Witron wächst weiter: Parksteiner Logistik-Riese kauft Firma Hieber in Wörth
Parkstein/Wörth an der Donau. Die Witron-Unternehmensgruppe hat die Metallverarbeitungsfirma Hieber gekauft. Am Freitag erfuhren die 100 Mitarbeiter am Firmensitz in Wörth an der Donau (Landkreis Regensburg) vom Besitzerwechsel.

Am Abend zuvor hatten Witron-Inhaber Walter Winkler und Hieber-Besitzer Christian Sander den Vertrag unterschrieben. Bei der Betriebsversammlung am Freitag waren Thomas Gebert, verantwortlich für die Witron-Finanzen, und Geschäftsführer Martin Stich vor Ort im Gewerbepark Wörth-Wiesent.
In einer emotionalen Rede informierte Sander seine Belegschaft über die Übernahme. Über Winkler sagte er: „Er hat innerhalb seines Lebens ein Unternehmen aufgebaut, aus dem nach 50 Jahren eine Weltfirma mit 7.500 Beschäftigten geworden ist. Ich schaue da mit besonderem Respekt auf.“ (Walter Winkler im OberpfalzECHO-Interview: „Handeln statt Jammern!“)
„In eigene Wertschöpfung integrieren“
Für Witron-Geschäftsführer Stich ist der Kauf eine „klare Entscheidung“: „Das ergibt einfach Sinn.“ Die Firma Hieber mit Chef Sander ist ihm als langjähriger Lieferant bestens vertraut. Seit vielen Jahren liefert die Firma komplexe Schweißbaugruppen. „Sehr wertig, höchste Qualität.“ Mit dem Kauf werde ein langjähriger Lieferant in die eigene Wertschöpfungskette integriert. Auch vom Typ her passen Winkler und Sander aus seiner Sicht gut zusammen: „Das hat gematched.“
Zwei leidenschaftliche Ingenieure
Der 87-jährige Winkler, genialer Ingenieur und rastloser Visionär, hat aus einem Ein-Mann-Betrieb einen Weltmarktführer für Lagersysteme gemacht. Auch der 63-jährige Sander ist Ingenieur und Self-Made-Man. Er kaufte die Metallbearbeitungsfirma Hieber 2005 (damals noch in Barbing) und baute sie von 20 auf einen 100-Mann-Betrieb mit hochmodernen Maschinen auf. Der Ingenieur will auch nach dem Verkauf bis zum 67. Lebensjahr als Geschäftsführer im Unternehmen bleiben. Seine Frau nenne ihn „Duracell-Hasen“, der dann noch trommelt, wenn allen anderen der Saft ausgegangen ist, verriet Sander am Freitag. Die Witron-Gruppe wächst mit dem Kauf auf 7.500 Mitarbeiter.
Von der Witron-Übernahme verspricht sich Sander ausschließlich positive Veränderungen. Das Wort „Auftragsmangel“ werde es künftig nicht mehr geben. „Wir werden vom heutigen Tag an von der Witron-Gruppe mehr als ausreichend mit Arbeit versorgt sein.“
Personal wird aufgestockt
Personalabbau ist nicht vorgesehen, im Gegenteil. In einem ersten Schritt sollen sogar 40 Arbeitsplätze dazukommen. Dies bestätigt Witron-Geschäftsführer Stich. Der Betrieb wird auch künftig Hieber heißen. Slogan: „Hieber – Ideen aus Stahl“. Hieber soll der Witron-Gruppe 2025 etwa 20 Millionen Euro Umsatz beisteuern, über sechs Millionen wollen die Parksteiner bis zum Herbst in Wiesent investieren.
Letzter Kauf: Stahlfertiger Voit
Zum 1. Januar 2023 übernahm die Witron Gruppe die Voit Stefan GmbH aus Pleystein.
Die im Jahr 2002 gegründete, international tätige Voit Stefan GmbH, die auch als „Der Stahlfertiger“ bekannt ist, beschäftigt damals über 80 Mitarbeiter und verarbeitete auf einer Produktionsfläche von 25.000 Quadratmeter jährlich zwischen 10.000 und 12.000 Tonnen Stahl.
Sämtliche Mitarbeiter der Voit Stefan GmbH wurden nach Unternehmensangaben von Witron übernommen. Stefan Voit blieb verantwortlicher Geschäftsführer.
* Diese Felder sind erforderlich.