Unglaubliche Blue Devils gewinnen verrücktes Spiel mit Siegtreffer 0,9 Sekunden vor Schluss

DEL 2: EC Bad Nauheim – Blue Devils Weiden 4:5 (0:0, 3:1, 1:4)

Tore: 21. McPherson 1:0, 28. Min, Hickmott 2:0, 36. Min. Kaiser 3:0, 38. Min. Tomas Rubes (Tyler Ward) 3:1, 42. Bowles 4:1, 43. Min. Luca Gläser (Ward) 4:2, 53. Min. Zach Tsekos (Luis Marusch) 4:3, 56. Min. Fabian Ribnitzky (Tsekos) 4:4, 60. Min. Fabian Voit (Tsekos) 4:5. – Strafminuten: Nauheim: 6, Weiden: 4. – Zuschauer: 2437. – Der Bann ist gebrochen: Nach drei Niederlagen in Folge stießen die Blue Devils den Bock um und siegten in einem hochdramatischen Spiel nach zwei drei-Tore-Rückständen noch mit 5:4. Dass der Siegtreffer ganze 0,9 Sekunden vor dem Ende fiel, setzte dem ganzen die Krone auf. Die erneut ohne sieben Stammspieler angetretener Buchwieser-Truppe überzeugte einmal mehr durch großartigen Kampfgeist und einem nie erlahmenden Willen, durch den sie sich die drei Punkte mehr als verdienten. Überragender Akteur auf Weidener Seite war Zach Tsekos mit einem Riesen-Laufpensum und drei Scorerpunkten. Seien Mannschaftskollegen standen ihm aber kaum nach, jeder einzelne Devil gab sein Bestes.

Luca Gläser wieder fit

Bei den Blue Devils kehrte gegenüber dem Freitagsspiel zumindest Luca Gläser wieder zurück, dennoch fehlten weiterhin die sieben Langzeitverletzten. Im Teufels-Duell standen sich zwei Teams auf absoluter Augenhöhe gegenüber. Die Gastgeber waren zunächst einen Tick aktiver, scheiterten aber zwei-, dreimal am sehr aufmerksamen Devils-Goalie Felix Noack. Zum Ende des Drittels wurde Weiden mutiger und beschäftigte EC-Routinier Gerry Kuhn im Kasten ein ums andere Mal. So richtig gefährlich wurde es aber auf beiden Seiten nicht, sodass es mit einem leistungsgerechten Remis in die Pause ging.

Weiden spielt, Bad Nauheim trifft

Verkehrte Welt im zweiten Abschnitt: Die Blue Devils bestimmten das Spiel, verzeichneten bis Ende dieses Durchgangs 20:13 Torschüsse, doch die Gastgeber machten die Tore. Umstritten dabei das 2:0, als Hickmott den Puck offensichtlich mit einer unerlaubten Fußbewegung ins Tor kickte. Die Unparteiischen annullierten den Treffer zunächst auch wegen einer angeblichen Behinderung von Goalie Felix Nowack. Nach Sichtung der Videobilder gaben die Referees das Tor dann doch. Doch selbst nach dem 3:0 steckten die Devils nicht auf, im Gegenteil. Sie wurden immer überlegener und Tomas Rubes gelang dann mit einem Schlenzer der hochverdiente Anschlusstreffer. Zuvor waren die Weidener Angreifer mehrmals an Kuhn gescheitert, der den Puck scheinbar magisch anzog.

Unglaubliche Aufholjagd

Ähnliches Bild im letzten Drittel: Die Devils kämpften bis zum Umfallen, spielten weiter nach vorne, kassierten dann aber das scheinbar vorentscheidende 1:4. Wer nun gedacht hatte, das war’s für die Rumpftruppe von Coach Sebastian Buchwieser, kennt die Weidener Moral nicht. Mit dem Mut der Verzweiflung warf man alles nach vorn, rannte unermüdlich an und ließ die Gastgeber kaum noch zur Entfaltung kommen. Schließlich schafften die Gäste das scheinbar Unmögliche: Luca Gläser und Zach Tsekos schafften den Anschluss, nachdem der EC seinen überragenden Goalie Kuhn wegen eines Problems an dessen Ausrüstung durch Finn Becker ersetzen musste. Die Blue Devils spielten jetzt auf ein Tor und 0,9 Sekunden vor der Schlusssirene war es tatsächlich so weit: Fabian Voit fälschte einen Tsekos-Schuss unhaltbar zum 4:5-Siegtreffer ab. Danach gab es noch bange Minuten, als das Tor per Videobeweis auf hohen Stock gecheckt wurde. Dann aber aufatmen bei Spielern, Trainer und Fans: das Tor war regulär. Riesenjubel natürlich bei den Devils und ihrer Fans.