Wasserball SV Weiden: Ein Derbykrimi mit Happy End

Weiden. Volles Haus und ein Sieg für den SV Weiden: So stellen sich die Weidener Wasserballanhänger nicht nur die Derbys in der Thermenwelt vor, so dürfte es immer laufen - auch nach dem Geschmack der Mannschaft um Coach Thomas Aigner.

Robert Reichert erzielte ein spektakuläres Tor gegen Frankfurt. Foto: Dagmar Nachtigall

Wassserball-Bundesliga, Gruppe B

SV Weiden – SVV Plauen 10:9 (2:2, 2:3, 2:3, 4:1)

Die zahlreich erschienenen Zuschauer sahen am vergangenen Samstagabend ein sehr spannendes Duell und einen Kampf, der auf beiden Seiten mit „offenen Visieren“, aber äußerst fair und diszipliniert ausgerichtet wurde. Zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt bleiben somit in Weiden.

Auf Augenhöhe

Beide Teams wussten um die Wichtigkeit der Vier-Punkte-Partie. Die Weidener Mannschaft brauchte einen Sieg, um die Negativserie zu durchbrechen und nicht tiefer in den Abstiegskampf zu versenken. Beide Mannschaften starteten sehr konzentriert, aber keinesfalls zurückhaltend die Begegnung. Nikolaj Neumann traf als Erster und gleich im Auftaktangriff zur 1:0 Führung der Hausherren. Die Gäste antworteten schnell mit dem Ausgleich und so ging es munter weiter. 2:2 trennten sich die Kontrahenten zur ersten Viertelpause.

Absolut ausgeglichen verliefen auch die weiteren Spielminuten, ehe sich bei den Weidenern wieder die alten Schwächen im Abschluss einschlichen. Mit leichtem Vorteil auf der Plauener Seite (4:5) wechselten die Teams die Seiten. Die Geschichte des zweiten Viertels fand ihre Fortführung nach der Halbzeitpause. Die SV-ler leisteten sich zu häufig persönliche Fehler im Spielaufbau und hatten es nur dem glänzend aufgelegten Keeper Matthias Kreiner zu verdanken, dass sie mit nur zwei Toren Rückstand (6:8) zur letzten Pause schwammen.

Achterbahn der Gefühle

Was im letzten Spielabschnitt passierte, bekamen die Weidener Zuschauer schon länger nicht mehr zu sehen: Die Max-Reger-Städter ließen zu Beginn des vierten Viertels erneut zu viele Chancen liegen und schafften es nicht, den Anschlusstreffer zu erzielen. Es kam sogar noch dicker, denn die Gäste um die Ex-Weidener Rico Horlbeck und Vladimir Srajer trafen in einer Überzahl scheinbar vorentscheidend zum 6:9 Zwischenstand. Nun aber drehten die Hausherren richtig auf.

Der SVW erfreute nicht nur seine Fans mit viel Leidenschaft und großer Moral, sondern überraschte damit offensichtlich auch den SVV Plauen. Es war Robert Reichert, der in Überzahl eine Minute später auf 7:9 verkürzte. In einer weiteren Überzahl trickste Louis Brunner mit einem mutigen Überraschungswurf Srajer im Tor der Gäste aus, 8:9. Im Anschluss, in den letzten zwei Spielminuten überschlugen sich die Ereignisse. Plauen in Schockstarre, Weiden auf der Welle und Robert Reichert in Torlaune.

Eine weitere Überzahl und ein weiterer Treffer von Reichert brachten Weiden den 9:9 Zwischenstand. Der „Spieler des Tages“, Robert Reichert, traf erneut und zum dritten Mal während drei Minuten zum 10:9 Spielstand. Die Halle tobte, während die Plauener in dem noch verbleibenden Angriff versuchten zumindest einen Punkt zu retten, doch die Weidener Verteidigung stand stabil und sicherte den wichtigen Sieg.

Ein bitterer Wermutstropfen zum Schluss

Eine Nachricht, die direkt nach Spielabschluss die Weidener Reihen erreichte, dürfte die Stimmung nach dem Sieg jedoch deutlich trüben. Kapitän und Stütze der SVW Verteidigung, Thomas Kick, muss sich seinen schon länger andauernden Beschwerden im Halswirbelsäulenbereich zunächst beugen. Kick lieferte auch gegen Plauen eine souveräne Leistung, dies jedoch wiederholt unter Schmerzen.

„Die Beschwerden müssen jetzt behandelt werden. Die Gesundheit unserer Spieler steht für uns an der ersten Stelle, auch wenn es in dieser Saisonphase so bitter für uns ist“, erklärt Trainer Thomas Aigner nachdenklich. Es ist noch unbekannt, wie lange die Therapie andauern wird, fraglich bleibt jedoch, ob der Kapitän der Weidener noch bis Ende der Hauptrunde in den Spielbetrieb zurückkehren wird.

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