Wenn der Wolf am Gartenzaun steht: Sichtung in Hütten

Hütten. Anwohner haben im März 2023 geistesgegenwärtig einen Wolf gefilmt. Das Tier lief gegenüber ihres Balkons am Waldrand entlang. Die Sichtung ereignete sich an der Bundesstraße 299 bei Hütten (Stadt Grafenwöhr).

Hans Lehner vom „Netzwerk große Beutegreifer“ hat das Video vom Landesamt für Umwelt prüfen lassen. Ergebnis: c1. Heißt: eindeutiger Nachweis auf einen Wolf.

Ganz in der Nähe an der B299, näher in Richtung Sportplatz, gab es schon einmal einen Hinweis auf einen Wolf. Damals war ein Reh gerissen worden, das Bissbild wies eindeutig auf einen Wolf hin. Eine DNA-Entnahme an der Wunde ergab dann zur Verblüffung von Lehner eine Hunde-DNA. Gleiches Phänomen bei einem Rinderkalb in Voitsberg (Tännesberg): „Da kam auch Hund raus. Aber vom Bild her war es eindeutiger Wolfsriss.“ Mögliche Erklärung von Lehner: Hunde haben am Kadaver geschnüffelt.

Nachweise im ganzen Landkreis Neustadt/WN

Lehner liegt ein weiterer Film vor, der amtlich bestätigt einen jungen Wolf zeigt: Der Film stammt aus dem Hof eines Hauses im östlichen Landkreis, im Hintergrund ist die beleuchtete Haustür zu sehen. Ganz aktuell wurde dem Beutegreifer-Beauftragten aus Weiden noch ein Foto aus einem Ortsteil der Stadt Windischeschenbach vorgelegt. Auch dies sieht nach Wolf aus, aber das Tier dreht das Gesicht von der Kamera weg. Damit gilt das Bild nicht als eindeutiger Hinweis.

Bilder sind immer interessant – aber sie bringen Lehner keine Erkenntnisse, die Rückschlüsse auf die Herkunft der Tiere zulassen. Anders ist das bei Losungen oder DNA-Spuren von Beutetieren. Am 15. Januar 2023 konnte Lehner bei einem toten Reh bei Hammerles (Parkstein) eine DNA-Spur sichern. Inzwischen hat er das Ergebnis von der Senckenberg-Gesellschaft bekommen: Das Reh wurde definitiv von einem Wolf getötet; an der Individualisierung wird noch gearbeitet.

Eines ist in diesem Winter gar nicht passiert: Wölfe als Unfallopfer. 2021 gab es gleich mehrere Wölfe, die von Autos zusammengefahren wurden.

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4 Kommentare

Christine Meinl - 21.03.2023

Wo welcher Wolf mit welcher DNA nachgewiesen werden kann ist zweitrangig. Ein Wolf hat in einer Siedlung nichts zu suchen. Punkt. Wenn man seine Kinder und Enkel nicht mehr alleine auf der Straße spielen lassen kann, dann ist die Freiheit des Menschen begrenzt. In Bayern gibt es z. B. eine sehr strenge Verordnung über Hunderassen bei vermuteter Aggressivität und sogenannter Gefährlichkeit. Die Haltung wird in den meisten Gemeinden untersagt, aber der Wolf darf sich frei in den Siedlungen rund um Grafenwöhr bewegen. Wie kann das sein? Da der Wolf keinen natürlichen Feind hat, wird sich die Anzahl jedes Jahr erhöhen. Wie wollen Tier- und Umweltschützer das Problem angehen? Am Ende sind diese wunderschönen Tiere die Verlierer, da der Bestand trotzdem irgendwann reguliert werden muss. Christine Meinl, Grafenwöhr

Schuster Helmut - 18.03.2023

Jahnke, ich bin Befürworter von Rehen, Schafen, an Ziegen, Hunde und Katzen und besonders von Menschen. Und wenn so ein Wolf oder ein Rudel wieder mal 25 Schafe reißt, sind Menschen wie Sie natürlich in ihrem Element. Und ich bin dafür, dass diese Tierart in unseren Breiten – dicht besiedelt und ganz kultiviert genutzt – überhaupt nichts in freier Wildbahn verloren haben. Spätestens wenn der erste Mensch von so einem Tier gerissen und gefressen wird, werden Sie mit ihrer Argumentation in größte Schwierigkeiten kommen. So sehr Sie Wölfe und Schakale lieben, irgendwas an deren Charakter wird Ihnen schon entsprechen. Ich liebe Schafe und eine Landschaft und Natur, in der wir mit Frauen und Kinder und Haustieren friedlich spazieren gehen und die Natur genießen können. Sie wollen offenbar etwas ganz anderes. Vielleicht sollten Sie nach Kanada in den Norden oder nach Sibirien ziehen, dort ist es so, wie Sie es haben wollen. Aber ohne Gewehr sollten Sie dort nicht unterwegs sein.

King - 18.03.2023

Ich bin klar gegen den Wolf, Ausrottung wäre angebracht und mir ist es auch vollkommen egal was andere darüber denken. Sollte ich einen erwischen …

F. Jahnke - 17.03.2023

Ich habe auf fb einen Beitrag lesen müssen, wo ein Wolf gesichtet wurde. Nun gehöre ich zu den Menschen, die absolute Befürworter des Wolfes und Schakal es sind. Es ist sehr schön, diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Aber wenn man noch dazu kommt, einen schnappschuß zu machen, ist es das Eine. Das Andere ist die Geheimhaltung des Ortes, wo man einem Wolf oder Schakal begegnet ist. Auf diese Weise kann man dazu beitragen, daß solche Tiere gewildert werden. So kann man diese herrlichen Tiere schützen helfen.