Ungebrochen solidarisch: Maikundgebung in Weiden

Weiden. 250 Arbeitnehmer aus regionalen Unternehmen sowie Vertreter aus den Gewerkschaften und der Politik haben sich am 1. Mai in Weiden versammelt. Gemeinsam habe sie am Tag der Arbeit ihre Stimme für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Gehälter erhoben.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund, Kreisverband Weiden-Neustadt/WN hatte die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region am 1. Mai nach Weiden eingeladen. Die diesjährige Maikundgebung stand ganz unter dem Motto “Ungebrochen solidarisch”. Bei ihren Reden sprachen sich der Weidener DGB-Chef Josef Bock, Dirk Stockfisch von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sowie Alexander Gröbner, Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Gehälter aus. Die Gewerkschaften fordern Entlastungen für die Arbeitnehmer und die Wiedereinführung der
Vermögensteuer.

Die Mitte der Gesellschaft leidet

Einen einfachen Rat hat Josef Bock für die Unternehmer der Region parat, die über Fachkräftemangel klagen: “Hört zu, was den Kolleginnen und Kollegen unter den Nägeln brennt. Hört zu, was sie brauchen. Hört zu, wenn sie 40 oder 48 Stunden arbeiten und nicht wissen, wie sie die Gasrechnung bezahlen sollen.” Viele Menschen würden buckeln und buckeln und trotzdem bei weitem nicht bekommen, was ihnen zustehe.

“Wir haben die Situation, dass Eltern im vergangenen Herbst nicht wussten und auch in diesem Jahr nicht wissen werden, wie sie es hinbekommen sollen, ihren Kindern ein Weihnachtsgeschenk zu machen”, sagt Alexander Gröbner. Während immer mehr Deutsche in Armut leben müssten, würden die Gewinne und das Einkommen der Reichen immer weiter ansteigen. Gut zehn Prozent der Bevölkerung besitze über 60 Prozent des Vermögens. “Das kann nicht sein und dagegen müssen wir uns stemmen.”

“Wir sind heute das erste Mal mit Kolleginnen und Kollegen der Bäckerei Brunner hier”, sagt Dirk Stockfisch. Die Mitarbeiter hätten es nämlich geschafft, einen Betriebsrat zu gründen. “Und aus Dank ist dieser Bäcker aus der Bäckerinnung ausgestiegen und hat die Tarifbindung verlassen. Das kann nicht sein! Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen!” Es könne nicht sein, dass Fachkräfte mit Mindestlohn abgespeist würden. “Das haben die Kollegen nicht verdient”, meint Dirk Stockfisch von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.

Foto: OberpfalzECHO/David Trott

Große Herausforderungen

“Die Herausforderungen sind nach wie vor groß”, sagt Oberbürgermeister Jens Meyer. Die Nachwirkungen der Corona-Krise und der Ukraine-Krieg würden den Menschen viel abverlangen. Wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten sei es somit nachvollziehbar, dass die Gewerkschaften deutlich höhere Lohnabschlüsse fordern. Menschen bräuchten schlichtweg genug Geld, ums sich ihren Wohnraum und die Energie leisten zu können.

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