Waldkindergarten steht kurz vor Eröffnung

Grafenwöhr. Am 11. April ist es so weit: Der Waldkindergarten beginnt seinen Betrieb. Sabrina Sonner und Denise Kühnel von Learning Campus stellen das Konzept vor. Die Gestaltung des Geländes bleibt den Kindern überlassen.

Die Kinder hatten im Matsch vor dem Bauwagen die größte Freude – im Gegensatz zu ihren Eltern. Foto: Stefan Neidl

Der Bauwagen umfasst etwa zwölf Meter auf drei Meter. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll für Licht sorgen, mehr Energienutzung ist nicht vorgesehen. Eine Gasheizung soll für Wärme sorgen. Bald soll eine Überdachung folgen, um beim Essen wetterfest zu sein.

Kinder entscheiden über Ausgestaltung

Überhaupt ist das ein Prinzip eines Waldkindergartens: Die Kinder sollen bei Wind und Wetter an der frischen Luft sein. Sonner und Kühnel sagen: „Da sind die Erwachsenen deutlich empfindlicher als die Kinder.“ Ausnahmen: „Bei Sturmwarnungen ab Stärke 8, Gewitter und Schneebruch ziehen wir in das Mehrgenerationenhaus in der Stadthalle um.“

Sonst verbringt der Kindergarten seine Zeit auf dem 2430 Quadratmeter großen Areal. Wie dieses ausgestattet wird, soll von den Kindern während des Betriebs entschieden werden. Übliche Stationen sind eine Schlammküche, eine Werkstatt oder ein Morgenkreis. Natürlich gibt es auch Ausflüge und besondere Aktionen.

Waldkindergärten sehr beliebt

Im Wagen wird eine Komposttoilette mit Sägespänen installiert, es soll aber auch eine Klostelle am Waldplatz geben, ein Klohäuschen wäre möglich.

Von zahlreichen anderen Standorten weiß Learning Campus, dass Waldkindergärten sehr gut angenommen werden. Erzieherin Kühnel wird von einem männlichen Kollegen unterstützt werden. Für die folgende Saison ab September gibt es bereits fünf weitere Anmeldungen.

„Kinder nehmen Natur wahr“

Katharina Schönberger aus Hütten hatte ihren Sohn Nils bisher nach Eschenbach geschickt – seine beiden kleinen Schwestern sollen aber in Grafenwöhr gehen: „Das ist schön, näher von zu Hause.“ Sie überzeugt dabei die Freiheit bei der Entfaltung an der frischen Luft: „Kinder nehmen die Natur wahr und können kreativ werden. Außerdem lernen sie so jedes Wetter kennen.“

Mindestalter, um den Waldkindergarten zu besuchen, ist zwei Jahre und neun Monate. Die Eltern können die Kinder zwischen 7 Uhr und 8 Uhr morgens bringen, die Kindergartenzeit endet um 14 Uhr. In der Anfangsphase können die Eltern noch dabei sein, um die Kinder langsam von ihrer Anwesenheit zu entwöhnen. Außerdem sind Kleider zum Wechseln wichtig. Sonner erklärt: „Natürlich sind auch Schnuppertage zum Ausprobieren möglich. Interessierte können sich unter Anmeldung.kita@learningcampus.de erkundigen.“

Erzieherin Denise Kühnel zeigt das Innere Bauwagens des Waldkindergartens. Foto: Stefan Neidl

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