Vielfältige Musik für einen Laib Brot als Gage

Lennesrieth. Diese Ortschaft ist für ihre Schönheit und gelebtes Brauchtum bekannt. Dies bewiesen die Bewohner auch wieder bei einer urigen Sitzweil.

“Was wär ein Sitzweil ohne Musi”, sagte der neue Dorfsprecher Georg Bocka (links) und begrüßte auch den Sänger und Moderator des Abends, Hans-Peter Reil (Zweiter von links). Für einen Laib Brot spielten die Musikerinnen und Musiker der Lennesriether Sitzweil auf. Foto: Franz Völkl

Aus dem Lennesriether Veidnstodl war wieder ursprüngliche Musik vom Feinsten zu hören. Eine urige Sitzweil, organisiert von Hans Pausch, war im schmucken Ort bei Waldthurn angesagt.

Maiandacht mit Passionalmusic

Vorausgegangen war eine Maiandacht, die der Waldthurner Pfarrer Norbert Götz und Waldthurner Gruppe Passionalmusic mit Hannah Reil, Annika Pankotsch und Alexandra Jaworski musikalisch gestaltete.

Als Bühne im Stodl diente dann ein Kipper-Anhänger vom Veidn-Hubert, schön dekoriert. Ein Heugebläserohr unterm Dach unterstrich den ländlichen Charakter des Stodls. Als Sänger und Vollblutmoderator „garantiert ohne Konzept, aber sehr originell“ fungierte der sehr unterhaltsam und spontane Hans-Peter Reil. Eingeladen waren Hackbrett furiosa, Felix Griesbach mit seiner bayerisch-böhmischen Bläsergruppe, Peter Ermer, die Wirtshauseck Musi und „Hape und Moidla“.

Laib Brot als Gage

Sämtliche Beteiligten erhielten als Gage für diese stimmungsvolle Sitzweil ein Laib Brot aus den berühmten Lennesriether Backöfen. Pünktlich zum gleichzeitigen Abend-Glockenläuten der Filialkirche St. Jakobus sprach Pfarrer Götz das „Freu dich du Himmelskönigin“, Hans-Peter Reil, seine Tochter Hannah und Annika Pankotsch sangen begleitet von der bayerisch-böhmischen Bläsergruppe.

Sogar ein echter ehemaliger Regensburger Domspatz landete im Veidnstodl. Peter Ermer aus Altenstadt/WN studiert in Stuttgart und war extra für diesen Abend aus dem Schwabenland in die „Perle der Oberpfalz“ nach Lennesrieth angereist. Er entlockte seiner Gitarre fantastische Töne, begeisterte mit Eric Claptons Ballade „Tears in Heaven“, wozu auch seine ausgebildete Tenorstimme beitrug. Er beendete den musikalischen Teil des Abends zusammen mit dem Moderator, wobei sie zusammen das „Muss i denn zum Städterle hinaus“ sangen.

Okarina und die bayerisch-böhmischen Sieben

Hackbrett furiosa mit Andrea und Martin Zellner (Lennesrieth) sowie Christine Eller aus Weiden zeigten bei der Schafbock-Polka, welche schöne Musik mit einem Hackbrett, Schifferklavier und dem ungewöhnlichen Instrument, einer Okarina möglich ist.

Felix Griesbach vom Lennesriether Haselranken hatte seine Musikerfreunde Julian Bauer, Jonas Kraus, Max Steiner, Konstantin Stahl, Andreas Holfelner und Julian Steiner eingeladen. Sie spielten mit ihren Blasinstrumenten auf, dass der Veinstodl wackelte. Der von „Konsti“ Stahl komponierte Türmermarsch durfte nicht fehlen. Ein „Oh leck…“ entriss es dem Moderator vor Begeisterung, als die sieben jungen Musiker den „Fliegermarsch“ aufspielten. Hans-Peter Reil und Tochter Hannah sangen gefühlvoll im Duett von der Böhmischen Liebe und dem Schornsteinfeger aus Eger.

Wirtshauseck Musi aus Weiden

Die Wirtshauseck Musi mit Hans Fröhlich aus Weiden war mit Harfe und Bass gekommen und unterhielt mit teils selbst komponierten Liedern oder auch die Nagelschmidt-Polka. Das „Wohlfühlklima“ im Veidnstodl rundete die Dorfgemeinschaft mit Dorfsprecher Georg Bocka ab, die Leberkässemmeln, Schnittlauchbrote und Zwiebelkuchen – garantiert aus eigener Herstellung – servierten.

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