Von Leuchtenberg nach Grafenwöhr: LTO zieht um

Leuchtenberg/Grafenwöhr. Die sinkenden Inzidenzzahlen lassen auch das Landestheater Oberpfalz auf baldige Aufführungen hoffen. Die Unsicherheit bleibt: Darum ist es froh in Grafenwöhr eine geeignete Spielbühne mit überschaubarem wirtschaftlichem Risiko gefunden zu haben.

Coronabedingt ist die Schönberg-Naturbühne in Grafenwöhr der Spielort des LTOs. Foto: Stefan Neidl
Veranstalter und Schauspieler sind von den Bedingungen der Schönberg-Naturbühne in Grafenwöhr begeistert. Foto: Stefan Neidl

Gegen Ende des vergangenen Jahres machte sich das Landestheater Oberpfalz (LTO) auf die Suche nach einer Spielbühne für ihre Aufführungen. Es war klar, dass Corona nicht einfach verschwinden würde und weiter Auflagen für Schauspieler und Zuschauer gelten würden. Darum war der bisherige Hauptspielort in der Burg Leuchtenberg nicht geeignet.

Das LTO muss wirtschafltich denken

Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer erklärt die Problematik: “In Leuchtenberg bauen wir jedes Jahr über 2.106 Arbeitsstunden die Tribüne auf. Dort passen dann 250 Zuschauer hinein. Wenn wegen den Abständen nur jeder vierte Platz besetzt werden darf sind es gerade einmal 60.”

Dazu kommt die Unsicherheit, ob nicht die Inzidenzzahlen wieder steigen und die Kultur nicht wieder in den Lockdown geschickt wird: “Dann wäre die Arbeit umsonst gewesen. Wir mussten da auch wirtschaftlich denken.”

Alle sind begeistert von der Schönberg-Naturbühne 

Seit 2018 tritt das LTO auch auf der Schönberg-Naturbühne in Grafenwöhr auf. Veranstalter und Schauspieler sind von den Bedingungen dort begeistert. Die breite Bühne und der weite Zuschauerraum lässt sich für Meidenbauer optimal und flexibel für Corona-Auflagen einteilen.

Dazu kommt: “Wir planen dieses Jahr Ronja Räubertochter. Dafür passt das Kulissenbild des ehemaligen Steinbruchs perfekt.” Sollte der Festspielsommer wegen der Pandemie doch ins Wasser fallen, wäre der wirtschaftliche Schaden wegen des entfallenen Aufbaus der Tribüne weniger dramatisch.

Insgesamt sind 15 spannende Aufführungen geplant 

Die erste Aufführung soll am 29. Mai sein. Bis dahin wird das LTO am Schönberg regelmäßig Proben um die Bühne kennen zu lernen und Ideen für das Bühnenbild zu bekommen.

Für die Proben gilt: Nur mit negativem Test. Dann sollen um die 15 Aufführungen für die Öffentlichkeit und Schulklassen dort stattfinden: Neben Ronja Räubertochter ist noch “Im Weißen Rössl” und “Cabaret” geplant.

Die Inzidenzzahlen müssen stimmen!

Voraussetzung ist natürlich immer, dass die Inzidenzzahlen passen. Unter 100 wurde Meidenbauer versichert, dürfen Theater mit Auflagen öffnen. Im Moment würden die Zahlen passen: So hofft er auf die Erlaubnis für 200 Zuschauer. Weitere Maßnahmen wie die Nachverfolgung über Apps werden erst noch festgelegt. Es bleibt aber immer die Unsicherheit wegen der Pandemie: Darum soll der Vorverkauf immer erst eine Woche vor der jeweiligen Aufführung losgehen.

Meidenbachs Künstler sind froh in Grafenwöhr einen Spielort gefunden zu haben und dass es wieder eine Aussicht auf Aufführungen gibt: “Die sind überglücklich und finden ihren Lebenssinn wieder. Durch die Proben steigt die Motivation.” 

Sind mehr als 200 Besucher möglich? 

“Besucher kann ich mir auch mehr als 200 vorstellen”, fügt Bürgermeister Edgar Knobloch hinzu. Er weiß nach der langen Zeit mit Beschränkungen “lechzen die Menschen nach Kultur”.

In so fern freut er sich das Kulturleben in seiner Stadt in der schwierigen Coronazeit aufwerten zu können. Knobloch ist selbst Fan des LTO und versucht jährlich mindestens eine Aufführung zu besuchen.

Auch wenn Grafenwöhr in diesem Jahr die Hauptbühne des Ensembles werden wird, sobald wieder reguläre Aufführungen möglich sind, wird das Landestheater wieder nach Leuchtenberg zurückkehren.

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