Vilsecker pilgerten zur Wolfsschützenkapelle
Vilseck/Grafenwöhr. Es ist die einzige Wallfahrt in Bayern, die in ein Sperrgebiet führt. Am Dreifaltigkeitssonntag pilgerten Gläubige der Pfarrei Vilseck im Truppenübungsplatz Grafenwöhr zur Wolfsschützenkapelle. Sie erinnert an die wundersame Rettung eines Jägers bei der Wolfsjagd.
„Im 17. Jahrhundert ereignete sich auf diesem Platz die Darstellung, wo der alte Förster einen Wolf anschoss,welcher auf ihn losging und über diesen herfiel; aber in dem Augenblick der größten Gefahr durch Anrufung der Heiligen Dreifaltigkeit des Försters Sohn hinzukam, mit einemwohlgezielten Schuss den Wolf tötete und dadurch seinen Vater aus der Lebensgefahr errettete”. So lautete die ursprüngliche Inschrift zur Wolfsschützensage, die Szene der Wolfsschützenrettung ist auf dem Bild in der kleinen Kapelle zusehen. Sie liegt am Fuße der Schwarzen Berges an der Gemarkung am Erzhäusl und ist das letzte noch erhaltene Kirchlein auf dem gesamten Übungsplatz. Entlang der Allee aus 100 Linden, die zum 100jährigen Jubiläum des Bundesforstes gepflanzt wurden pilgerten die Vilsecker auch heuer wieder zur Wolfsschützenkapelle.
Pfarrer Hrudaya Kumar Madanu betete mit den Gläubigen die Dreifaltigkeits-Andacht und bat auch um den Schutz den Beistand der Gottesmutter. Die Andacht endete mit dem Vilsecker Lied.
Tradition wird aufrechterhalten
Forstdirektor Alexander Krone dankte auch im Namen seines Revierförsters Frank Gerstenmeier, dass die Tradition der Wallfahrt aufrechterhalten wird. Die Mitarbeiter des Bundesforstbetriebs sorgen auch für die Pflege des kleinen Kirchleins. Nach der Wallfahrt bewirteten sie die Pilger, die trotz des regnerischen Wetters noch gerne in schönen Natur des Sperrgebiets zu Gesprächen zusammenstanden. Älteste Teilnehmerin der Wallfahrt war die 90jährige Ottilie Gebardt aus Vilseck. Sie wurde 1935 im Erzhäusl, einem ehemaligen Forst- und Gasthaus nahe der Kapelle im Übungsplatz geboren. Gerne gab sie die Erinnerung und Erzählungen an ihren Geburtsort, dem Erzhäusl weiter.
Andreas Kreuzer von der US-Armee-Garnison Bavaria begleitete wie alle Jahre die Gruppe und sorgte für den Zutritt ins Sperrgebiet.
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