“Weidener Weg”: Stadt ist nur minimal für Windkraft geeignet

Weiden. Windräder für Weiden – das ist nur auf wenigen Flächen möglich oder sinnvoll. Gleichzeitig fordert der Regionale Planungsverband Oberpfalz-Nord die Nennung potenzieller Flächen. Was nun?

Bild: Christine Ascherl

Jeder der “in d’Wein reinfährt”, weiß um die Lage der Stadt Weiden: Sie liegt eingebettet in einem Kessel. Wenn die Autos der Landkreis-Pendler noch Schnee auf dem Dach haben, ist in Weiden schon Tauwetter.

Daraus ergeben sich naturgemäß wenig Flächen für sinnvollen Windrad-Bau. Allenfalls an den Stadträndern, in den etwas höheren Randlagen, gibt es Potenzial. Das ist das Ergebnis einer Windpotenzialanalyse der Stadt Weiden.

Landkreisgemeinden melden Konzentrationsflächen

Die Landkreisgemeinden melden dem Planungsverband Oberpfalz Nord zurzeit fleißig Konzentrationsflächen für Windräder, um die Planung in eigener Hand zu behalten. Hintergrund: Der Bund zwingt zum Ausbau Erneuerbarer Energien die Länder zum Handel. 1,9 Prozent Fläche müssen für Windkraft bereitgestellt werden. Kommunen können noch bis 2024 von sich aus Gebiete auswählen. Der Rücklauf beim Planungsverband Oberpfalz Nord liegt nach Auskunft von Vorsitzenden Landrat Andreas Meier aktuell bei grob 70 Prozent.

In der Stadt Weiden ist die Benennung solcher Flächen nach Ansicht des Stadtplanungsamtes nicht nötig. Es schlägt den “Weidener Weg” vor. “Die Analyse hat gezeigt, dass sich nur ein kleiner Teil des Stadtgebiets für Windenergieanlagen eignet. Dies macht eine Steuerung nicht zwingend notwendig.” Bauanträge auf Windräder könnten in Weiden damit nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigt werden. Am Montag stimmt der Stadtrat darüber ab.

Bleiben: Rothenstadt, Frauenricht, Wiesendorf

Bei Betrachtung aller harten und weichen Tabukriterien bleiben 2,2 Prozent des Stadtgebiets übrig. Harte Tabukriterien sind beispielsweise der Flugplatz Latsch oder 800 Meter um Wohnsiedlungen. Als weiche Tabukriterien wurden beispielsweise die Windhöffigkeit (unter 4,5 Meter pro Sekunde) oder hochwertige Böden der Landwirtschaft aufgenommen.

Bleiben 1,5 Quadratkilometer. Die größten Stücke liegt am Naabberg bei Rothenstadt (61 Hektar), bei Frauenricht (19 Hektar) und Wiesendorf/Weiden-West (18 Hektar).

Bürger sollen ausführlich beteiligt werden

Wer jetzt bange auf die Karte blickt, dem soll das Fazit der Analyse den Wind aus den Segeln nehmen: “Die Analyse schafft kein Baurecht und stellt keine Garantie dafür dar, dass an den Standorten tatsächlich Windenergieanlagen betrieben werden können.” Ob sich ein Standort tatsächlich eigne, würde im Einzelfall und ausführlich geprüft. Das Konzept enthält zudem eine ausführliche Bürgerbeteiligung.

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