Vogelwilde Mischung: Bayern, Brass und Bier

Neuhaus. Das war wieder so eine Veranstaltung, die man jemanden der nicht dabei war eigentlich gar nicht erklären kann. Denn was am Freitagabend am Schafferhof über die Bühne ging oder besser gesagt über die Bühne fegte kann man auch nach langem Nachdenken mit wenigen Worten gar nicht beschreiben.

Von Roland Wellenhöfer

Monobo Son am Schafferhof
Sie können auch „ohne Strom“ spielen, das bewiesen „Monobo Son mit ihrem „Marsch“ durchs Publikum.

Der Auftritt  von „Monobo Son“ am Schafferhof war einfach unbeschreiblich: Unbeschreiblich schön, unbeschreiblich emotional und machte unbeschreiblich viel Spaß. Dabei stand das Konzert auf der Kippe.

Die Jungs und Mädels vom „Sündikat“ – nach eigener Definition – ein „Verein für Frohsinn und Kultur“ präsentierten ihren mehr als interessanten Fang aus dem bunten Becken der alternativen Musikszene Bayerns. „Monobo Son“, eine gestandene Truppe von Profimusikern um den hyperaktiven Posaunisten Manuel Winbeck, wartete mit einem interessanten und überraschenden Mix an Stilen und Facetten auf.

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Und vom ersten Moment an, hatte die bunte Combo, das Publikum auf ihrer Seite.

Sowas passiert echt nicht oft,

meinte der Frontmann anschließend, „denn meist geht’s am Anfang aweng zach!“ Doch beim Schafferhof-Publikum ging es alles andere als zäh los. Die Musiker steckten mit ihrer quirligen Zappeligkeit die Zuhörer sofort an.

Die drei Bläser, die in ständig wechselnden Kombinationen ihre Instrumente zum Einsatz brachten, integrierten viele verschiedene Einflüsse in ihren Sound. Die Rhythmusgruppe im Hintergrund, bestehend aus Orgel und Schlagzeug, brachte das Ganze zum Schwingen. Und im Gesang offenbarte sich die bayerische Herkunft der Band. Und trotz dieser vogelwilden Mischung hatte man doch schnell das Gefühl, dass hier zusammenkommt, was zusammengehört: Bayern, Brass und Bier.

Auftritt steht auf der Kippe

Dabei stand der Auftritt tags zuvor noch auf der Kippe, denn der Stamm-Keyboarder fiel krankheitsbedingt aus. Und deshalb war für diesen einen Abend Hans der Mann am Klavier. Und man merkte es keinen Augenblick, dass die Band in dieser Besetzung zum aller ersten Mal zusammen spielte – Profimusiker eben. Erst nach mehreren Zugaben durften sie schließlich die Bühne verlassen.

Regelrecht begeistert zeigte sich nach dem Konzert der Frontmann Manuel Winbeck:

Ich hatte echt das Gefühl die Leut‘ haben sich gfreut, dass wir wieder hier waren.

Schafferhof-Wirt Reinhard Fütterer freute sich auf jeden Fall auf das Wiedersehn mit Manuel Winbeck. Die beiden kennen sich seit dem legendären Konzert von „La Brass Banda“ vor einigen Jahren. Als „Klasse“ bezeichnete er die Zusammenarbeit mit dem „Sündikat“, deren Mitglieder sehr viel Herzblut und Leidenschaft in die Vorbereitung und Durchführung ihrer Veranstaltungen stecken. So gesehen sei der Verein, das Beste, was der Kulturszene in Weiden und im Landkreis hätte passieren können.

Bilder: R. Wellenhöfer

Hans, der Mann am Klavier zauberte aus seinem abenteuerlich anmutenden Kasten allerfeinsten Rhythmus.
Manuel Winbeck, war nicht zum ersten Mal am Schafferhof. Das letzte Mal mit „La Brass Banda“.
Wolfgang Schlick ist einer der bekanntesten Köpfe der alternativen Musikszene in Bayern. Bei Monobo Son ist er an der Flöte, am Saxophon oder an der Tuba.

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