Ungewöhnliche Beute: Gasmasken, Ferngläser, Funkgeräte aus Container der US-Army

Weiden/Grafenwöhr. Was für ein Diebesgut! Ein Weidener und ein Mann aus dem Landkreis Tirschenreuth sind angeklagt, die US-Army um Ausrüstung im Wert von über 420.000 Euro bestohlen zu haben. Große Teile waren aus einem Überseecontainer für die Ukraine Task Force.

Ungewöhnliches Diebesgut: In Weiden steht ein Mann vor Gericht, der die US Army um 48 Gasmasken bestohlen haben soll – unter anderem. Symbolfoto: public domain

Die Männer (43 und 31 Jahre alt) müssen sich deshalb ab Dienstag, 9 Uhr, vor der 1. großen Strafkammer des Landgerichts Weiden wegen besonders schweren Diebstahls und gewerbsmäßiger Hehlerei verantworten.

Der schwerste Vorwurf richtet sich gegen den 43-Jährigen aus Weiden: Er soll den Inhalt eines Überseecontainers der National Guard (Ukraine Task Force) in seinen Besitz gebracht haben. Der Container stand im Februar 2022 im Motorpark 35 auf dem Truppenübungsplatz der US-Army in Grafenwöhr. Es fehlten laut Anklage: 48 Gasmasken, Ferngläser, Geigerzähler und Funkgeräte. Gesamtwert: 344.977 US-Dollar.

US-Soldaten als Komplizen?

Auch der 31-Jährige soll sich seine Hehlerware in Grafenwöhr besorgt haben, teilweise mit Unterstützung amerikanischer Soldaten. So werden eine weibliche und ein männlicher Angehöriger der US-Army in dieser Sache von ihrer eigenen Gerichtsbarkeit verfolgt.

Der 31-Jährige verschaffte sich laut Staatsanwaltschaft unter anderem fast 90 Litefighter-Zelte (Wert pro Zelt rund 380 Euro). Begehrte Ware waren auch etwa 150 Kartons mit MRE, „Meals Ready-to-Eat“, also Nahrungsrationen fürs Feld. Tatzeitraum in seinem Fall: April 2019 bis September 2021.

Die Angeklagten werden von den Rechtsanwälten Clemens Sammet (Weiden) und Urs Kobler (Hannover) vertreten.

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