Wahlergebnis ist amtlich: Rupprecht zieht direkt in den Bundestag

Weiden/Tirschenreuth/Neustadt. Das Endergebnis der Bundestagswahl im Wahlkreis 235 ist amtlich. Am Donnerstagvormittag nahm der Kreiswahlausschuss unter dem Vorsitz von Hermann Hubmann die letzten kleinen Korrekturen vor. Nach knapp einer Stunde stand endgültig fest wer unsere Region in Berlin vertritt.

Von Stephan Landgraf

Kreiswahlausschuss Weiden September Bundestag
Der Kreiswahlausschuss unter dem Vorsitz von Hermann Hubmann (am Kopf des Tisches) stellte am Donnerstagvormittag in Weiden das amtliche Endergebnis für die Bundestagswahl im Wahlkreis Weiden, Neustadt/WN und Tirschenreuth fest. Foto: OberpfalzECHO/Landgraf

Im kleinen Sitzungssaal des Weidener Rathauses stellte Hermann Hubmann, Rechtsdezernent in der Weidener Stadtverwaltung, die Auswertung des Wahlergebnisses offiziell vor. Der Wahlkreis 235 war demnach mit seiner Schnellmeldung am Sonntag um 21.54 Uhr in der Oberpfalz am fixesten. „Wir waren schneller als Schwandorf und Regensburg“, freute sich Hubmann über diese Randnotiz.

2.900 Wahlhelfer ehrenamtlich im Einsatz

Der Vorsitzende dankte auch den rund 2.900 Wahlhelfern für deren ehrenamtlichen Einsatz, „ohne den die Durchführung einer Wahl nicht möglich“ sei, sowie den Mitarbeitern in den Kommunalverwaltungen. Die statistische Auswertung ergab eine Wahlbeteiligung von 77,85 Prozent. Die lag damit deutlich höher als 2013 (69,78 Prozent) und somit auf einem ähnlichen Niveau wie 2005. „Wir liegen damit heuer im bayerischen Schnitt“, wusste Hubmann.

Überdurchschnittlich war hingegen die Quote der Briefwähler (insgesamt 8721), die bei 26 Prozent aller Wahlbeteiligten lag. Alleine in der Stadt Weiden machte dies gegenüber 2013 ein Plus von 13 Prozent aus. Ansonsten gab es im Vergleich zum Bundestrend im Wahlkreis keine großen Abweichungen.

Die großen Volksparteien sind der große Verlierer

Die CSU verlor bei den Erststimmen im Wahlkreis 235 über neun Prozent, bei den Zweitstimmen sogar knapp zehn Prozent. Die SPD blieb bei den Erststimmen (2013: 25,95 Prozent, 2017: 25,18 Prozent) nahezu konstant, so dass sich deren Kandidat Uli Grötsch durchaus berechtigte Hoffnungen auf einen erneuten Einzug in den Bundestag machen kann. Zumal die SPD bei den Zweitstimmen 2017 im Vergleich zu 2013 „nur“ knapp über sechs Prozent abgeben musste (26,12 Prozent:20,20 Prozent).

Alle anderen Parteien gewannen im Wahlkreis Weiden, Neustadt/WN und Tirschenreuth hinzu. Vor allem die AfD sattelte bei den Zweitstimmen über zehn Prozent drauf, die FDP verdoppelte ihr 2013-er-Ergebnis. Erstaunlich auch das Abschneiden der „Sonstigen“, was vor allem auf das gute Ergebnis des parteilosen Konrad Dippel (9,28 Prozent) zurückzuführen ist.

Parteiloser Konrad Dippel wird Dritter

Bei den Erststimmen hatte somit Albert Rupprecht (CSU) mit 46,25 Prozent die Nase vorne, Uli Grötsch (SPD) kam mit 22,32 Prozent auf Rang zwei, Dippel auf Platz drei. Karl Meier (Freie Wähler) vereinte 5,69 Prozent der Gesamtstimmen auf sich, Christian Weidner (Die Linke) 4,43 Prozent, Martin Hofmann (FDP) 4,11 Prozent, Gisela Helgath (Grüne) 3,55 Prozent, Petra Ringelmann (BP) 2,41 Prozent, Karlheinz Binner (ÖDP) 1,27 Prozent und Dr. Karl Schmid (parteilos) 0,69 Prozent.

In der Stadt Weiden selbst stieg die Wahlbeteiligung gegenüber 2013 um 8,18 Prozent auf 70,6 Prozent. Mit 83,77 befindet sich dabei der Stadtteil Weiden-Ost II an der Spitze. Es folgen Neunkirchen (83,37 Prozent), Weiden-Land (78,15 Prozent) und Weiden-Ost I mit 76,45 Prozent.

Nur 15 Wahlzettel waren strittig

Der Kreiswahlausschuss musste, um das Ergebnis endgültig abzusegnen, noch 15 von den Wahlvorständen abgezeichnete und strittige Wahlzettel korrigieren. Jeweils vier kamen davon aus dem Landkreis Neustadt/WN (zwei aus Parkstein, je einer aus Eschenbach und Weiherhammer), aus dem Landkreis Tirschenreuth (Fuchsmühl, Waldershof, Tirschenreuth und Plößberg) und fünf aus der Stadt Weiden. Meistens waren die Stimmzettel nicht ordentlich angekreuzt gewesen oder Streichungen vorgenommen worden.

„Von den rund 128.000 Erst- und rund 129.000 abgegeben Zweitstimmen haben wir nur 15 Änderungen. Das ist fast schon zu vernachlässigen“, so dazu Hubmann abschließend.

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