Wie Helikopter-Eltern ihre Kinder gefährden

Grafenwöhr. Kinder brauchen eine sichere Bindung zu ihren Eltern, jedoch keine Über-Fürsorge – denn die kann schwerwiegende Folgen haben. 

Von Renate Gradl 

Die Kindergarten-Leiterin Martina Müller von “St. Theresia” begrüßte zum Vortrag: “Wie viel Eltern braucht das Kind?” alle interessierten Eltern und die Referentin des Abends: Viktoria Hermann. Sie weiß, dass Eltern beziehungsweise die Mutter als erste Bezugsperson dafür sorgen muss, dass der Hunger und Durst gestillt und ihr Kind vor Kälte oder Hitze geschützt wird. “Aber die Kinder haben auch psychische Bedürfnisse, wie Geborgenheit und Zuwendung, die jedoch Grenzen hat”, erklärte Diplom-Pädagogin Hermann weiter.

Keine “Helikopter”-Eltern werden!

Überfürsorge, wie man sie von sogenannten “Helikopter-Eltern” kennt, hat Folgen:

Wenn Eltern alles kontrollieren, können sich die Kinder nicht selbst ausprobieren”

warnte die Referentin. Auch würden dadurch soziale Kontakte verhindert werden. Zudem greifen solche Eltern oft voreilig bei Problemen ein, die ihre Kinder selbst lösen könnten. Das hemmt die kindliche Entwicklung und die Kinder lernen nicht, mit Wut umzugehen, wie die Expertin erklärt. Auch Selbständigkeit und Selbstvertrauen könnten dabei auf der Strecke bleiben. Spätere Folgen reichen von Selbstzweifeln, Angst, Unsicherheit bis hin zu Fällen von Depressionen oder Süchten.

Selbstständigkeit fördern

Was die Kinder brauchen sind Liebe, Akzeptanz und Unterstützung. Laut Herrmann sollten Eltern die Selbständigkeit fördern und ihre Kinder auch loslassen, um ihnen Freiräume zu geben. “Beziehungen sind wie ein emotionales Bank-Konto, bei dem eine Umarmung eine Einzahlung und Kritik eine Abhebung darstellt”, erklärte Hermann und riet “mehr einzuzahlen, als abzuheben”.

Wichtiges sei zum Beispiel “Familien-Zeit” oder eine “Zweier-Zeit” nach dem Prinzip “Ganz oder gar nicht” für das Kind da zu sein. Die Kita-Leiterin und die Referentin verdeutlichten das anhand eines Gesprächs.

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