Walter Winklers Rat in Krisenzeiten (3): „In jeder Generation tolle Menschen“
Parkstein. Das Familien-Unternehmen Witron erarbeitete sich in über 50 Jahren den Ruf eines Hidden Champions für innovative Logistiklösungen. Gründer und Inhaber Walter Winkler revolutionierte mit seiner OPM-Lösung die Logistik im Lebensmittel-Einzelhandel. Teil 3: Auch die GenZ hat unternehmerisches Potenzial.
Im dritten Teil des Unternehmergesprächs mit Walter Winkler sprechen wir mit dem 86-jährigen Oberpfälzer Urgestein über das schlechte Image der GenZ. Der Unternehmer ist überzeugt, dass jede Generation Menschen mit besonderen Fähigkeiten hervorbringt – und erklärt, wie er diese fördert.
Der Wandel, über den wir sprechen, betrifft auch in hohem Maß die Arbeitswelt. Finden Sie in Zeiten von Home-Office und Work-Life-Balance bei der GenZ noch die richtigen Mitarbeiter?
Winkler: Sehen Sie, schon Sokrates soll geklagt haben: „Sie lieben den Luxus, ärgern die Lehrer und lümmeln herum.“ Jede frühere Generation ärgert sich über die nächste. Und jede neue Generation versucht sich von der vorhergehenden abzusetzen. Das ist nichts Neues, nur dass es heute übertrieben thematisiert wird. Aber auch hier gilt, nicht jammern, sondern handeln. Wir stellen seit über fünf Jahrzehnten Mitarbeiter ein. Und es gab immer verschiedenste Trends und Strömungen. Wie wichtig man einzelne Trends nimmt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich als Logiker ist vielmehr wichtig, was grundsätzlich sinnvoll und nachhaltig ist.
Und was ist aus Ihrer Sicht wirklich wichtig?
Winkler: Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Jeder Mensch sucht einen Sinn in dem, was er tut – jeder Mensch braucht Erfolgserlebnisse. Und jeder Mensch hat Stärken. Jeder!
Also ist es die Aufgabe von Unternehmen, einen Rahmen zu schaffen, in welchem Menschen sich verwirklichen können und aufblühen. Walter Winkler
Und Aufblühen hat mit Entwicklungsmöglichkeiten zu tun. Sei es als Experte oder in einer Führungsverantwortung. Es hat zu tun mit der Vielfalt an Themen, welche wir abdecken – ob Mechanik, Steuerungstechnik, IT oder Logistikplanung. Es hat damit zu tun, Menschen einfach „machen zu lassen“.
Und wie findet man die richtigen Bewerber?
Winkler: Die Antwort auf Ihre Frage lautet also: Biete das richtige Umfeld – und du wirst die richtigen Menschen finden. Und zum Thema GenZ: Seit ich Unternehmer bin, habe ich viele „next generations“ erlebt (Winkler lacht). Und es waren immer tolle Menschen dabei. Wenn ich heute durch die Firma gehe, begegne ich vielen jungen engagierten Menschen, welche mit Leidenschaft unsere Werte verkörpern. Solche Momente stimmen mich sehr optimistisch für die Zukunft.
Der Fachkräftemangel ist omnipräsent, die Unternehmen konkurrieren inzwischen nicht nur um die besten Köpfe, sondern um jede fähige Hand. Wie schaffen Sie es, dass sich Ihre Mitarbeiter mit Ihrem Familien-Unternehmen identifizieren und dadurch loyal Witron verbunden bleiben?
Winkler: Ein Unternehmen ist ein Ort, an dem sich Menschen begegnen und zusammenarbeiten. Und dort liegt die Antwort auf Ihre Frage.
Die gelebte Unternehmenskultur macht den Unterschied. Diese Kultur ist einzigartig und schweißt uns zusammen. Und dieser Zusammenhalt ist die Grundlage für erfolgreiche Projekte. Walter Winkler
Und wodurch ziehen Sie neue Bewerber an?
Winkler: Internationale Projektarbeit ist natürlich fordernd – und verlangt unseren Leuten manchmal viel ab. Das sagen wir in Bewerbungsgesprächen auch ganz offen. Für die meisten Bewerber wirkt das eher noch motivierend (Winkler lacht). Aber zurück zu Ihrer Frage: Natürlich muss auch die Basis stimmen – wie das Gehaltsgefüge, Sozialleistungen und Benefit-Pakete. Und das ist bei Witron der Fall. Zudem bieten wir einen sicheren Arbeitsplatz, eine betriebliche Altersversorgung und jährliche Gewinnbeteiligung.
Was ist aus Ihrer Erfahrung wichtiger: ein hohes Gehalt oder eine Firmenphilosophie, mit der man sich identifizieren kann?
Winkler: Wie gesagt, die Basics müssen passen. Aber aus meiner Sicht ist es die Kultur, und dass sich Menschen verwirklichen, an spannenden Themen arbeiten können, Verantwortung übernehmen dürfen und persönlichen Erfolg haben.
Und hier schließt sich für mich als der Kreis – denn erfolgreiche Mitarbeiter generieren erfolgreiche Kunden. Walter Winkler
Trotzdem wächst der Nachwuchs nicht auf den Bäumen: Woher kommen Ihre Mitarbeiter?
Winkler: Unsere Beschäftigten kommen aus über 50 Nationen. Und eines darf man nicht vergessen: Wir sind ein relativ junges Unternehmen mit einem durchschnittlichen Mitarbeiteralter von rund 35 Jahren. Allein in Parkstein haben wir über 300 Auszubildende – ein Thema, das meiner Frau und mir immer sehr am Herzen lag: Jungen Menschen in der strukturschwachen Oberpfalz Chancen zu bieten.
Unser Gespräch begann mit der Bewältigung von Krisen: Mit wie viel Optimismus blicken Sie in die Zukunft?
Winkler: Die Logik ist aus meiner Sicht recht einfach: Wenn du dich anstrengst und du bereit bist, dich für den Erfolg zu engagieren, dann wirst du auch belohnt – dann werden uns unsere Kunden und Mitarbeiter treu bleiben. Unser Betätigungsfeld – die Logistik im internationalen Lebensmittel-Einzelhandel – bietet noch eine unglaubliche Bandbreite an Zukunfts-Themen. Daher werden wir mit aller Kraft weiterhin an Lösungen arbeiten, um Menschen nachhaltig und wirtschaftlich mit Lebensmitteln zu versorgen.
Denn gegessen wird immer. Walter Winkler (schmunzelt)
„Wir suchen gute Leute“
Das Logistikunternehmen Witron mit Sitz in Parkstein bietet derzeit eine Vielzahl offener Stellen in verschiedenen Bereichen an. Dazu zählen
- Informatiker & Softwareentwickler
- Elektriker / Steuerungstechnik / Automatisierungstechnik
- Mechaniker
- Projektleiter
- Studierende
- Auszubildende
Ein besonderer Fokus bei Witron liegt auf der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie auf Gesundheitsangeboten und einem sicheren Arbeitsplatz. Weitere Informationen zu diesen und anderen Stellenangeboten finden Sie auf der Karriere-Website von Witron.
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