Was passiert mit dem alten Feuerwehrhaus in Oberndorf?

Störnstein. Der Bauantrag für das neue Feuerwehrhaus in Lanz ist mit ein paar Änderungen schnell auf den Weg gebracht. Dem Gemeinderat stellt sich aber anschließend die Frage: Was tun mit dem alten Gerätehaus in Oberndorf? Verkaufen oder doch lieber vermieten?

Das Feuerwehrhaus in Oberndorf: Was soll die Gemeinde damit tun, wenn das neue Gerätehaus in Lanz gebaut ist? Bild: Gabi Eichl

Die Mehrheit des Gemeinderates tendiert dazu, nicht vorschnell zu verkaufen. Das hat offenbar auch damit zu tun, dass das Gerätehaus im Ortsteil Oberndorf einen „hohen emotionalen Wert“ hat, wie Bürgermeister Markus Ludwig es ausdrückt. Immerhin hatten beim Bau in den Jahren 1986/87 so viele freiwillige Helfer mitgearbeitet, dass das Gebäude fast ganz in Eigenleistung gebaut werden konnte.

Bürgermeister Ludwig: „Verkauft ist gleich was“

Klar sei dennoch, so sagt Ludwig, dass das Vereinsleben sich nach Fertigstellung des neuen Gerätehauses in Lanz konzentrieren werde, dass die Gemeinde folglich keine Verwendung mehr für das alte Gebäude habe, es aber weiterhin unterhalten müsse. Allerdings stünden keine größeren Renovierungsarbeiten an, das Haus sei in sehr gutem Zustand. Der Bürgermeister stellt sich in die Reihen derer, die vor einem allzu schnellen Verkauf warnen. Ludwig sagt: „Verkauft ist gleich was.“

Gebäude vielleicht für Kleingewerbe geeignet

Wie der Bürgermeister argumentieren auch die Gemeinderäte der Freien Wähler (FWG). Eka Reber spricht sich klar gegen einen Verkauf und für eine Vermietung aus. Das Gebäude „steht gut da“, eventuell sei es für den Betreiber eines Klein-Gewerbes interessant. Immerhin sei alles Notwendige vorhanden: Halle, WC, im Obergeschoss könne man Büroräume einbauen. Ganz ähnlich äußert sich Karlheinz Schreiner, der sich dort zum Beispiel einen „Kfz-Schrauber“ vorstellen kann.

Der FWG-Sprecher Hubert Meiler schlägt vor, auch das gemeindeeigene Grundstück daneben mit zur Vermietung anzubieten, und er weist darauf hin, dass die Gemeinde in der glücklichen Lage sei, nicht auf den Verkauf ihres Tafelsilbers angewiesen zu sein.

Hat die Feuerwehr Interesse an Vorkaufsrecht?

Der CSU-Sprecher Andreas Müller spricht sich dafür aus, erst den Neubau in Lanz fertigzustellen und dann weiterzusehen. Wichtig sei auch zu wissen, wie hoch der Wert des alten Gebäudes sei. Er schlägt außerdem vor, die Feuerwehr zu fragen, ob diese Interesse an einem Vorkaufsrecht haben.

SPD-Sprecher: Erlös für den Neubau verwenden

Einziger Befürworter eines Verkaufs ist der SPD-Sprecher Konrad Schell. Seinen Worten zufolge solle die Gemeinde bestrebt sein, ihren Immobilienbestand so gering wie möglich zu halten, schließlich koste der Unterhalt jeder einzelnen Immobilie Geld, auch bei einer Vermietung. Für das alte Haus sei gewiss noch „ein ansehnlicher Preis zu erzielen“ und dieser Erlös könne mit für die Finanzierung des Neubaus verwendet werden.

Für den einstimmig beschlossenen Bauantrag für das neue Haus in Lanz wurden vom Architekten Olaf Götzer (Nittenau) noch verschiedene Punkte geändert, die die Gemeinderäte zuletzt diskutiert hatten. Unter anderem wurden die Fenster der Fahrzeughalle etwas verkleinert, die Halle selbst geringfügig verbreitert. Die Details der Planung sind laut Bürgermeister mit der Feuerwehr abgestimmt.

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