Kliniken Nordoberpfalz: Chefarzt Dr. Michael Angerer geht in den Ruhestand
Weiden. Nächste große personelle Veränderung bei den Kliniken Nordoberpfalz: Nach Chefarzt Dr. Theodor Klotz geht auch Chefarzt Dr. Michael Angerer in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Dr. Jürgen Hahn.

Wie schnell manchmal 25 Jahre vergehen können: Im Jahr 2000 kam Dr. Michael Angerer
von der Uniklinik Regensburg nach Weiden, um am damals noch Städtischen Krankenhaus
eine Klinik für Neurologie neu aufzubauen. Sie ist im Verbund der Kliniken Nordoberpfalz
(KNO) heute nicht mehr wegzudenken.
Nun steht ein Generationswechsel an, denn Angerer, der im Sommer 65 Jahre alt wird,
geht am 31. März 2025 in den Ruhestand. Mit seinem Team hat er Tausenden von
Schlaganfallpatienten sowie Menschen mit verschiedensten neurologischen Erkrankungen
geholfen.
Meilenstein Stroke Unit
Als Angerer anfing, war Neurologie oft noch Krankenhäusern in Großstädten
vorbehalten. Das änderte sich allmählich, als die Schlaganfallversorgung innerhalb der
Medizin neu positioniert wurde und immer mehr mittelgroße Städte an der modernen
Versorgung dieser Patientinnen und Patienten teilhaben wollten.
Angerer begann mit einer kleinen Mannschaft 2001. Sie hatten anfangs 18 Betten zu
versorgen. „Man musste sich die Patienten erst erobern“, sagt der Chefarzt. Denn um die
Jahrtausendwende waren vor allem Schlaganfallpatienten oft noch der Inneren Medizin
zugeteilt.
Das änderte sich spätestens 2003, als in Weiden eine Stroke Unit mit zunächst sechs Betten
zur schnellen Behandlung von Schlaganfallpatienten ihren Betrieb aufnahm. Bald darauf
etablierten Dr. Angerer und seine Kollegen einen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr. Die
Abteilung wuchs auf drei Oberärzte und sechs Assistenzärzte an.
Bis heute hat die Neurologie an den Kliniken Nordoberpfalz sich ständig weiterentwickelt und immer mehr Patienten behandelt. Prof. Christian Paetzel und Prof. Thomas
Finkenzeller ergänzten das Spektrum um neue Sektoren wie die Neuro-Radiologie mit der
Thrombektomie. Seit zwei Jahren gehört Weiden ferner dem STENO-Netzwerk zahlreicher
nordbayerischer Kliniken an. Dahinter verbirgt sich ein Verbund von Häusern mit
hochwertiger Schlaganfallversorgung. Mit der Neurochirurgie unter der Leitung von Prof.
Thomas Reithmeier steht der neurologischen Abteilung ferner ein starker Partner im eigenen
Haus zur Verfügung. „Wir müssen kaum Patienten in größere Kliniken verlegen, sondern
können alles im Haus vorhalten, das ist ein großer Vorteil“, erklärt Angerer.
Angerer-Kinder treten in Fußstapfen des Vaters
Er will auch im Ruhestand medizinisch nicht untätig sein. Sein Ehrenamt als Prüfer bei der
Bayerischen Landesärztekammer für angehende Neurologen und Psychiater behält er bei.
Ansonsten freut er sich auf mehr Reisen mit seiner Frau im Wohnmobil und Ausflüge in die
Berge, bevorzugt in der Schweiz. Ferner stehen öfter mal Besuche bei den beiden
erwachsenen Töchtern an, die beide in Berlin leben. Beide sind in gewisser Weise in die
Fußstapfen des Vaters getreten. Eine arbeitet als Psychologin, die andere als Ärztin.
Dr. Michael Angerer ist in München geboren und aufgewachsen. Er hat an der Ludwigs-Maximilians-Universität Medizin studiert und promoviert. Seine Facharztausbildung
absolvierte er am Zentralklinikum in Augsburg. Weitere Stationen waren Berlin und
Regenburg. Dr. Angerer ist in seinem Fachgebiet sehr gut vernetzt und bundesweit
anerkannt. Er ist unter anderem Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
(DGN), der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neuro-Physiologie (DGKN), der
Arbeitsgemeinschaft Neurologische Begutachtung und der Deutschen
Schlaganfallgesellschaft.
Kommissarischer Leiter wird Oberarzt Dr. Jürgen Hahn
KNO-Vorstand Michael Hoffmann, Ärztliche Direktorin Prof. Dorothee Bremerich und
Klinikdirektor Timo Sonntag bedanken sich bei Dr. Angerer für jahrzehntelange
Aufbauleistung, hohes Engagement und das kollegiale Miteinander. Er übergebe eine gut
aufgestellte Fachklinik. Die KNO-Leitung wünscht ihm für die Zukunft alles Gute und
weiterhin Verbundenheit.
Am 1. April übernimmt Leitender Oberarzt Dr. Jürgen Hahn kommissarisch die Leitung der
Klinik für Neurologie. Dr. Hahn ist ebenfalls gebürtiger Münchner. Der 59-Jährige ist fast so
lange am Klinikum Weiden wie Dr. Angerer und kann ein ebenso breites Spektrum der
Neurologie abdecken. Zudem ist er Mitglied in vielen Arbeitskreisen und ähnlich gut vernetzt
wie sein Chef.
Bevor er nach Weiden kam, sammelte Hahn Erfahrungen an den Unikliniken Würzburg
und Regensburg sowie im Rehazentrum Bad Kötzting. Zu seinen Spezialgebieten gehören
Bewegungsstörungen und vor allem die Behandlung mit Botulinumtoxin gegen unwillkürliche Muskelkontraktionen. Zudem ist er Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Hahn ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. Zu seinen Hobbys zählen Motorradfahren, klassische Gitarre und das Singen im Chor der Weidener Kantorei.
Auch Prof. Klotz verabschiedet sich
Nach 25 Jahren verlässt auch Prof. Theodor Klotz die Kliniken Nordoberpfalz (KNO) und tritt seinen Ruhestand an. Am 31. März 2025 endet seine Tätigkeit als Chefarzt der Urologie im Klinikum Weiden. Klotz ist bekannt für sein Engagement in den Bereichen Männergesundheit und Geschlechtsumwandlungen. Seit dem Jahr 2001 prägte er das medizinische Angebot in Weiden maßgeblich. Unter seiner Federführung entstand das erste Prostatazentrum Bayerns am Klinikum Weiden – ein Meilenstein, der das Versorgungsangebot des Hauses erweiterte.
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