“Tusch eineinhalbmal” – Neugirgs neuster Streich

Windischeschenbach. Vier lange Jahre mussten wir darauf warten. Nun endlich ist es so weit. Norbert Neugirg, der Kommandant der Altneihauser Feierwehrkappell’n, veröffentlicht sein viertes Werk. 

Von Yvonne Sengenberger

“Der Lastwagen soll heute Mittag in Weiden eintreffen”, erzählt Neugirg, “vorausgesetzt der Lastwagen fährt nicht in den Graben.” “Tusch eineinhalbmal” heißt sein neustes Werk. Auf 176 Seiten beschreibt er, wie die Altneihauser Feierwehrkapell’n entstanden ist.

“Der Name kommt daher: Bei den Proben gab es ein Missverständnis. Die einen dachten wir spielen einen, die anderen wir spielen zwei Tuschs. Und so wurde das irgendwie nur eineinhalbmal. Mittlerweile ist es unser Markenzeichen.” Aus dem hirnrissigstem Zeug würden eben die besten Ideen entstehen. So wurde auch die Altneihauser Feierwehrkapell’n geboren. “Da spielten viele Zufälle mit hinein. Im Buch berichte ich auch, wie ich in der Jugendblaskapelle anfangen wollte und bei den Blechbläsern scheiterte. Ich wollte ernst zu nehmende Musik machen. Aber in den Proben kam es immer mal wieder zu Pannen und unfreiwilliger Heiterkeit.” Da reifte die Idee, das Komödiantische mit der Musik zu vereinen.

Gut Holz! Und ist das Wäldchen noch so dicht, wo er schießt, da wird es licht. Er schießt dem Eber durchs Gehänge und das Holz auf Ofenlänge.

Wer sich das vierte Neugirg-Buch holt, der darf sich auch über Anekdoten von den ersten Auftritten freuen. “Wir haben ja erst hauptsächlich auf Privat-Veranstaltungen gespielt. Auf Hetero- und Homo-Hochzeiten, bei Medizinischen-Kongressen, wie den Radiologen-Tagen in Regensburg, München und Berlin.” Da gibt es einiges zu erzählen. Darüber wo sie warum gespielt haben. Oder über das ein oder andere Malheur während, vor oder nach einer Vorstellung. “Wir wurden einmal von einer Zivilstreife gestoppt. Wir mit unseren angemalten Gesichtern, zu acht in einem klapprigen alten Van. Die dachten wir sind eine paramilitärische Gruppe.” Ein anderes Mal, erzählt Neugirg, hatten sie die Ehre beim Apothekertag in Weiden ein 30 Liter Bierfass anzuzapfen. “Die 30 Liter haben sich über den Boden im evangelischen Vereinshaus ergossen!”

Die Festtagskrawatte Die Krawatte hing vom Hals herunter und ging in der Soße unter und so entstand, mehr oder minder, der so genannte Soßenbinder.

Zum Ausklang geht es – passend zur Weihnachtszeit – um die Christmette: “Mettenhauch”. Wenn der Chor, der zuvor allerlei verschiedenste Speisen und Getränke zu sich genommen hat, beim Singen in der Christmette einen ganz “besonderen” Duft verbreitet.

“Ich hoffe, dass es den Lesern gefällt. Auch wenn ein bekannter Autor einmal gesagt hat: ‘Nehmen Sie sich in Acht vor Büchern, auf dem das Gesicht des Autors drauf ist!’ Privat kennt mich ja keiner. Und die Visage des Komandanten ist bekannt – die musste also auf’s Cover. Ein Bild mit Sonnenuntergang oder so – das passt ja nicht!”

Liebesheirat im Alter: Wenn zwei Menschen spät sich finden und dann noch aneinander binden, sich mit dem Standesamt belasten, bloß um legal sich zu betasten und dann – anstatt das Geld zu sparen – noch in ein teu’res Wirtshaus fahren, wo sie, eingekreist von Freibierschwaden, enorme Kosten auf sich laden, dann kann der Grund dafür allein nur Wahnsinn oder Liebe sein.

Das Buch ist im Buch- und Kunstverlag erschienen und kostet 16,95 Euro. Ein perfektes Weihnachtsgeschenk.

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