Was steckt hinter der Kommunbrau Leuchtenberg?

Leuchtenberg. Das Kommun-Brauhaus betrieb man mehrere Jahrhunderte lang. Doch es steckt mehr dahinter als es scheint.

Das einstige Kommunbrauhaus in dem man vor 360 Jahren Bier braute – Zeichnung Lehrer Sepp Kraus

Das Kommun-Brauhaus Leuchtenberg, ausserhalb des Marktes gelegen, war von 1661 bis 1917 in Betrieb. Der Standort, einst gegenüber dem heutigen „Lindenwirt“ wählte man bewusst beim Bau aus, weil hier genügend Wasser zur Verfügung war. Auch den zum Brauen nötigen Hopfen bauten die Leuchtenberger selbst an. Im Leuchtenberger Gemeindewappen sind deshalb Hopfendolden mit integriert.

Einhaltung der Anteile

Der letzte Braumeister war Franz Kummerer aus Leuchtenberg. Beim Brauen achtete man auf die Einhaltung der Anteile der Kommunerer, zum Beispiel ein halbes Brau oder ein Brau beziehungsweise zwei Brau. Die Braurechte sind heute noch eingetragen.

Die Geschichte

Im Jahre 1917 zog und schmolz man die große Kupfer-Pfanne (Sudpfanne/Kühlpfanne) für Kriegszwecke ein. In den 30er Jahren nutzte man die noch bewohnbaren Gebäude als Jugendherberge. Danach brachen durch Witterungseinflüsse bedingt Dächer, Zwischendecken und Kellergewölbe ein und die Ruinen ebnete man ein.

Brauchbare Materialen wie Reichsziegel verwendeten die Bewohner von Leuchtenberg und Umgebung wieder als Baustoffe für ihre eigenen Häuser. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Natur den Platz zurückerobert und nur der Brauweiher als sichtbares Zeichen der Vergangenheit ist übrig geblieben.

Braumeister Kummerer und seine Frau Barbara verstarben in den 60er Jahren in Leuchtenberg und sind auch auf dem Leuchtenberger Friedhof beerdigt. Das Anwesen, dass sich gegenüber dem Gasthof „Lindenhof“ befand riss man ab und es entstanden Parkplätze.

Auch die Vereinsecke des OWV befindet sich auf dem ehemaligen Kummerer-Besitz sowie das Naturdenkmal „Kummerer-Felsen“, das sich in unmittelbarer Nähe des Bauhofes befindet, war früher in Besitz der Familie Kummerer. Hier lies sich der Braumeister von einem Leuchtenberger seinerzeit seinen Familiennamen einmeißeln und verewigte sich hiermit.

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