Versehrtenfriedhof: Heute noch Nachfragen nach Vermissten

Störnstein. Keine großen Reden schwingen, nur erzählen, wie es damals war. Das hat Bürgermeister Markus Ludwig getan, indem er einen Augenzeugenbericht über Flucht und Vertreibung vorlas bei der Gedenkstunde am Versehrtenfriedhof des Bezirksklinikums, die jedes Jahr eine Woche nach dem Volkstrauertag stattfindet.

Bürgermeister Markus Ludwig (Mitte) verliest einen Augenzeugenbericht bei der Gedenkfeier am Versehrtenfriedhof des Bezirksklinikums. Bild: Gemeinde Störnstein

Im ganz kleinen Rahmen gedachten Bürgermeister Markus Ludwig, Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher, der Medbo-Regionalvertreter Peter Exner und eine Abordnung der Soldatenkameradschaft 1873 Neustadt/WN all der Menschen, die in den Nachkriegsjahren in Wöllershof, damals Versehrten-Krankenhaus, gestorben sind und auf dem eigens angelegten Friedhof beigesetzt wurden.

Gedenken all der Toten fern der Heimat

Höher erinnert daran, dass viele der hier beerdigten Menschen an der Ostfront gekämpft hatten, die in den letzten Kriegstagen nicht mehr weit von hier entfernt war. Viele der Verwundeten sind nicht mehr nach Hause zurückgekehrt und hätten in Wöllershof ihre letzte Bleibe gefunden. Umso wichtiger ist es, derer zu gedenken, die fern ihrer Heimat gestorben sind.

Hinterbliebene „froh und glücklich“ über die Gräber

Exner sagt, heute noch erreichten ihn Anfragen von Familienangehörigen der hier begrabenen Menschen, die meisten davon aus Ungarn. Die Hinterbliebenen sind „sehr froh und glücklich“, wenn sie erfahren, dass es ein Grab mit Namen gibt und ihre vermissten Großväter eine würdige Bestattung erfahren hätten.

Auch die Berichte über die jährliche Gedenkfeier auf dem Versehrtenfriedhof stießen bei den Nachfragenden auf sehr positive Resonanz. Zwei Trompeter gaben der Gedenkstunde einen würdigen Rahmen.
 

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