Wallfahrt nach Böhmen nach 30 Jahren beendet

Waldthurn. Nach 30 Jahren endet eine Ära. Die Wahlfahrt nach Maria Kulm wird in Zukunft nicht mehr stattfinden.

Kerstin Meiler und Max Kick (links) übergeben den Inhalt der „Fahrenberger Maria – Kulm – Pilgerkasse“ an den Waldthurner Pfarrer Norbert Götz (Zweiter von links) sowie an den Michldorfer Pfarrer Alfons Forster (Zweiter von rechts). Foto: Franz Völkl

Etwas wehmütig blickten der Michldorfer Pfarrer Alfons Forster, der Waldthurner Max Kick und Kerstin Meiler aus Flossenbürg schon drein. Wegen der Aufgabe des Wallfahrtsbetriebs leerten sie abschließend die Pilgerkasse der „Fahrenberger Maria Kulm-Wallfahrt“ (CHLUM SVATE MARI) und spendeten den Inhalt von 600 Euro, jeweils zur Hälfte an die Fahrenbergkirche sowie für die Kirche in Irchenrieth. Nach 30 Jahren habe man im Jahr 2019 die sogenannte Fahrenberger – Maria-Kulm-Wallfahrt, die in den Raum Eger (Tschechien) ging, beendet.

Fahrenberg – Kerze dabei

Ausgiebig erzählten Kick, Meiler und Pfarrer Forster, der als geistlicher Begleiter die ganzen Jahre dabei war, von den Erlebnissen der drei Jahrzehnte Fußwallfahrt. „Wir hatten immer eine Fahrenberg – Kerze mit dabei und diese dort aufgestellt“, erklärte Kick. Die Pilger kamen aus der Region rund um den Fahrenberg aus den Orten Waldthurn, Frankenrieth, Flossenbürg, Albersrieth, Waldkirch, Rothenstadt und Irchenrieth.

Abmarsch in Rozvadov mit Visum

Maria Kulm ist der bedeutende Pilgerplatz mit dem Kloster der Kreuzherren (Orden mit dem roten Stern), die Kirche stammt aus dem Jahre 1383. Die erste Wallfahrt wurde laut Kick vom 28. bis 30. September 1989 zum Fest “Panny Marie” durchgeführt, dabei bestand noch Visazwang bei der Einreise in die damalige Tschechoslowakei.

Die Wallfahrt begann in der Nähe des damaligen Grenzübergangs Roßhaupt (Rozvadov) und ging über Tachau nach Marienbad, wo die erste Übernachtung erfolgte. Am zweiten Tag führte der Fußweg über Bad Königswart nach Königsberg an der Eger. Das Ziel des zweiten Tages war Katzengrün. Am letzten Tag der Wallfahrt wurde die Schlussetappe nach Maria Kulm gegangen. Die Strecke wurde mit Singen und Beten zurückgelegt.

Es waren höchstens neun Teilnehmer, welche an der grenzüberschreitenden Pilgerschaft teilnahmen. Bei vielen Abschlussgottesdiensten in Maria Kulm haben höhere tschechische Würdenträger teilgenommen, wobei das Zusammentreffen mit Weihbischof Karl Flügel noch in aller Erinnerung ist.

Drei Tage unterwegs

Die Wallfahrt wurde 30 Mal durchgeführt, wobei nun einvernehmlich durch die Pilger beschlossen wurde, die Wallfahrt einzustellen. Inzwischen sind bereits drei Wallfahrtsteilnehmer der ersten Durchführung verstorben. Die zurückgelegte Entfernung betrug an den drei Tagen circa 75 Kilometer. Es handelt sich dabei um die erste Fußwallfahrt, welche nach dem 2. Weltkrieg von der Oberpfalz in die Tschechoslowakei durchgeführt wurde.

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