Umwelt- und Klimapakt Bayern: Liebensteiner Kartonagenwerk ist dabei

Plößberg/Liebenstein. Die Teilnahme am Umwelt- und Klimapakt Bayern lief für die Liebensteiner wie geschmiert. Kein Wunder: Seit Jahren schon wird in dem Unternehmen der betriebliche Umweltschutz groß geschrieben.

Landrat Roland Grillmeier überreichte die Auszeichnung an die beiden Geschäftsführer Marion Forster und Bernhard Schön jun. (von links). Foto: Theo Kurtz

Erst im vergangenen Jahr ist das Liebensteiner Kartonagenwerk mit dem Bayern Best 50-Label ausgezeichnet worden. Damit würdigt der Freistaat besonders wachstumsstarke mittelständische Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren die Zahl ihrer Mitarbeiter und ihren Umsatz überdurchschnittlich steigern konnten. Jetzt die nächste Urkunde. Der Betrieb mit seinen 560 Beschäftigten hat sich erfolgreich beim Umwelt- und Klimapakt Bayern beworben. Landrat Roland Grillmeier überreichte im Namen des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber den beiden Geschäftsführern Marion Forster und Bernhard Schön jun. die Urkunde.

Die Idee, mitzumachen, kam aus den Reihen der Belegschaft. “Wir brauchten eigentlich nur mitmachen”, erzählt Marion Forster. Denn die geforderten Voraussetzungen bringen die Liebensteiner längst mit.

Nach EN ISO 14001 zertifiziert

Betrieblicher Umweltschutz wird schon seit acht Jahren in dem Familienunternehmen, das zu den modernsten Wellpappenverarbeitungswerken überhaupt gehört, groß geschrieben. 2014 wurde man bereits nach der internationalen Umweltmanagement-Norm EN ISO 14001 zertifiziert. “Wir versuchen, Ressourcen zu schonen und die Umwelt so gering wie möglich zu belasten”, betont Schön. Es wird Energie gespart und das nicht nur seit dem Ukrainekrieg. Die Produktionshallen heizen sich durch die Abwärme der Maschinen auf. So herrscht regelmäßig eine angenehme Arbeitstemperatur von um die 20 Grad. Eine zusätzliche Heizung braucht es nicht.

Pelletheizung ist geplant

Die beiden Geschäftsführer planen trotzdem, die bestehende Öl- gegen eine Pelletheizung auszutauschen. Den Strom für den Betrieb, mit seinen 115.000 Quadratmetern Produktions- und Lagerflächen, liefert CO2-neutral ein Wasserkraftwerk. Geplant ist darüberhinaus eine Photovoltaikanlage mit 2,1 Megawattstunden. Für sein Energiemanagementsystem wurde das Kartonagenwerk nach DIN EN ISO 50001 schon zertifiziert.

Nextboard wird verarbeitet

Auch der verarbeitete Rohstoff, die Wellpappe, wird aus zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen. Der Abfall, der bei der Kartonagenproduktion anfällt, wird recycelt. Bis zu 15 Mal kann die Wellpappe wiederverwertet werden. Auch Kunststoffreste werden gesammelt. Daraus wird Granulat gemacht. Apropos Wellpappe: Seit 2012 hat man in Liebenstein Nextboard im Programm. Dieses innovative Produkt ist dünner, leichter, dennoch aber stabiler als konventionelle Pappe.

Weniger Altpapier

Das bedeutet: es wird weniger Altpapier benötigt, das Gewicht und der Platzbedarf sinken. “Damit reduzieren wird den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Wellpappen um 15 Prozent”, erläutert Schön. Wichtig ist ihm und Marion Forster auch, dass ihre 54 Fahrzeuge umfassende Lkw-Flotte sowenig Dieselabgase wie möglich in die Luft pustet. Bei ihren Brummis klebt die Umweltplakette mit der Schadstoffklasse Euro VI in der Windschutzscheibe.

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