Weiden als Verbannungsort: Bayerns SPD-“General” soll sich entschuldigen

Weiden. Zwölf Fragen wurden dem Generalsekretär der SPD Arif Tasdelen in der April-Ausgabe von Marlen-News gestellt. Wohin er denn seinen ärgsten Feind in Verbannung schicken würde, wollten die Magazin-Macher wissen. Die Antwort des weiß-blauen Spitzengenossen: "Nach Weiden in der Oberpfalz!"

Dr. Stephan Oetzinger zieht wieder in den Landtag ein. Foto: Büro Oetzinger

Diese Aussage stößt dem CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Oetzinger mehr als sauer auf. Er fordert Tasdelen in einem offenen Brief auf, sich bei den Bürgerinnen und Bürgern der Max-Reger-Stadt zu entschuldigen.

Sehr geehrter Herr Kollege Tasdelen, lieber Arif

überrascht und verärgert habe ich ein Interview von Dir in „MarlenNews“ (Ausgabe 04/2022) gelesen, in dem Du auf die Frage – „Wohin würden Sie Ihren größten Feind verbannen?“, folgendes geantwortet hast: „Nach Weiden in der Oberpfalz“.

Diese Aussage ist eine Beleidigung für eine ganze Stadt mit fast 45.000 Einwohner, für deren Bürgerinnen und Bürger, für die vielen aktiven Vereine, für eine gewachsene Kulturszene und für eine ganze Region, die in den letzten Jahren zur Aufsteigerregion Bayern avanciert ist. In der Stadt Weiden finden wir eine liebe- und reizvolle, historische Altstadt, einen begeisternden Hochschulstandort der OTH Amberg-Weiden, das Haupthaus der Kliniken Nordoberpfalz AG, eine zentrale Kulturszene für rund 250.000 Menschen der Nordoberpfalz und vor allem viele fleißige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie engagierte Betriebe vom Handwerk bis zu Global Players vor.

Motor der bayerischen Wirtschaft

Auch der Stadt Weiden, dem Oberzentrum der Nordoberpfalz ist es zu verdanken, dass sich unsere Region vom ehemaligen „Zonen-Rand-Gebiet der EU“ zum heutigen Motor der bayerischen Wirtschaft entwickelt hat. Die Stadt Weiden ist mitten in meinem Stimmkreis 308. Mein Vorvorgänger Georg Stahl, MdL a. D. und meine Vorgängerin Petra Dettenhöfer, MdL a D. und seit meiner Wahl in den Bayerischen Landtag auch ich selbst, sind immer mit großer Begeisterung und viel Leidenschaft an die Anliegen und Belange der Stadt Weiden herangegangen.

Stadt blickt in eine positive Zukunft

Die Stadt Weiden kann in eine positive Zukunft blicken, politisch seien hier nur kurz erwähnt: Der weitere Ausbau der OTH Weiden, das Digitale Gründerzentrum, die Verlagerung des Landesamtes für Finanzen. Von einem Abgeordneten des Bayerischen Landtags und dem Generalsekretär einer demokratischen Partei, die zudem den Oberbürgermeister der Stadt Weiden stellt, erwarte ich für diese Entgleisung eine umgehende, öffentliche Entschuldigung.


Hochachtungsvoll
Dr. Stephan Oetzinger, MdL
Direktabgeordneter Stimmkreis 308 Weiden/Neustadt/WN

So reagiert Arif Tasdelen auf die Vorwürfe: SPD-General reagiert: „Weiden ist eine wundervolle Stadt“

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2 Kommentare

John - 04.04.2022

Fauxpas, Herr Oetzinger!

Also, wenn man einen Kollegen – wobei ich den bereits nicht mehr als Kollegen definieren würde – zutiefst verurteilt für das was er geäußert hat und eine öffentliche Entschuldigung erwartet, dann spricht man so jemanden nicht noch wohlwollend mit „lieber Arif“ an! Wo sind wir denn?
Wenn ich „lieb“ angesprochen werde, dann ist für mich alles in Ordnung, der Rest nur lapidares Beiwerk oder gar nicht so schlimm.
Wenn ich über jemanden verärgert bin, und denjenigen noch dazu öffentlich bloßstellen und zur Korrektur auffordern will, dann ist das alles andere als lieb gemeint, und deswegen rede ich so jemanden garantiert auch nicht mit „liebe(r)“ an.

Ich finde es nicht richtig, so jemanden mit entsprechender Wortwahl in der Anrede auch noch zu huldigen.

Ebenso ein Fehlgriff, Herr Oetzinger!

Marie Lauer - 04.04.2022

Wäre interessant, warum er diese Aussage getätigt hat.
Hat er vielleicht in Weiden eine negative Erfahrung gemacht?