiten allerdings alles andere als einfach.

Krisen machen der medbo zu schaffen

So ist es aktuell schwer für 2023 einen Wirtschaftsplan aufzustellen und mit stabilen Daten zu unterfüttern. Die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise sowie die Rekordinflation machen auch der medbo zu schaffen. “Schwankungen von einem Prozent schlagen bei uns mit zwei Millionen Euro zu Buche”, erläutert der Bezirkstagspräsident. Dennoch werde man konsequent die Investitionspläne umsetzen, gegebenenfalls werde man halt einzelne Projekte verschieben oder ein bisschen strecken.

12,5 Millionen Euro an Eigenmitteln

Alleine für die beiden Bauvorhaben in Weiden und Wöllershof muss der Bezirk rund 12,5 Millionen Euro an Eigenmitteln aufbringen. “Das geht auch nur, weil wir ein stabiles und gesundes Unternehmen sind”, so Löffler. In der Max-Reger-Stadt wird die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie (KJPP) erweitert. In unmittelbarer Nähe zum Klinikum wird ein Neubau errichtet.

Geschaffen werden 32 Betten für die stationäre Behandlung, außerdem wird die Tagesklinik für Kinder und Jugendliche um weitere sechs auf dann 18 Plätze aufgestockt. In dem Gebäude wird eine Schule untergebracht sein. Damit auch bei längeren Klinikaufenthalten die jungen Patienten am Unterricht teilnehmen können. Zusätzlich wird eine Tagesklinik mit 15 Plätze für die Erwachsenpsychiatrie geschaffen. 2025 soll das neue Haus bezugsfertig sein.

Ersatzneubau in Wöllershof

In Wöllershof werden für knapp 20 Millionen Euro ein Ersatzneubau für zwei Häuser hochgezogen, außerdem werden 41 stationäre Betten- und vier teilstationäre Tagesklinikplätze saniert. Neu entstehen wird eine Komfortstation mit 20 Einbett-Zimmern und Flächen für die physikalische Therapie. Mit der Fertigstellung wird bis zum Oktober dieses Jahres gerechnet.

Und medbo-weit reagiert man auch auf die horrenden Strompreise. “Wir werden alle zur Verfügung stehenden Dachflächen mit Photovoltaikanlagen zupflastern”, verspricht Löffler. Alleine in Wöllershof will man dafür 1,5 Millionen Euro ausgeben. Zudem will man Geld in die Hand nehmen, um die Wärmeinfrastruktur zu optimieren.

Dezentrale Versorgung ist wichtig

Löffler ist zuversichtlich, die aktuell schwierigen Zeiten gut zu überstehen. Zuversichtlich stimmt ihn der Zuspruch der Leute. “Wir kommen bei den Menschen wirklich gut an.” Und auch die Patienten sind wieder zurückgekommen, die während der Corona-Pandemie noch einen Bogen um eine Klinik gemacht hatten. Für Löffler ist die dezentrale Versorgung enorm wichtig. Mehr als die Hälfte der Patienten, so die Statistik, würden sich die Fahrt in ein Bezirkskrankenhaus schenken, wenn sie mehr als 30 Kilometer zurücklegen müssen. “Wer bitteschön sollte aber dann diese Menschen versorgen?” fragt sich der Bezirkstagspräsident.

Die medbo in der Nordoberpfalz in Zahlen:

An den beiden Standorten in Wöllershof und Weiden sind aktuell 456 Frauen und Männer beschäftigt. Mit der Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie (KJPP) in Weiden wird sich die Zahl um weitere 50 Vollzeitkräfte erhöhen.

In Wöllershof wurden 2022 über 3.100 Patienten stationör oder teilstationär behandelt, und 5.300 ambulant.

In Weiden wurden im vergangenen Jahr an der Tagesklinik der KJPP mehr als 1.200 Kinder behandelt.

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