Weidener Literaturtage stehen in den Startlöchern

Weiden. Nach dem erfolgreichen Pre-Opening mit einem musikalischen Poetry Slam starten die Weidener Literaturtage vom 20. bis 23. April ins 35. Jubiläumsjahr.

Arnold Stadler stellt in Weiden seinen neuesten Roman „Irgendwo. Aber am Meer“ vor. Foto: Jürgen Bauer

Hochkarätige Autoren und Autorinnen aus den Bereichen Sachbuch, Krimi, Unterhaltung und Literatur versprechen an vier Abenden interessante, spannende und unterhaltsame Lesungen.

Alex Rühle: „Europa wo bist du?“

Just als der Ukrainekrieg ausbrach und die gesamte Tektonik Europas verschob, machte sich der SZ-Journalist Alex Rühle auf den Weg zu seiner großen Rundreise durch die EU. Mit Rucksack, Notizblock und der Frage „Was eint und was trennt uns Europäer?“ begab er sich auf die Suche nach Antworten. Klar ist: Die Europäische Union war die vielleicht kühnste Erfindung der Politikgeschichte – und ein großes Versprechen. Aber was davon wird eingelöst und kommt hier draußen an, in den Dörfern Kalabriens, an der estnisch-russischen Grenze, in der Altstadt von Lissabon? In seiner Lesung am Eröffnungsabend schildert Rühle das Panorama eines aufgewühlten Kontinents und seiner Menschen. Donnerstag, 20. April (19 Uhr), Neues Rathaus.

Takis Würger liest am Freitag aus seinem Roman “Unschuld”. Foto: Peter Rigaud

Takis Würger: „Unschuld“

Sein Roman „Stella“ über eine jüdische Gestapo-Kollaborateurin brachte Takis Würger viel Ärger. Bei den Literaturtagen stellt er seinen neuen Roman „Unschuld“ vor. Das Buch über eine Frau, die versucht, die Unschuld ihres zum Tode verurteilten Vaters zu beweisen. Molly Carver bleiben 35 Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis – nun soll das Urteil vollstreckt werden.

Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers … Emotional und eindringlich zeichnet Takis Würger das Portrait einer Gesellschaft voller Widersprüche und zeigt uns, was sich wirklich hinter den schillernden Fassaden dieser Welt abspielt. Freitag, 21. April (20 Uhr), Buchhandlung Rupprecht.

Gisela Schneeberger liest Kindheitserinnerungen:

Die vielfach preisgekrönte Schauspielerin Gisela Schneeberger ist einem Millionenpublikum bestens bekannt aus Gerhard-Polt-Filmen wie „Man spricht deutsch“ oder bayerischen Erfolgskomödien wie „Eine ganz heiße Nummer“. Zuletzt mimte sie die Bürgermeisterin in der Komödie „Beckenrand Sheriff“, gedreht im Freibad Pleystein. Bei den Weidener Literaturtagen zeigt sie ihre andere Seite.

Gisela Schneeberger liest Kindheitserinnerungen berühmter Autoren wie Elke Heidenreich und Eugen Roth. Mit ihrer vertrauten Stimme haucht sie den Geschichten Leben ein und lässt ihre Zuhörer wieder aus der Sicht eines Kindes empfinden. Samstag, 22. April (19 Uhr), Ring-Kino.

Arnold Stadler: „Irgendwo. Aber am Meer“

In Arnold Stadlers neuem Roman reist ein Schriftsteller zu einer Kulturveranstaltung in den Westerwald, wo er an einem Talk teilnehmen soll. Aber das „Event“ wird zum Fiasko. Befragt, was sein Beitrag zur Energiewende sei, wie er zu Greta Thunberg und den im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingen stehe, verstrickt er sich in einen hilflosen Antwortversuch.

Erholungsbedürftig bricht der „Experte im Nichtwissen“, dem die Gegenwart fremd geworden ist, zu einem Sehnsuchtsort seines Lebens auf: ein Haus mit Blick auf die griechische Insel Ithaka. Es wird eine tragikomische Reise durch Erinnerungen, Geschichten und Gedanken, eine Suche nach unserem Platz in der Welt: dem Ort, an dem wir – trotz allem! – glücklich sein können. Irgendwo. Aber am Meer. Die Moderation führt der Regensburger Kulturjournalist Peter Geiger. Sonntag, 23. April (19 Uhr), Regionalbibliothek.

Karten gibt es auf www.okticket.de und in der Regionalbibliothek.

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