Urnenbestattungen gefragter denn je – Gemeinde Störnstein reagiert

Störnstein. Der Steinmetzmeister hat die kleine Anlage kaum fertig gestellt, schon gibt es Nachfragen, sagt der Bürgermeister. Die Gemeinde reagiert auf die Zunahme von Urnenbestattungen mit verschiedenen Angeboten für Urnengräber auf dem Friedhof.

Eine 40 bis 50 Jahre alte Zwerghainbuche hat der Bauhof dieser Tage gepflanzt; sie ist der Mittelpunkt der neuen Urnenwiese. Foto: Gabi Eichl

Vor wenigen Tagen hat der Bauhof eine 40 bis 50 Jahre alte Zwerghainbuche im Friedhof gepflanzt. Sie ist Mittelpunkt einer Urnenwiese mit extrem minimalistischen Grabstellen, die gerade im Entstehen ist.

Schräg oberhalb hat der Steinmetzbetrieb Rüdiger Goedeckes aus einem aufgelassenen Grab eine kleine Anlage mit vier Urnengräbern gestaltet. 

Gebühren der Friedhofssatzung werden neu kalkuliert

Bürgermeister Markus Ludwig informiert den Gemeinderat über den aktuellen Stand der beiden Projekte, die zur Folge haben, dass die Gebühren der Friedhofssatzung neu kalkuliert werden müssen.

Vorher sind den Worten Ludwigs zufolge aber noch verschiedene Fragen zu klären. Fragen wie die Zahl der Urnen, die man pro Grabstelle in der kleinen Anlage zulassen will. Vier seien maximal möglich, sagt Ludwig. Oder Fragen nach dem Blumenschmuck und dauerhafter Deko, Fragen nach der Schrift auf den Steinplatten.

Urnenwiese: Grabschmuck dort nicht möglich

Ludwig verweist auf die Nachbargemeinde Parkstein, die kürzlich sehr detailliert die Gestaltung einer solchen Anlage geregelt hat. Einig ist sich der Gemeinderat in Bezug auf die Gestaltung der Anlage rund um den Baum: Dort wird kein Grabschmuck oder ähnliches möglich sein, denn über die Gräber dort soll der Bauhof problemlos mähen können.

Der Steinmetzmeister Rüdiger Goedecke hat aus einem aufgelassenen Grab ein Urnenfeld gestaltet, das Platz für maximal vier mal vier Urnen bietet. Foto: Gabi Eichl

Über die genannten Fragen müssen die Fraktionen noch diskutieren. Einig ist man sich aber schon, dass die Buchstaben für die Namen der Verstorbenen bei beiden Anlagen aufgeklebt werden sollen, und nicht eingefräst. Denn wie der SPD-Sprecher Konrad Schell sagt, müssten die gefrästen Buchstaben allzu bald nachgearbeitet werden.

Karlheinz Schreiner (FWG) spricht sich wie seine Fraktionskollegen Hubert Meiler und Johann Confal dafür aus, in die Goedecke-Anlage vier Urnen pro Grabstelle zuzulassen, wenn schon vier hinein passten.

Schwierig werde es bei vier aber vielleicht mit den Namen auf den Steintafeln. Hier schlägt Eka Reber (FWG) vor, ein Muster auf Karton zu fertigen, um zu sehen, wie sich das Platzproblem mit den Namen lösen lasse.

Peter Fleischmann (CSU) spricht sich gegen dauerhafte Pflanzschalen und weitere Dekorationsgegenstände aus. Er kann sich eigenem Bekunden nach maximal Schnittblumen zu Feier- und Jahrestagen vorstellen.

Die neuen Satzungen, in der auch die Gestaltungsfragen geregelt werden, werden in einer der nächsten Sitzungen behandelt.

Bauausschuss verfällt beim Baumkauf in Kaufrausch

Bürgermeister Markus Ludwig bemerkt am Rande der Diskussion über die Urnenanlagen, dass der Bauausschuss und er beim Kauf der Hainbuche für den Friedhof beinahe in einen „Kaufrausch verfallen“ seien. Und so habe man auch gleich noch drei Zwergahorn für die Allee in Reiserdorf gekauft und zwei Linden für den Kirchplatz.

„Wir sägen nicht nur Bäume ab, wir pflanzen auch wieder neue“, sagt er. Und er verweist gleichzeitig auf die jüngst angelegten Blühflächen in der Gemeinde: „Wir tun was für die Natur.“

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