Unfall-Tragödie von Neunburg vorm Wald: Zittern um die Schwerstverletzten

Neunburg vorm Wald. Ein Ford-Fahrer kommt in einer Kurve zwischen Neunburg vorm Wald und Schwarzenfeld auf die Gegenfahrbahn, kracht fast ungebremst in einen Škoda. Ein Junge (8) stirbt noch am Unfallort. Jetzt bangen die Angehörigen um fünf weitere Schwerstverletzte.

Der 30-jährige Ford-Fahrer krachte am Montagabend zwischen Neunburg vorm Wald und Schwarzenfeld frontal und fast ungebremst in einen Škoda. Foto: dpa

Ein Ford-Fahrer aus dem Landkreis Cham (30) gerät am Montag gegen 19.45 Uhr auf der St2151 zwischen Neunburg vorm Wald und Schwarzenfeld im Landkreis Schwandorf aus noch ungeklärten Ursachen auf die Gegenfahrbahn. Die Kurve sei unübersichtlich, teilt die Polizei mit, aber nicht sehr unfallträchtig.

Der Ford kracht frontal und fast ungebremst in einen Škoda. Dessen Fahrerin (35), ihre Beifahrerin (29) und ihre drei Kinder (7 bis 16 Jahre) auf dem Rücksitz erleiden schwerste Verletzungen. Unfallzeugen beginnen umgehend, die Opfer zu reanimieren. Für den achtjährigen Jungen (8) kommt jede Hilfe zu spät (wir berichteten).

Entschärfte Kurve

Das Thema ist auch in der Politik angekommen. Bürgermeister Martin Birner (CSU) erinnert daran, dass die Staatsstraße auf seine Initiative hin bereits ausgebaut und die Kurve entschärft worden sei. Auch einen gemeindeübergreifenden Ausbau habe er angeregt. Jetzt will er das Thema wieder auf die Tagesordnung setzen.

Allerdings ist noch völlig unklar, ob die Kurve Grund für den Fahrfehler war, zumal die Ursachenforschung noch ganz am Anfang steht. Der schwerverletzte Unfallverursacher ist noch nicht vernehmungsfähig. Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, was noch in der Unfallnacht eingeleitet wurde, und eine Blutentnahme beim Unfallverursacher angeordnet.

Großeinsatz am Unfallort

Ein halbes Dutzend Rettungswagen, vier Notärzte, zahlreiche Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden sowie drei bayerische, zwei tschechische Rettungshubschrauber und ein Polizeihelikopter verwandeln die gesperrte Staatsstraße 2151 bis weit in die Nacht in eine gespenstische Szenerie mit annähend 100 Einsatzkräften und Helfern.

Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich noch in der Nacht um die Zeugen des schrecklichen Unfalls und die Einsatzkräfte, die in den nächsten Tagen und Wochen die grauenhaften Szenen verarbeiten müssen. „Ein für alle Beteiligten sehr belastendes Ereignis“, wie die Polizei mitteilte.

An der Unfallstelle befanden sich neben mehreren Polizeistreifen der Inspektionen Nabburg und Neunburg vorm Wald noch insgesamt 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren Kemnath bei Fuhrn, Schwarzenfeld, Sonnenried und Fuhrn. Die Feuerwehreinsatzleitung hatte Kommandant Thomas Wendl von der Feuerwehr Kemnath bei Fuhrn.

Unterstützt wurde er dabei von Kreisbrandinspektor Christian Weinfurtner sowie den Kreisbrandmeistern Reinhold Stangl und Hans-Jürgen Schlosser. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren übernahmen nach den ersten Rettungsmaßnahmen auch die Betreuung der aus den Wracks befreiten Insassen. Anschließend wurden sie dem Rettungsdienst übergeben. Die Feuerwehrleute leuchteten die Unfallstelle aus und übernahmen nach dem Abtransport der beiden Unfallfahrzeuge die Reinigung der Einsatzstelle. Zusätzlich hatten die Einsatzkräfte die Aufgabe, den Verkehr weiträumig umzuleiten.

Den Einsatz der Rettungsdienste mit zwei Rettungswagen aus Neunburg vorm Wald, je einen aus Schwandorf, Bruck, Rötz sowie der Hintergrundrettung aus Schwarzenfeld, vier Notärzten und 60 Rettungsdienstkräften unter Leitung von Notarzt Dr. Wolfgang Schreiber organisierte Einsatzleiter Werner Hannewald. Insgesamt fünf Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber waren vor Ort. An beiden Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von 25.000 Euro.

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