Umgehung Mantel kann gebaut werden – Einigung mit Landesbund für Vogelschutz
Mantel. Historischer Moment im Rathaus Mantel: Landrat Andreas Meier, Bürgermeister Richard Kammerer, Tobias Bäumler (Staatliches Bauamt) und Helmut Beran vom Landesbund für Vogelschutz geben am Mittwoch gemeinsam grünes Licht für den Bau der Umgehung für den Markt Mantel.

Der LBV wird seine Klage am Verwaltungsgericht Regensburg nicht weiter betreiben. Im Gegenzug gibt es zusätzliche Ausgleichsmaßen für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, eine Falter-Art, die den letzten 900 Metern der Trasse um Etzenricht, Weiherhammer und Mantel im Weg stand. Am Mittwochmittag setzen die vier Verhandlungspartner ihre Unterschrift unter die entsprechende Vereinbarung. Am Vortag hatte Landrat Andreas Meier den Kreisausschuss in nichtöffentlicher Sitzung informiert.
Bürgermeister Richard Kammerer (CSU) erinnert sich in seinem Amtszimmer, wie er am gleichen Tisch zu Beginn seiner Amtszeit mit Regierungspräsident Axel Bartelt gesprochen hatte. Das Thema im Jahr 2019: der langjährige Streit um die Umgehungsstraße Mantel. Kammerer freut sich, dass noch in seiner ersten Amtsperiode dieser Knoten gelöst werden konnte. “Das heute ist eine sehr, sehr wichtige Unterschrift.”
“Uns war sehr wichtig, dass wir eine außergerichtliche Lösung finden”, so der Bürgermeister. In vielen Verhandlungsterminen sei dies nun erreicht worden. “Jeder kann damit leben.” Es seien gute Lösungen gefunden worden. Bauherr sei der Landkreis mit Landrat Meier. “Die Leittragenden sind die Manteler Bürger. Wir haben hier den Verkehr.” Der Dank des Bürgermeisters gilt dem Vertreter des Landesbundes für Vogelschutz, Helmut Beran, der am Ende sein Einverständnis gegeben habe. Die LBV-Ortsgruppe war eng in die Verhandlungen eingebunden.
LBV: “Verdienst der Personen, die heute hier am Tisch sitzen”
Landrat Andreas Meier spricht von “intensiven letzten Tagen”. Es konnten in guter Atmosphäre Lösungen gefunden werden. “Wir haben am Ende verstanden, worum es dem LBV geht.” Dem Landrat kommt der “Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling” inzwischen flüssig von den Lippen. Der Falter sei Teil eines Ökosystems, das durcheinander gerate, wenn es an einer Stelle geändert werde.
Der Knoten habe sich gelöst. LBV-Geschäftsführer Beran nennt es eine “sehr konstruktive, vertrauensvolle Zusammenarbeit”: “Davon können jetzt alle profitieren: die Bürger und auch die Natur.” Beran betont, dass die Einigung Verdienst der Personen sei, “die hier heute am Tisch sitzen”: Leitender Baudirektor Tobias Bäumler, Bürgermeister Kammerer und Landrat Meier. Am wenigsten beigetragen hätten “die Leute, die großen Krawall gemacht haben”: “Auf dieser Ebene hätten wir keine Lösung gefunden.” Laut Meier war auch Landtagsabgeordneter Dr. Stephan Oetzinger involviert.
Bauamt rechnet mit Baubeginn im nächsten Jahr
Der LBV habe zum Schutz des “wunderschönen Haidenaabtals” einiges erreicht. In den Planfeststellungsbeschluss wurden zusätzliche Maßnahmen aufgenommen. Im Wesentlichen geht es um weitere Ausgleichsflächen, die nicht nur dem Falter, sondern auch dem Weißstorch guttun werden. Einbezogen wurden unter anderem Flächen im Bereich des Sportplatzes.
Aus Sicht des Leitenden Baudirektors Bäumler kann damit ein Kapitel nach Jahren endlich abgeschlossen werden. Damit werden die letzten 900 Meter der 18 Kilometer langen Trasse um Etzenricht, Weiherhammer und Mantel geschlossen. “Uns war von Anfang an klar, dass dieser Abschnitt in diesem hochsensiblen Naturraum schwierig wird.”
Die Unterschrift vom Mittwoch ist der Endpunkt des Vorlaufs. Für das Bauamt geht mit der Beendigung der Klage die Arbeit erst so richtig los. Leitender Baudirektor Bäumler will jetzt den Förderantrag stellen. Ist dieser genehmigt, “gehen wir davon aus, dass wir nächstes Jahr mit dem Bau beginnen können”: “Wir sind guten Mutes und wir haben genügend Erfahrung.”
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