Wie bleibt Ostbayern konkurrenzfähig?

Weiden. Mit dem Start des TRIO-Transferportals setzen die sechs ostbayerischen TRIO-Verbundhochschulen einen Meilenstein in der kontinuierlichen Zusammenführung von Wirtschaft und Wissenschaft in der Region. 

Ein schneller, unkomplizierter Transfer von Wissen und Technologien aus den Hochschulen in Wirtschaft und Gesellschaft ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit in der Region Ostbayern.

Aber woran forschen die ostbayerischen Hochschulen? Welche Bedarfe haben Wirtschaft und Gesellschaft? Und wie kann beides zusammengeführt werden?

Antworten auf diese Fragen gibt das neue TRIO-Transferportal. Die Plattform, die im Rahmen des Projekts „Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) entstanden ist, will Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzen und Kooperationen im ostbayerischen Raum erleichtern.

Kooperationspartner zusammenbringen

Das Prinzip dahinter ist einfach: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der sechs Verbundhochschulen (OTH Amberg-Weiden, TH Deggendorf, Hochschule Landshut, Universität Passau, OTH Regensburg und Universität Regensburg) legen im TRIO-Transferportal ein Profil mit ihren Kernkompetenzen und Forschungsschwerpunkten an.

Gleichzeitig werden dort Unternehmenskontakte und gesellschaftliche Einrichtungen mit ihren möglichen Bedarfen aufgenommen. Die Transferstellen aller sechs TRIO-Verbundhochschulen haben Zugriff auf das Portal und können so zielgerichtet potenzielle Kooperationspartner zusammenbringen.

Durch den gezielten Abgleich von konkreten Anfragen aus Wirtschaft und Gesellschaft mit den Möglichkeiten der wissenschaftlichen Forschung in der Region unterstützt das TRIO-Transferportal zukünftig die Anbahnung von Kooperationspartnerschaften und Transferprojekten. 

Das TRIO-Transferportal unterstützt bei der Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft in Ostbayern. Foto: TRIO

Eine Chance für Wirtschaft und Gesellschaft

Unternehmen müssen nicht, wie bisher, jede Hochschule einzeln anfragen, sondern brauchen nur eine der sechs Transferstellen der Verbundhochschulen kontaktieren. „Kann die eigentliche Partnerhochschule zu der konkreten Anfrage keinen wissenschaftlichen Kooperationspartner anbieten, weil sie beispielsweise auf diesem Gebiet keine Forschung betreibt oder Kapazitäten fehlen, wird dieser Bedarf über das TRIO-Transferportal erfasst und so an alle Institute und Forschungseinrichtungen im Verbund weitergegeben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der Verbundhochschulen in der Region hier unterstützen kann, ist demnach um das Vielfache höher“, erläutert Prof. Dr. Abdelmajid Khelil, der im Projekt TRIO federführend die Umsetzung des Portals verantwortet. 

Konkrete Anfragen aus der Wirtschaft können mit den Forschungsangeboten der sechs Verbundhochschulen nun optimal abgeglichen werden. Foto: TRIO

Einfacher Zugang zu sechs Hochschulen

Ein Unternehmen, das bereits im TRIO-Transferportal vertreten ist, ist die Kunststofftechnik Wiesmayer GmbH. Im Rahmen eines Unternehmensbesuchs stellte TRIO der Firma die verschiedenen Kooperationsmöglichkeiten vor, fragte nach ihren Bedarfen und nahm ihre Kontaktdaten auf. „Gerade für uns als kleineres Unternehmen ist es nicht leicht, die richtigen Ansprechpersonen an den Hochschulen zu identifizieren.

Durch die Aufnahme unserer Kontaktdaten im TRIO-Transferportal erwarten wir uns nun einen einfacheren Zugang zu dem breiten Wissensspektrum an den Hochschulen in unserer Region“, freut sich Industriemeister Robert Gassner.

Unternehmen, die ebenfalls Interesse haben, mit den Verbundhochschulen in Kontakt zu treten oder im Portal ihre Kontaktdaten aufnehmen zu lassen, können das TRIO-Verbundteam unter info@transfer-und-innovation-ostbayern.de oder www.transfer-und-innovation-ostbayern.de/kontakt kontaktieren. 

TRIO-Mitarbeiterin Andrea Diepold von der Hochschule Landshut (ganz links) besuchte die Firma Kunststofftechnik Wiesmayer GmbH, um Kooperationsmöglichkeiten mit den TRIO- Hochschulen vorzustellen. Foto: TRIO

Ostbayern bleibt wettbewerbsfähig

Mit dem TRIO-Transferportal intensivieren die sechs Verbundhochschulen ihr Bestreben, den professionellen Austausch zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft weiter auszubauen, um die Region Ostbayern wettbewerbsfähig zu halten und weiter zu stärken. „Wir freuen uns sehr, dass wir über das Portal unsere Forschungskompetenz nun bündeln und gleichzeitig den Unternehmen über die Transferstellen die Möglichkeit bieten, konkrete Kooperationsprojekte verbundübergreifend und unkompliziert anzubahnen“, so Khelil abschließend. 

Nochmal alles auf einen Blick

Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) ist ein Projekt der sechs ostbayerischen Hochschulen. Das Projekt wird aus dem Programm „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. TRIO sieht sich als Impulsgeber für Innovationen in Ostbayern.

Ziel von TRIO ist es, Wissens- und Technologietransfer auszubauen und aktiv zu gestalten und den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region zu verstärken.

Die ostbayerischen Hochschulen planen dazu unter anderem, ihre Kompetenzen – schwerpunktmäßig im Bereich Digitalisierung – fächerübergreifend zu bündeln und transparent zu machen. Am Hochschulverbund TRIO beteiligt sind als Koordinatorin die OTH Regensburg, außerdem die OTH Amberg-Weiden, die TH Deggendorf, die Hochschule Landshut und die Universität Passau (wissenschaftliche Leitung); die Universität Regensburg ist Kooperationspartner.

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