Weidener Wälder: “Schützen durch Nützen”

Weiden. Dass ein Wald durch intensive forstwirtschaftliche Nutzung geschützt werden kann, klingt zunächst eher seltsam. Das dies aber wirklich so ist, davon konnten sich jetzt die Weidener Stadträte bei einer Begehung der heimischen Wälder selbst überzeugen.  

Waldbegehung der Stadträte
Waldbegehung der Stadträte: Auf der Deponie Weiden West soll ein dichter Wald entstehen.

Zunächst ging es  auf die Deponie Weiden-West, wo Stadtförster Wolfgang Winter die Methoden der Bewaldung erläuterte: Auf  nahezu 18 Hektar müsse in möglichst kurzer Zeit ein dichter Wald entstehen. „Eine sehr interessante Herausforderung für einen Forstmann, da es hier nicht darum geht, viel und wertvolles Holz zu erzielen, sondern einen möglichst dichten und stabilen Wald, der viel Wasser verdunsten kann.“

Waldbegehung der Stadträte: Wald am Sauerbach gleicht einem Dschungel

Zweiter Exkursionspunkt: Der dschungelgleiche Laubwaldbestand am Sauerbach beim Schätzlerbad ist dennoch intensiv bewirtschaftet. Wolfgang Winter erklärte, dass hier im Jahr 2014 ca. 100 Festmeter Holz geerntet und verkauft wurden. Ziel ist es neben dem Verkauf des Holzes, vor allem die gerade und astfrei gewachsenen Eschen, Ahorne und Linden zu fördern.

Zum Abschluss der Wanderung zeigte Winter eine Biberburg am Ufer des Sauerbaches und erklärte, dass „Meister Bockert“ bachabwärts einen Damm errichtet habe, mit dem er dafür sorgt, dass die Burg immer einen konstanten Wasserstand hat. Das hat dazu geführt, dass ein Teil des im vergangenen Jahr durchforsteten Waldes so durchnässt ist, dass v.a. Linden und Berg-Ahorn absterben.

Fazit der Waldbegehung: “Schützen durch Nützen”

Als Ausgleich für diesen wirtschaftlichen Nachteil gewährt die Forstbehörde eine finanzielle Förderung des „Nutzungsverzichtes in Biberlebensräumen“. Einer dauerhaften Stilllegung von Waldflächen, wie sie von verschiedenen Gruppierungen gefordert wird, erteilt Winter aber eine Absage: “Wenn in Deutschland etwa 5% der Waldfläche dauerhaft stillgelegt werden, führt das zu einer intensiverer Nutzung auf anderen Flächen oder zu mehr Holzimporten aus weniger umsichtigen Ländern. Das Beste Rezept für den Wald ist: ‘Schützen durch Nützen’.”

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