Turnerbund überrascht Stadt mit Lösung

Weiden. Die Stadt und der Turnerbund waren sich nicht einig. Es ging um den Verkauf des Turnerbund-Geländes. Der Verein versucht so, seine Schulden zu begleichen. Allerdings gab es einige Probleme: Dünge und Bauverbot und vor allem das dingliche Vorkaufsrecht sorgten für Spannungen zwischen Stadt und Verein. Der  Turnerbund hat jetzt in einem Gespräch eine Lösung präsentiert, mit der vielleicht alle leben könnten. 

Von Yvonne Sengenberger

Gestern am Vormittag trafen sich die Streitparteien im Weidener Rathaus. Vorher hatten sich sowohl Stadt als auch Turnerbund schon mit ihrer Sicht der Dinge jeweils an die Öffentlichkeit gewandt. Bei ihrem Treffen wollten sich Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, Stadtkämmerin Cornelia Taubmann, Andrea Sanner vom Rechtsamt und die Gegenseite mit Bernhard Schlicht, erster Vorsitzender des Turnerbundes, Rainer Heinold und Architekt Alexander Robl noch einmal über die Probleme unterhalten und Lösungen finden.

Ablösung des Vorkaufsrechts für TB unwirtschaftlich

Wir wollen eine Lösung, mit der alle Seiten leben können,

erzählt Bernhard Schlicht. Für den Turnerbund würde es wirtschaftlich keinen Sinn machen, das Vorkaufsrecht der Stadt abzulösen. 30 Prozent vom Kaufspreis müssten sie dann an die Stadt bezahlen. Das wären rund 400.000 Euro. “Wenn wir diesen Preis abziehen, den Abriss des Glötznerstüberls und den Bau der Beachvolleyball-Felder dazurechnen, dann bleibt kaum etwas übrig. Nach der Renovierung der Gebäude und Sanitären Anlagen stünden wir am Ende wahrscheinlich immer noch mit unseren 350.000 Euro Schulden da”, erklärt der Vorsitzende.

Deshalb habe man nach Absprache mit den Investoren von R&K GmbH&Co. KG, Architekturbüro Robl und Plan&Bau Luhe, beschlossen, das Vorkaufsrecht nicht ablösen zu lassen. Das heißt, die Stadt kann in den Vertrag eintreten, müsste dann aber das Gelände für den Kaufpreis erstehen. Zahlen müsste der Turnerbund dann nichts an die Stadt.

Stadtrat muss entscheiden

Das Bau- und Düngeverbot würde der Turnerbund allerdings begleichen. Dabei geht es um 9.400 Euro, die dem Verein vor vielen Jahren in Mark von der Stadt bezahlt wurden, eben wegen des Bau- und Düngeverbots. Dort war damals nämlich ein Brunnen. Den gibt es aber schon lange nicht mehr.

Laut Aussage von Bernhard Schlicht sei die Stadt sichtlich überrascht gewesen vom Vorschlag des Turnerbundes. “Die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Immerhin würde die Stadt mit dieser Lösung nichts verdienen.” Jetzt muss der Stadtrat entscheiden, ob man das Vorkaufsrecht ausüben möchte. Schlicht betont:

Wir wollen auf jeden Fall eine einvernehmliche Einigung und keinen Streit mehr!

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