William’s Orbit auf der Burg Leuchtenberg

Leuchtenberg. Eine beeindruckende Location, ein lauer Sommerabend, ein begieriges Publikum sowie musikalische Überraschungsgäste waren die Zutaten für einen Konzertabend vom Allerfeinsten. Zwischen den Studioaufnahmen in Berlin und zahlreichen Auftritten auf Festivals in ganz Süddeutschland hatten sich die Jungs der Weidener Indie-Rockband „William’s Orbit“ die Zeit freigeschaufelt, um mit ihrer einheimischen Fangemeinde auf der Burg Leuchtenberg ein Fest der ganz besonderen Art zu feiern.

Von Roland Wellenhöfer

Williams Orbit Burg Leuchtenberg
Die Jungs von William’s Orbit bei ihrem Konzert auf der Burg Leuchtenberg. Fotos: Wellenhöfer

Man durfte also gespannt sein, was der Abend bringen sollte. Und schon die Vorband war eine echte Überraschung. Mit der LischKapelle hatten sich die Orbits eine Nachwuchsband aus dem Chiemgau eingeladen.  Das aus zwei Mädels und vier Jungs bestehende Sextett spielt zwar mit traditionellen Instrumenten trotzdem ist ihre Musik weit entfernt vom gängigen Bierzelt-“Umtata“: Mit feinem Dreigsang, Ziach, Gitarre, Cajon und tiefem Blech hat sich die LischKapelle bereits ihre eigene Schublade zurechtgezimmert auf dem das Etikett „Bavaro Indie-Pop“ prangt. Riesenapplaus für die jungen und sympathischen Musiker. Das Publikum war so bestens eingestimmt auf den Auftritt von William’s Orbit. Und es sollte nicht die einzige Überraschung des Abends sein.

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William’s Orbit auf Burg Leuchtenberg im heimischen Wohnzimmer

Auf der großen Open-Air Bühne, wo noch am Nachmittag „Des Kaisers neue Kleider“ gegeben wurde, inszenierten die fünf Jungs dann eine Unpluggt-Show vom Allerfeinsten. Gemütlich hatten sie sich ihre Bühne eingerichtet sozusagen als ihr heimisches Wohnzimmer. Und die Jungs hatten für ihre Fans gleich ein ganzes Bündel an neuen Songs im Gepäck. Diese präsentierten sie wie gewohnt mit großer Leidenschaft. Ihren eigenem Anspruch Musik zu machen, die unter die Haut geht, wurden sie mehr als gerecht. Die engelsgleichen Sängerinnen Tine, Julia und Luzi trugen ebenso wie die beiden Streicherinnen Johanna und Bernadette sowie Johannes und Lisa mit ihrem Saxophon ihr Scherflein zum himmlischen hymnischen Sound bei.

Ein musikalischer Höhepunkt reihte sich an den anderen. Rockiger und heißer wurde es als mit Markus Engelstädter ein weiterer „musikalischer Gast“ die Bühne betrat. Spätestens als er aber mit Sigi Häusler im Duett „Like a Rose“ anstimmte, merkte man dass die Beiden auf der gleichen Wellenlänge schwimmen. Der bekannte Entertainer mit Oberpfälzer Wurzeln prophezeite der Band: dass sie mit Sicherheit noch etwas erreichen wird.

Der wohl herzlichste Schlussapplaus ihrer Bandgeschichte

William's Orbit Burg Leuchtenberg

Noch immer drückten gefühlte 30 Grad die Leuchtenberger Nacht. Der leise Wind, der durch die alten Burggemäuer zog, tat den Akteuren auf der Bühne ebenso gut, wie dem Publikum auf den vollen Rängen. Und plötzlich war die Zeit schon so weit fortgeschritten, dass es für die Zugabe eigentlich schon zu spät war. Aus Respekt vor den Anwohnern drehten sie kurzerhand die Anlage ab und sangen nach kurzer Absprache die Schlußnummer „Streets we roam“ tatsächlich „unverstärkt“. Das Publikum tat sich danach sichtlich schwer das auferlegte „Applaudierverbot“ zu befolgen. Was dann folgte, war der wohl stillste, aber bestimmt herzlichste Schlussapplaus ihrer Bandgeschichte. Ein unvergleichlicher und nicht nur für die Akteure unvergesslicher Abend.

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