Wirtshaus “Zum Stichn”: Traditionsreich und modern
Grafenwöhr. Ein kleines Gasthaus bewirtschaftete schon Johann Hößl, der Großvater von Andreas Hößl sen. Die Tradition geht seitdem weiter. Nun aber im großen Stil, modern und generationsübergreifend mit zwei "Stichn"-Wirten.
Es ist eine Investition für die nächsten 30 und 40 Jahre, die ausschlaggebend für den Einbau einer neuen “Stichn”-Hotelküche waren. “Wenn mein Sohn eine andere Entscheidung getroffen hätte, säßen wir jetzt nicht da”, sagte Andreas Hößl sen. bei der Einweihung. Die letzten Monate waren nicht einfach, aber interessant. Was dabei herausgekommen ist, bezeichnete der Seniorchef als “Krönung”. Zuvor gab es dafür den kirchlichen Segen von Kaplan Raveendra Reddy Ponnapati.
“Herz-OP” und Interimsküche
Doch mit einem neuen Ofen, wie man zuerst dachte, war es nicht getan. Schon nach der Besichtigung in Viechtach war klar, dass eine neue Hotelküche gebraucht wird. Damit kam der sprichwörtliche Stein ins Rollen. Der Bautechniker Stefan Renner, bereitete der ganzen Familie schließlich eine schlaflose Nacht, als er von Abbruch und und Brandschutz etc. sprach, was mit einer “Herz-OP” verglichen wurde. Nach dem Rohbau ging es “peu à peu” weiter; auch wenn man für genau 365 Tage in einer Interimsküche gekocht hat. “Ich war sehr überfordert, aber ich hatte die Familie und gute Freunde hinter mir.
Bier vom “Augustiner-Bräu” aus München
Nach der sogenannten “Herz-OP” war auch der Zeitpunkt gekommen, die Brauerei zu wechseln. “Von der ersten Stunde an hat die Chemie mit dem Sepp (Depotleiter Josef Scherer) vom “Augustiner-Bräu” gestimmt. Damit gab es einen regelrechten “Wums”. Das Geschäft wurde per Handschlag, was heutzutage nicht mehr üblich ist, besiegelt. “I frei mi, dass ma da sei derfn”, meinte Scherer. Ein Fass Bier, direkt aus München, wurde mit zwei Schlägen von Andreas Hößl jun. angezapft.
Gute Unterstützung
Andreas Hößl sen. bedankte sich bei allen, die ihn bei diesem Projekt sehr gut unterstützt haben. Im großen und ganzen sei es eine gelungene Sache geworden, wenn es auch mit über zwei Millionen Euro nicht ganz billig war. Aber: “Wenn’ds was Gscheits willst, musst n Geldbeutel aufmachen”, so der Stichn Anderl.
Unternehmerischer Mut mit 62 Jahren
Stefan Renner sprach über die Neuerungen der Technik und den Eingriff, der nicht gerade klein war, in Form von Organen, die neben dem Herz auch betroffen waren. Bürgermeister Edgar Knobloch gratulierte für den unternehmerischen Mut und für die Nachfolge. Der Betrieb wurde schon immer gut geführt und Investitionen wurden auch schon immer getätigt. Zudem sei es ein “wunderbarer Arbeitspatz”, wo es eine Ausbildung von der “Pike auf” gibt. “Das Personal wurde auch während ‘Corona’ nicht ausgestellt”, wusste Knobloch.
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