Verstärkung durch Panzertruppen

200 von 7000 neuen amerikanischen Soldaten sind in dieser Woche in Grafenwöhr eingetroffen

Grafenwöhr. Sie sollen mithelfen, den Aggressionen des russischen Machthabers Putin etwas entgegenzusetzen: 7.000 zusätzliche Soldaten hat US-Präsident Joe Biden nach Europa entsandt. 200 dieser Frauen und Männer sind mittlerweile in Grafenwöhr eingetroffen, wo sie auf weitere Befehle warten.

200 US-Soldaten sind in dieser Woche in Grafenwöhr eingetroffen. Sie zählen zu den zusätzlichen 7000 Soldaten, die US-Präsident Joe Biden wegen des russischen Feldzugs gegen die Ukraine nach Europa entsendet. Foto: Archiv/OberpfalzECHO

Da wollte sogar Ministerpräsident Markus Söder dabei sein, als am Dienstag 200 amerikanische Soldaten am Flughafen Nürnberg landeten. Sie sind Teil der von US-Präsident Joe Biden angeordneten Entsendung von 7.000 Streitkräften nach Europa und vorübergehend in Grafenwöhr stationiert. Dort soll es für sie laut Söder eine Überraschung geben: einen bayerischen Weißwurstfrühschoppen.

Dafür werden laut Söder 4.000 Weißwürste in die Oberpfalz gebracht. Neben dem Ministerpräsidenten waren auch der Leiter der Staatskanzlei, Florian Herrmann (CSU), US-Generalkonsul Timothy Liston, US-Brigadegeneral Joseph E. Hilbert und der Kommandeur des Landeskommando Bayern der Bundeswehr, Brigadegeneral Thomas Hambach, nach Nürnberg gekommen.

Gut trainiert und ausgerüstet

Die 200 Soldaten wurden zum 7th Army Training Command (7th ATC) in Grafenwöhr verlegt. Das 7th ATC ist eine Einheit, deren Verantwortung darin bestehe, “einsatzbereite, trainierte und gut ausgerüstete Truppen” liefern zu können. Bei der Verstärkungstruppe handelt es sich laut US-Oberkommando um Mitglieder der Panzerverbände 1st Armoured Brigade Combat Teams und 3rd Infantry Division aus dem Fort Stewart im US-Bundesstaat Georgia im Südosten der Vereinigten Staaten.

20 weitere Flugzeuge aus den USA

Die Soldaten sollen laut US-Mitteilung die “Abschreckung und Verteidigungsposition der Nato gegenüber Russland verstärken”. Konkreter wird die US-Army in der Frage der Stationierung weiterer Truppen nicht. Unklar ist derzeit auch noch, ob die Helikopter aus Ansbach und Illesheim, die Teil einer rumänischen Rotationseinheit sind, bereits in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt wurden. “Sie sind trainiert und immer bereit, jede Mission auszuführen die für sie vorgesehen ist”, so ein Armysprecher. In den kommenden Tagen sollen noch mehr als 20 weitere Flugzeuge mit US-Truppen an Bord in Nürnberg landen.

Starke Truppen

Neben dem US-Panzerverband werden sogenannte Kampfunterstützungsverbände nach Europa gebracht – darunter Pioniere, Logistiker und Flugabwehrtruppen. Insgesamt sind circa 12.000 US-Soldaten nach Europa entsandt worden. Damit beträgt die Zahl der in Europa stationierten US-Soldaten mehr als 90.000. Insgesamt zählt die westliche Verteidigungsallianz der NATO in Europa mehr als zwei Millionen Männer und Frauen.

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