Über Kunst und Männerfreundschaften
Grafenwöhr. Ein weißes Bild ist Auslöser für einen handfesten Streit unter Freunden. Auch das Lachen oder das "Nicht mehr zusammen lachen können" spielt dabei eine Rolle.

Das Landestheater Oberpfalz (LTO) hat am Freitag in der Stadthalle Grafenwöhr das Theaterstück “Kunst” aufgeführt, das von der französischen Autorin Yasmina Reza stammt und einen autobiografischen Hintergrund hat.
Weiße Querstreifen auf weißem Untergrund
Im LTO-Theaterstück präsentiert Serge (Jens Ulrich Seffen) sein neu erworbenes Gemälde, das er für 200.000 Franc gekauft hat. Als das sein langjähriger Freund Marc (Alexander Kuchar) erfährt, lacht er darüber lauthals, denn das Bild zeigt weiße Querstreifen auf weißem Untergrund. Serge dagegen ist das Lachen vergangen. Die Freunde geraten in Streit, so dass ein Dritter, Yvan (Henning Kallweit) das Bild anschauen und seine Meinung kundtun soll. Als dieser sagt, dass das Kunstwerkt etwas in ihm auslöst, verliert Marc die Fassung.
Es geht um die Freundschaft
Nun wird hitzig diskutiert, aber eigentlich geht es nun nicht mehr nur um das Bild, sondern um die gemeinsame Freundschaft, die in Frage gestellt wird. Yvan beschäftigt zudem mit seiner bevorstehenden Hochzeit noch ein anderes Problem mit seiner Stiefmutter, das er seinen beiden Trauzeugen schildert.
Anspruchsvolle Texte
Die drei Schauspieler haben hervorragend ihre Rollen mit den anspruchsvollen und garantiert nicht einfachen Texten gemeistert. Henning Kallweit ist noch dazu kurzfristig in die Rolle des Yvan geschlüpft, da Christian A. Schnell, der künstlerische Leiter des LTO, krankheitsbedingt leider ausfiel.
Das Fundament einer Freundschaft
“Freunde sollten ehrlich zueinander sein und Kritik ertragen.” Auf diesem Standpunkt steht Regisseurin Alexandra Marinescu, denn “wenn man nicht mehr miteinander lachen kann, hat man das Fundament der Freundschaft eigentlich verloren”.
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