Viel Hoffnung auf Weichenstellungen in Speinshart beim Lichtmessempfang

Speinshart. Der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker war als Ehrengast beim Lichtmessempfang im Kloster.

Finanzminister Albert Füracker sprach beim Lichtmessempfang im Speinsharter Gemeindezentrum vor seinen besten Freunden: den Steuerzahlern. Foto: Robert Dotzauer

Vielleicht gibt es ihn, den Geist von Speinshart. Vielleicht ist es der Geist des Ordensvaters Augustinus, den Abt Hermann Josef zitierte und der die Besucher am Sonntag in Speinshart inspirierte. Vielleicht war es auch die herzliche Gastfreundschaft der Chorherren und eines Bürgermeisters, die in bewegenden Zeiten den kühnen Hoffnungen der Speinsharter Raum gab. Auf jeden Fall waren es dem Anlass schuldend gesetzte, tragende und optimistische Töne, die beim traditionellen Lichtmessempfang von den Gastgebern und Ehrengast Albert Füracker, dem zweitwichtigsten Mann im Bayerischen Kabinett, so Bürgermeister Albert Nickl, angestimmt wurden.

Nachschlag vom Finanzminister?

Lichtmess war viele Jahrhunderte für die Menschen ein magischer Tag. Die alten Bauernregeln gaben dem Tag besondere Bedeutung. Die Tage werden heller und länger. Das Bauernjahr endete. Dienstboten, Knechte und Mägde erhielten die Reste ihres Lohnes. Für Bürgermeister Albert Nickl ein Lichtblick für die Zukunft: „Vielleicht bekommen wir ja heute vom Finanzminister auch einen Nachschlag, weil wir das ganze Jahr über fleißig waren“.

Ein Tragerl Klosterbier und eine Brotzeit aus regionaler Produktion für den „Oberpfälzer“
Finanzminister musste sein. Foto: Robert Dotzauer
Ein Tragerl Klosterbier und eine Brotzeit aus regionaler Produktion für den „Oberpfälzer“ Finanzminister musste sein. Foto: Robert Dotzauer
 Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
 Foto: Robert Dotzauer
 Foto: Robert Dotzauer

Selbstbewusst ergänzte der Bürgermeister im Kreise zahlreicher Ehrengäste, unter ihnen Regierungspräsident Walter Jonas, Fördervereins-Vorsitzender Tobias Reiß, Abgeordnete und Kommunalpolitiker, Hochschul-Präsidenten und Professoren, die Truppenübungsplatz- und Garnisons-Kommandeure der US-Army aus Grafenwöhr und zahlreichen Ehrenamtlichen und Behördenvertretern: „Das Geld des Freistaates ist in der nördlichen Oberpfalz gut angelegt und bringt eine reiche menschliche und soziale Rendite“. Das Plädoyer für die „wunderbare Heimat“ mit der Aussicht Speinsharts als Ort der Wissenschaft und einem zur technologischen Weltspitze gehörenden Bayernland sollte nachhallen.

Ein “guter Diener der Oberpfalz”

Für Co-Gastgeber Abt Hermann Josef Kugler war in üblen und elenden Zeiten der hl. Augustinus ein weiser Ratgeber. „Lebt recht, denn ein gutes Leben ändert die Zeiten“, empfahl der Ordensmann, um anschließend den Minister als guten Diener der Oberpfalz und als Fürsprecher für die Heimat in München zu loben. Lebet recht, aufrecht und geradlinig, so die Aufforderung an alle Gäste.

Minister in bester Laune

Beim Frankenfasching in Veitshöchheim noch im goldenen Zwirn, steckte Albert Füracker wohl noch ein bisschen Schalk im Nacken. In den Danksagungen der Speinsharter erkannte der Finanzminister eine Strategie: „Dankbarkeit ist stets die Geburtsstunde weiterer Wünsche.“ Geduld sei dabei ein guter Ratgeber. „Oh Herr, gebe dem Oberunruhestifter Albert Nickl diese Geduld, und zwar sofort“, scherzte der Staatsgast, um schließlich zu trösten: „Aus der KI wird bestimmt was“. Wenn schon der Wissenschaftsminister mit Versprechungen nach Speinshart komme, tue sich auch der Finanzminister leicht.

