Ver.di Rückblick: Zehn Jahre soziale Berufswelt im Wandel

Sulzbach-Rosenberg. Kathrin Birner informierte bei einem SPD-Treffen über Entwicklungen im sozialen Sektor und Gesundheitsbereich, einschließlich verbesserten Arbeitsbedingungen und Herausforderungen wie Personalmangel.

Der Bierkeller der Brauerei Fuchsbeck in Sulzbach-Rosenberg. Foto: Karl-Heinz König

In Sulzbach-Rosenberg fand eine bemerkenswerte Versammlung der SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen statt. Dort wurde ein wichtiges Jubiläum thematisiert: Es sind genau zehn Jahre vergangen seit den unbefristeten Kitastreiks, die Deutschland weitreichend beeinflusst haben. Karl Heinz König, der Vorsitzende der SPD AfA, zeigte sich erfreut darüber, Kathrin Birner von der Gewerkschaft Ver.di willkommen zu heißen.

Karl-Heinz Köing leitet die Versammlung. Foto: Karl-Heinz König

Ein Blick zurück und nach vorne

Während der Veranstaltung im vollbesetzten Gastraum der Brauerei Fuchsbeck, hielt Kathrin Birner, Gewerkschaftssekretärin der DGB Gewerkschaft Ver.di, einen Vortrag zur Entwicklung in sozialen Berufen und im Gesundheitssektor. Sie machte deutlich, wie sich Arbeitsbedingungen und Löhne seit den Streiks verbessert haben. „Soziale Berufe wurden lange Zeit als karitative Tätigkeiten gesehen, oft ohne Entgelt und überwiegend von Frauen ausgeübt“, erklärte Birner. Diese Auffassung sei zwar teilweise noch vorhanden, aber es habe ein Umdenken stattgefunden. Mehr und mehr Beschäftigte würden sich gewerkschaftlich organisieren und für ihre Interessen einsetzen.

Birner betonte die Erfolge, die in den letzten zehn Jahren erreicht wurden, darunter höhere Einkommen, zusätzliche Zuschläge und freie Tage, sowie bessere Unterstützung für Ausbildungstätigkeiten. Trotz dieser Fortschritte nannte sie die aktuellen Herausforderungen: Personalnot, steigende Arbeitsbelastungen und gestiegene Erwartungen seien nur einige der Schwierigkeiten, denen sich die Beschäftigten im sozialen Bereich und im Gesundheitssektor stellen müssten.

Politische Initiative gefordert

„Wir sehen dringenden Handlungsbedarf bei der bayerischen Staatsregierung und in der Bundespolitik“, resümierte Birner. Es sei notwendig, dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden, um den Beschäftigten eine gesunde Arbeitsumgebung bis zur Rente zu ermöglichen. Ihr Appell richtet sich somit nicht nur an die Gewerkschaftsmitglieder, sondern auch an die politischen Entscheidungsträger.

Karl-Heinz König bedankte sich bei Kathrin Birner Foto: Karl-Heinz König

Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Handelns und des Einsatzes für bessere Arbeitsbedingungen. Sie war nicht nur eine Gelegenheit, die vergangenen Streiks zu reflektieren, sondern auch ein Anstoß, weiterhin für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im sozialen Sektor zu kämpfen.

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