Vom Sägewerk zum Energieproduzenten

Plößberg/Stein. Von Windkraft und Solarstrom zu Wasserstoff: Das Sägewerk Ziegler in Plößberg will innerhalb kurzer Zeit führend in der umweltfreundlichen Wasserstoffgewinnung sein. Die Freien Wähler informieren sich über das Vorhaben von Unternehmer Josef Ziegler und bringen zur Unterstützung sogar einen Besuch von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ins Spiel.

Das Unternehmen Ziegler könnte bald grünen Wasserstoff herstellen. Einen Blick in die Zukunft wagen (von links) Tobias Groß, Hans-Jörg Schön (Leiter Rundholz), Gerhard Ziegler, Linda Ziegler, Tobias Gotthardt, Bernhard Schmidt und Hans Klupp. Bild: Stöcker

Das Sägewerk der Familie Ziegler in Plößberg beliefert seit mehr als 90 Jahren Privatleute, Zimmereien und Großhandel mit Holzprodukten. 250.000 Festmeter Rundholz laufen hier jährlich übers Band. Jetzt will das Familienunternehmen neue Wege gehen.

Firmenchef Josef Ziegler will Energieproduzent werden, mit einem Mix aus Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen. Der Eigenbedarf ist dabei eher Nebensache. „Der Hauptteil soll in die Erzeugung von grünem Wasserstoff gehen“, sagte die Tochter des Firmenchefs, Linda Ziegler.

Besuch der Freien Wähler

In zwei Jahren soll so die erste Wasserstoff-Tankstelle in Plößberg entstehen. Nach einer ersten Ausbaustufe sollen Strom- und Wasserstoffgewinnung je nach Bedarf modular erweitert werden.

Jetzt hat die Familie Ziegler ihre Planungen einer Delegation der Freien Wähler vorgestellt. Mit dabei waren Landtagsabgeordneter Tobias Gotthardt, Kreisvorsitzender Bernhard Schmidt, Sprecher der Kreistagsfraktion Hans Klupp und der Kandidat für die Bundestagswahl 2021, Tobias Groß.

Einladung an Hubert Aiwanger

„Und wenn wir da weiterkommen wollen, braucht es genau solche dezentralen Lösungen, wie sie die Familie Ziegler hier in Stein plant: Treibstoff aus der Region für die Region.“

Der Abgeordnete aus dem Landkreis Regensburg kündigte an, das Konzept auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger vorzustellen. “Wenn wir den grünen Wasserstoff für die Verbraucher interessant machen wollen, dann brauchen wir vor allem auch ein geschlossenes Tankstellen-Netz. Hier investieren wir schon jetzt massiv.

Die Versorgungslücke bietet Chancen für Gründer und Entrepreneure. Das muss gefördert werden! Ich werde Hubert Aiwanger einladen, dass er sich hier vor Ort ein eigenes Bild von diesem gelungenen Konzept der Zieglers macht.“

Sauerstoff für Kläranlage

Die Familie Ziegler will hier schon in zwei Jahren Autos und Lastwagen betanken. Noch müssen aber einige Fragen geklärt werden. Zum Beispiel: Wohin mit dem bei der Elektrolyse aus Wasser gewonnenen Sauerstoff? „Der ist natürlich unschädlich und wir könnten ihn einfach ablassen“, sagte Linda Ziegler. „Aber eine Idee wäre auch, ihn direkt hier zu nutzen und zum Beispiel in der Kläranlage zum Einsatz zu bringen.“

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