Unmut über Entscheidungen: Stadträte hinterfragen Pressather Bürgermeister

Pressath. Entscheidungen des Bürgermeisters über einen gefällten Baum im Stadtpark und über einen neuen Apfelbaumgarten finden keine Gegenliebe der Stadträte. Die Stadt stellt außerdem die Jahresrechnung 2020 vor.

Dem Baum wurden die Wurzeln gestutzt, da er Wachstum und Schachfeld störte. Aus Sicht von Richard Waldmann ein Todesurteil für den Baum. Bilder: Neidl.

Richard Waldmann (FW) äußerte sich in der vergangenen Stadtratssitzung stark verwundert über das Beschneiden der Wurzeln eines Baumes in der Professor-Dietl-Anlage. Er habe die Aktion per Zufall gesehen und die Arbeiter hätten ihm versichert die Anweisung käme von “ganz oben”: “Das war sein Todesurteil. Der Baum wird wohl im nächsten Jahr absterben.” Waldmann verlangte eine Erklärung von Bürgermeister Bernhard Stangl (SPD).

Dieser antwortete bei der Beschneidung selbst nicht dabei gewesen zu sein. Aber Schatten und Wurzeln des Baumes hätten dort Wachstum der Wiesen und das angrenzende Schachfeld gestört – für Waldmann nicht nachvollziehbar: “Es gibt weitere Bäume in der Nähe – werden die nun auch gefällt?” Er bat darum künftig vorsichtiger mit solchen Entscheidungen umzugehen. Parteikollege Eckhard Bodner stimmte ihm zu: “Die Sicherung des Schachfeldes kann kein Anlass für ein Vorgehen mit dem ‘Vorschlaghammer’ sein.”

Aus der kleinen Gartenanlage hätte nach dem Wunsch des Stadtrats ein kleiner Park mit Stellplätzen werden sollen. Der Bürgermeister hat anders entschieden und nun wird ein Apfelbaumgarten daraus. Bilder: Neidl.

Apfelbaumgarten mit Radweg statt Parkanlage mit Stellplätzen

Auch Martin Schmidt (CSU) war mit Entscheidungen des Bürgermeisters nicht einverstanden: Birgit Baller (SPD) erkundigte sich nach einem bewilligten Fördergeld von 160.000 Euro. In früheren Diskussionen wollte der Stadtrat damit zwischen der Bahnhofstraße und der Straße Am alten Sportplatz eigentlich eine kleine Parkanlage mit Stellplätzen errichten.

Stangl erklärte nun dort ohne Absprache mit dem Stadtrat einen Apfelbaumgarten mit Radweg anzulegen. Für Schmidt unerklärlich: “Dass Entscheidungen ohne den Stadtrat gefällt werden, ist nicht das erste Mal und sollte nicht zur Gewohnheit werden. Auch der Bürgermeister hat nur eine Stimme im Stadtrat.” Stangl bat um Verzeihung und ein wenig Geduld – er werde den Plan bald den Stadträten vorlegen.

Jahresrechnung für 2020 steht

Weiter stellte die Stadt die Jahresrechnung für das Jahr 2020 vor. Der Verwaltungshaushalt beträgt 10.501.250 Euro und der Vermögenshaushalt 7.535.988,44 Euro so dass der Gesamthaushalt 18.037.238,44 Euro betrug. Die Stadt hat einen Überschuss von 895.866,87 Euro erwirtschaftet, welcher der allgemeinen Rücklage zugeführt wurde.

Weiter kam sie ohne neue Kreditaufnahme aus, hat einen Schuldenstand von 3.525.635,91 Euro und Rücklagen von 1.133.411,46 Euro.

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