Warntag-Donnerstag 2025: Was gibt es Neues in der Nordoberpfalz?
Nordoberpfalz. Ob die modernen Sirenen in Amberg wohl funktionieren? Beim bayernweiten Warntag am 13. März werden alte und neue Warnsysteme getestet. Und erstmalig ertönt auch Entwarnung.

Entwarnung ist angesagt, wenn am Donnerstag ab 11 Uhr alles brummt, heult und bimmelt, was brummen, heulen und bimmeln soll: Denn am bayernweiten Warntag werden die Warnsysteme nur getestet. So weit, so bekannt seit 2020! Folgende Neuerungen gibt es in der Nordoberpfalz und bayernweit.
1. Zum ersten Mal Entwarnung
Der Heulton, mit denen die stationären Sirenen Alarm verkünden, ist bekannt und bleibt gleich. Neu ist heuer, dass die Warnmelder in luftiger Höhe auch einen Entwarnungston loslassen werden. Geplant ist das für 11.30 Uhr. Die Entwarnung dauert genau wie die Warnung eine Minute lang, schwillt aber nicht an und ab, sondern bleibt auf einer Tonhöhe.
Laut Innenministerium wird es auf dem Handy still bleiben: Über Cell Broadcast soll keine Entwarnung erfolgen. Dieser Mobilfunkdienst, der in Deutschland seit 2019 zum Einsatz kommt, ermöglicht es, Warnmeldungen direkt auf Smartphones zu senden, ohne dass eine spezielle App erforderlich ist.
Wer selbst aktiv geworden ist, und auf dem Handy die Warnapp NINA – die Notfall-Informations- und Nachrichten-App vom des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) – installiert hat, oder KATWARN (das regionale Katastrophen-Warnsystem), kennt es wohl schon: Dort wird Entwarnung durch eine Nachricht in Grün signalisiert.
2. Tausende Pager in der Region rund um die Uhr im Einsatz
Und was gibt es Neues speziell in der Oberpfalz? Diese Frage ist beim Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Oberpfalz-Nord an der richtigen Adresse. Abgekürzt: ZRF.
Als Sprecher des Verbands im Zeichen des Blaulichts hat Jürgen Meyer die ganze Nordoberpfalz im Blick: „Wir verfügen über eine Vielzahl an digitalen Funkmeldeempfängern, die als mobile Alarmierungsgeräte für unsere Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen dienen.“
Die Pager werden von den Einsatzkräften am Gürtel getragen und stellen eine schnelle, zuverlässige Alarmierung im Ernstfall sicher. „Insgesamt sind in der Region aktuell 8.838 dieser digitalen Funkmeldeempfänger täglich im Einsatz.“ Zu jedem Pager ein Gürtel, zu jedem Gürtel ein Mensch – wie gut, dass es dieses Engagement gibt.
2. Neue Sirenen in Amberg
Eine Premiere steht in der Kurfürstenstadt auf dem Alarm-Spielplan: Die Amberger bekommen heuer ganz neue Sirenengesänge ab, denn Mitte Oktober 2024 wurde das Alarmsystem über den Dächern der Stadt umgerüstet, zum Beispiel auf dem Dach des alten Rathauses in der Innenstadt. Danach wurde es direkt und nur einmal routinemäßig auf Funktion überprüft.
Die modernen Sirenen sind besser als die alten, weil sie zentral steuerbar sind. Die älteren Modelle konnten nur manuell aktiviert werden. Außerdem ermöglichen die neuen Modelle individuelle Durchsagen.
Ebenfalls nigelnagelneu und glänzend sind Sirenen auf den Feuerwehrgerätehäusern Raigering, Schäflohe/Karmensölden und Gailoh sowie auf der Schule in Ammersricht.
3. Zahlen zum Warntag im Überblick
Die 8.838 Pager sind schon erwähnt. Sirenen gibt es in der Nordoberpfalz 661 Stück, so verteilen sie sich:
- Landkreis Amberg-Sulzbach: 159 Sirenen
- Stadt Amberg: 5 Sirenen
- Landkreis Schwandorf: 197 Sirenen
- Landkreis Neustadt an der Waldnaab: 139 Sirenen
- Landkreis Tirschenreuth: 155 Sirenen
- Stadt Weiden: 6 Sirenen
4. Was passiert, wenn etwas nicht funktioniert?
Für alle, die sich mit Bevölkerungsschutz beschäftigen, dient der Warntag nicht nur der technischen Überprüfung, sondern kann auch als eine Art Bestandsaufnahme der vorhandenen Warninfrastruktur gesehen werden.
Ganz praktisch: „Sirenen, die nicht ausgelöst haben, werden durch die Verantwortlichen vor Ort an die jeweiligen Kreisverwaltungsbehörden gemeldet, die diese Informationen an den ZRF weitergeben. Die taktisch-technische Betriebsstelle des ZRF Oberpfalz-Nord wird sich anschließend um eine Fehlerbehebung kümmern“, erklärt Jürgen Meyer den Ablauf.
Mit dem Warntag soll das Bewusstsein für die Bevölkerungswarnung gestärkt und sichergestellt werden, dass im Ernstfall eine zuverlässige Warnung der Bevölkerung erfolgen kann. „Der Warntag ist ein wichtiger Testlauf, um die Funktionsfähigkeit der Warnsysteme sicherzustellen und unsere BürgerInnen für den Ernstfall zu sensibilisieren“, so Meyer. Sollte also das Handy nicht geläutet haben: NINA und KATWARN auf Aktualität prüfen!
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