“Volle Fahrt” für das neue Senioren-Servicehaus

Parkstein. Immer wieder stockte das Senioren-Servicehaus-Projekt. Jetzt nimmt das zehn Millionen-Euro-Vorhaben richtig Fahrt auf. Im Frühjahr 2024 sollen die ersten Mieter einziehen.

Jeder der Ehrengäste hatte etwas dabei, um die Zeitskapsel für den Grundstein zu befüllen (von links): Bürgermeister Reinhard Sollfrank, Sparkassenvorstand Hans-Jörg Schön, Geschäftsführer Martin Weiß, stellvertretender Landrat Albert Nickl und der Landtagsabgeordnete Dr. Stephan Oetzinger. Foto: Theo Kurtz

Immer wieder hatten sich die Parksteiner gefragt: Wird das noch was? Es wird! Das Senioren-Servicehaus des Sozialteams kommt. Die ersten Mauern hat die Firma Steininger aus Neunburg vorm Wald schon hochgezogen. Symbolisch wurde jetzt im Beisein zahlreicher Ehrengäste der Grundstein für das zehn Millionen Euro-Projekt gelegt. Im Frühjahr 2024 soll der Gebäudekomplex bezugsfertig sein.

Zeitkapsel gefüllt

Eine Zeitkapsel wurde in einen Betonblock eingelassen. Für die Nachwelt, falls man in 200 Jahren auf die Idee kommen sollte, an der Stelle zu buddeln. Befüllt wurde sie unter anderem mit Dokumenten, die in der etwas längeren Entstehungsgeschichte des Hauses eine Rolle gespielt haben. Stellvertretender Landrat Albert Nickl steckte zum Beispiel die erste Baugenehmigung vom Landratsamt hinein.

Projektidee reicht bis 2017 zurück

Der “Werdegang” des millionenschweren Vorhabens, das finanziell vom Sozialteam gestemmt wird, reicht bis in das Jahr 2017 zurück. Im Sommer wurden die ersten Pläne und Ideen der damaligen Bürgermeisterin Tanja Schiffmann vorgestellt. Danach wurde nach einem passenden Grundstück gesucht und es wurde gefunden. Die Kommune stellte ein Areal “Am Viehhof” zur Verfügung. Im Herbst 2017 unterzeichnete man den Erbbaurechtsvertrag. Die Planungen starteten, bis dann am 15. März 2018 der Bauantrag eingereicht werden konnte. Dann war mal Pause. Und das Rätselraten in Parkstein begann.

Umplanen fürs Förderprogramm

Zwischenzeitlich hatte nämlich der Bayerische Landtag das neue Förderprogramm “Pflege im sozialen Nahraum” aufgelegt. Damit werden unter anderem Tagespflegeeinrichtungen und ambulant betreute Pflegewohngruppen gefördert. “Das war für uns der Anlass, unser Vorhaben zu modifizieren und zum Teil umzuplanen”, erzählt Sozialteam-Geschäftsführer Martin Weiß. Die Mühen haben sich gelohnt. Dank der Unterstützung der Landtagsabgeordneten aus der Region, wurde der Förderantrag genehmigt. Und dann …

Corona und mehr

… kamen die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg, unterbrochene Lieferketten, knappes Baumaterial, gestiegene Baupreise und -kredite. Schließlich musste ja auch noch das nötige Kleingeld aufgetrieben werden. Doch auch diese letzte Hürde wurde genommen, dank der Unterstützung der Sparkasse Oberpfalz Nord, die mit im Finanzierungsboot sitzt. “Wir können jetzt endlich durchstarten”, freut sich Weiß.

Eng verzahntes Angebot

In bester Parksteiner Lage wird ein eng miteinander verzahntes Angebot an barrierefreiem Wohnen, Pflegeeinrichtungen und hauswirtschaftlichen Dienstleistungen durch den eigenen Pflegedienst PflegeMobil geschaffen. Das Besondere an dem Konzept: Sollte sich der Pflege- und Versorgungsbedarf verändern, kann man selbstverständlich im Servicehaus wohnen bleiben. Als rüstiger Rentner, der sich noch selbst versorgen kann, mietet man sich in eines der 29 barrierefreien Appartements ein. Wer aber dann, aufgrund des zunehmenden Alters oder krankheitsbedingt mehr Unterstützung braucht, kann aus verschiedenen Angeboten auswählen. Die reichen von der Hilfestellung im Haushalt, dem Menüservice bis hin zur Pflege und zur Betreuung. Übrigens: Das Essen stammt aus der hauseigenen Küche.

Tagespflege und Wohngemeinschaft für Demenzkranke

Eine Tagespflege für bis zu 23 Gäste und eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für demenzkranke Menschen runden die Versorgung ab. Noch eine Besonderheit gibt’s: Es ist rund um die Uhr ein Ansprechpartner für die Mieterinnen und Mieter da. Die Nachfrage ist jetzt schon groß. “Wir haben aktuell eine Liste mit rund 100 Interessenten”, erzählt Mitgeschäftsführer Dr. Christian Weiß.

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