Füracker empfahl den Speinshart-Machern und allen Lichtmess-Gästen, auch beim Blick auf die Speinsharter Wünsche in längeren Abschnitten zu denken. Als Beispiel nannte er das große und lange Engagement des Freistaates im Kloster Plankstetten, um schließlich mit Blick auf die Prämonstratenserabtei zu trösten: „Dieser Leuchtturm wissenschaftlicher Kompetenz ist auf einem guten Weg.“ Dann könne der Wissenschaftsstandort Speinshart in ein „Albert Nickl – Tobias-Reiß-KI-Zentrum“ umbenannt werden.

„Wir lassen niemand alleine”

Präzise formulierte der Staatsminister seine Vorstellungen für das Wohl des ländlichen Raumes: „Glanzlichter wie Speinshart weisen den Weg in eine gute Zukunft“. Füracker erinnerte unter anderen an den Segen der Dorferneuerung, an den kommunalen Finanzausgleich auf Rekordniveau und an die Anstrengungen des Freistaates zur Unterstützung der Gemeinden für den Glasfaserausbau.

„Wir lassen niemand alleine“, stellte Füracker auch mit Blick auf die hohen Förderquoten im sozialen Bereich klar. Schließlich brach der Finanzminister eine Lanze für den starken Gemeinsinn auf dem Lande, den beispielgebenden Einsatz der Ehrenamtlichen und die Chancengleichheit auf der Bildungsebene.

Musikalisch begleitete die Veranstaltung ein Ensemble der Musikschule im Vierstädtedreieck. Dem Lichtmessempfang ging ein feierlicher Gottesdienst mit Abt Hermann Josef in der Klosterkirche voraus.



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2 Kommentare

Karl-Werner Schramm - 17.02.2023

Speinsharter Bürgermeister und stellvertretender Landrat unterdrückt Informationen zum Zustand der Trinkwasserversorgung

Das Speinsharter Trinkwasser ist seit mehr als 10 Jahren durch Ausbeutung (Entnahme > Neubildung) bedroht. Rücksichtslos werden zusätzliche Entnahmen durch Baugebiete und Tierhaltung vom Bürgermeister geplant. Auf der Bürgerversammlung soll das besprochen werden. Der Bürgermeister legt dazu eine nicht ordnungsgemäße Tagesordnung vor, die normalerweise Eingaben von Bürgern enthalten soll, um Bürger im Vorfeld zu aktuellen Themen zu informieren und das Interesse zu wecken teilzunehmen:
https://www.speinshart.de/_wpframe_custom/editor_uploads/files/B%C3%BCrgerversammlung%202023%20am%2001_03_2023.pdf
Das sind Zustände wie in totalitären Regimen. Die Kommunalaufsicht ist bereits informiert.
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Speinshart.
Am 1.3.2023 wird zum Thema „Sachstandsbericht Trinkwasserversorgung WZV Seitenthal TB III“ über die aktuellen Fakten informiert. Kommen Sie zahlreich, um sich nicht weiter durch unqualifizierte Meinungen täuschen zu lassen.
Der Kommentator wird nicht lockerlassen das Treiben des Gemeindevorstehers zu unterbinden indem Bürgerinnen und Bürger informiert und nicht durch Desinformation zurückgelassen werden.

Karl-Werner Schramm - 13.02.2023

Meinung vor Wissenschaft und Nachhaltigkeit in Speinshart

Der Gemeinderat in Speinshart ignoriert wissenschaftliche Fakten und ersetzt dies durch unqualifizierte Meinung. Nachhaltigkeit und Denken in längeren Abschnitten scheint ungewohnt.

So wird der seit mehr als 10 Jahren sinkende Grundwasserpegel des Trinkwasserreservoirs am Miega Berg und mögliche massive Schwierigkeiten bis hin zum sich anbahnenden Nutzungsende innerhalb von wenigen Jahrzehnten ignoriert. Mit der Planung weiterer Entnahmen durch Baumaßnahmen im Klosterdorf und durch neue Baugebiete wird diese Entwicklung auf Kosten zukünftiger Generationen weiter verschärft, das Grundgesetz (§26a), das Wasserhaushaltsgesetz des Bundes (§ 47) und die Grundwasserverordnung des Bundes missachtet.

Das scheint auch Finanz- und Heimatminister Füracker erkannt zu haben, indem der mahnt, in längeren Abschnitten und damit nachhaltiger zu denken.
Es bleibt zu hoffen, dass nun auch die vermeintlich heimatliebenden Gemeindevertreter das endlich realisieren.
Auf der Bürgerversammlung der Gemeinde am 1.3.2023 wird der Kommentator die gegen alle Widerstände zusammengetragenen Fakten zum Trinkwasserreservoir bereithalten und hofft an der Information der Bürgerinnen und Bürger nicht gehindert zu werden.