Wasserstofftechnologie: Marktdialoge finden großen Anklang

Neustadt/WN. Zum Thema "Wasserstoff" fanden im Landkreis zwei Marktdialoge statt, um mit Experten über die Wasserstofftechnologie zu sprechen und zu diskutieren.

Über die Vor- und Nachteile der Wasserstofftechnologie wurde im Landkreis Neustadt/WN eifrig diskutiert. Symbolbild: pixabay

Bei neuen Technologien herrscht ein großer Bedarf an Information. Der Austausch mit Expertinnen und Experten, die Vorstellung aktueller Produkte, Diskussionen mit anderen Anwenderinnen und Anwendern: All das ist auch und gerade beim grünen Wasserstoff wichtig. Deshalb fanden im Rahmen des HyExpert-Prozesses des Landkreises Neustadt an der Waldnaab eine Reihe von Marktdialogen statt, online und offen für alle Interessierten. Bei den ersten drei Auflagen im Fokus: die Herstellung von grünem H2 per Elektrolyse und mit alternativen Methoden sowie Speicherung und Transport.

Informationen aus erster Hand

Die Veranstaltungen hatten mit bis zu über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine sehr positive Resonanz. „Wir sind überaus zufrieden mit dem Verlauf“, so Maximilian Schinhammer vom Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden, das im Auftrag des Landkreises Neustadt an der Waldnaab unter anderem die Marktdialoge konzipiert und durchführt. „Wichtig war es uns vor allem, Informationen aus erster Hand zu vermitteln“, ergänzt Schinhammer. Es seien daher Expertinnen und Experten von Unternehmen eingeladen worden, die sich bereits seit längerer Zeit mit dem Thema Wasserstoff beschäftigen.

Dialoge mit verschiedenen Schwerpunkten

Im Marktdialog eins ging es schwerpunktmäßig um die Produktion von H2 per Elektrolyse. Die Zuhörerinnen und Zuhörer kamen aus verschiedenen Bereichen, vor allem aber aus der Industrie und diversen Kommunen. Sie wollten unter anderem wissen, welche Lebensdauer Elektrolyseure haben, welcher Wirkungsgrad sich damit erreichen lässt oder auch, wie es mit den Lieferzeiten aussieht. Ebenso wurden die Vor- und Nachteile gegenüber anderen Produktionsmethoden diskutiert.

Die wiederum standen beim Marktdialog zwei im Mittelpunkt: beispielsweise die Dampfreformierung von Biomasse statt wie bisher meist üblich von Erdgas. Oder die Biogasreformierung, für die Biogas aus mit Gülle oder pflanzlichen Reststoffen betriebenen Anlagen eingesetzt wird. Hier fragten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den Leistungsklassen der Anlage, der Verfügbarkeit der Komponenten, den möglichen konkreten Einsatzstoffen oder auch der Reinheit des erzeugten Wasserstoffs, die bis zu 99,99 Prozent erreichen kann.

Erfolgsrelevant: Speichern und Transport

Im Marktdialog 3 standen H2-Speicherung und zum H2-Transport auf der Tagesordnung. Zu diesen Punkten hatten sich auch Vertreterinnen und Vertreter von Gasnetzbetreibern zugeschaltet. Referiert wurde unter anderem über eine neuartige Speichertechnologie auf der Basis von Eisenoxid, also Rost.

Fundierte Informationen gab es darüber hinaus zu klassischen Druckspeichern bis 300 bar sowie LKW-Trailer bis 250 bar, innovative besonders leichte und stabile Drucktanks mit Carbonfasern und Kunststoff sowie sogenannte Multi-Element-Gas-Container als transportierbare Speicher-Komplettlösungen. „Alles Dinge, die erfolgsrelevant sind, wenn es um die Etablierung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft geht, wie wir sie im Landkreis Neustadt an der Waldnaab realisieren wollen“, sagt Landrat Andreas Meier.

Zum Hintergrund:

Als einer der wenigen Landkreise in Deutschland hat sich der Landkreis Neustadt/WN mit seinem Projekt HyPerspectives im Rahmen des HyLand-Wettbewerbs des Bundes qualifiziert. Nachdem in der HyStarter-Phase bereits geeignete Anknüpfungspunkte für die Wasserstofftechnologie in der Region identifiziert wurden, steht in der Expert-Phase die Erstellung eines Gesamtkonzeptes für eine regionale Wasserstoffwirtschaft im Vordergrund.

Die Entwicklung der Region Neustadt an der Waldnaab als Wasserstoffregion wird im Rahmen des nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) in der HyExpert-Phase mit rund 400.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

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