Ver.di Streiks in Vilseck und Hohenfels zeigen starke Resonanz

Vilseck/Grafenwöhr. Ver.di zeigt sich zufrieden über hohe Streikbeteiligung der Zivilbeschäftigten in Vilseck, Hohenfels und Grafenwöhr, fordert bessere Tarifangebote. Streiks aufgrund stockender Verhandlungen mit Arbeitgebern, die bei 1,7% Lohnerhöhung beharren; keine neuen Termine festgelegt.

Die Streiks in Grafenwöhr am 16. Mai. Foto: Wolfgang Dagner

Die Gewerkschaft ver.di vermeldet einen erfolgreichen Streikverlauf in der Nordoberpfalz. In den Städten Vilseck, Hohenfels und Grafenwöhr haben sich ortsansässige Zivilbeschäftigte in dieser Woche an verschiedenen Streikaktionen beteiligt. Die Aktionen richten sich gegen die stockenden Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern.

Streiks an strategischen Punkten

In Vilseck widmeten sich die Streikaktionen vor allem der Gerätewartung. Hier nahmen am Dienstagmorgen etwa hundert Beschäftigte an einer Kundgebung teil. Die Aktion fand vor der Wache statt, wo sich Feuerwehrleute und medizinisches Personal dem Streikaufruf anschlossen. Parallel dazu wurden in Hohenfels Beschäftigte aus der Munitionsausgabe zum Streik aufgerufen.

„Die hohe Streikbeteiligung hilft uns, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen“, erklärte Kathrin Birner, eine Gewerkschaftssekretärin von ver.di. Sie betonte, wie wichtig die Arbeit der Zivilbeschäftigten ist und dass diese angemessenen Verhandlungen sowie ein faires Angebot verdienen. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, da die Arbeitgeberseite in der dritten Runde vor Ostern ihr Angebot von 1,7 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten nicht verändert hat.

Auch in der vergangenen Woche gab es bereits Streiks. Beschäftigte im logistischen Bereich, einschließlich Küchen, Busse und Telekommunikation in Hohenfels und der Region Grafenwöhr/Vilseck, legten ihre Arbeit nieder. Der Anlass ist derselbe: eine stockende Tarifrunde, bei der ein neuer Verhandlungstermin noch nicht festgesetzt wurde.

Die heutigen Streiks in Vilseck. Foto: Kathrin Birner
Die heutigen Streiks in Vilseck. Foto: Kathrin Birner

Zum Hintergrund der Tarifverhandlungen

Die Tarifverhandlungen betreffen ortsansässige Beschäftigte bei den Stationierungsstreitkräften, darunter US Army, Briten, Franzosen, Kanadier und NATO in Deutschland. Alle Truppenübungsplätze, mit Schwerpunkten in Bayern und Rheinland-Pfalz, sind Teil dieser Verhandlungen. Rund 3.000 Arbeitnehmer in der Oberpfalz und anderen bayerischen Standorten sind betroffen.

Ver.di fordert für die Zivilbeschäftigten eine zweistufige Entgelterhöhung. Zunächst einen Sockelbetrag von 320 Euro und eine anschließende Erhöhung um drei Prozent. Vor diesen Steigerungen sollen die Stundenentgelte der Feuerwehrbeschäftigten um zwei Euro erhöht werden. Zusätzlich wird eine Erhöhung der Ausbildungsentgelte um 200 Euro verlangt, bei einer Vertragslaufzeit von zehn Monaten.

Bisher fanden Verhandlungen am 31. Januar, 24. Februar und 15. April statt. Eine Fortsetzung ist geplant, um die stockende Situation möglichst schnell zu lösen.

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