Womöglich größter Pokal der Welt wechselt Besitz

In der Tachauer Straße in Weiden befindet sich ein riesiger Pokal im Schaufenster. Das Prachtstück misst über zwei Meter. Karl Ertel, der die Siegestrophäe zusammengeschraubt hat, glaubt, dass es womöglich der weltgrößte Pokal sein könnte. „Einen größeren habe ich jedenfalls noch nicht gesehen.“ Ertel muss es wissen. Seit 1993 handelte er im Weidener Osten mit Pokalen, die er zum großen Teil selber gestaltet hat.  

Reichverzierte Trinkgefäße

Nun hat Ertel das Rentenalter erreicht und seinen Bestand an Bernhard Junge weitergereicht. Junge beliefert Vereine, Verbände und Privathaushalte deutschlandweit seit 1994 mit Pokalen, die oft wie reichverzierte Trinkgefäße wirken. Zudem betreibt er im Weidener Westen ein Sportgeschäft, das sich auf Karate spezialisiert hat. Ins Gehege gekommen sind sich die beiden nie, weil Ertel seinen Verkauf speziell auf Weiden reduzierte und sich Junge an die Abmachung hielt.

Corona hat Absatz ausgebremst

Den monströsen Pokal hatte Ertel noch vor Ausbruch der Pandemie für eine Wohltätigkeitsveranstaltung entworfen. „Der Pokal wurde dann aber nicht abgeholt, wohl wegen Corona.“ Überhaupt habe die Pandemie das Geschäft mit den Pokalen fast zum Stillstand gebracht. „Eine Zeitlang ging überhaupt nichts mehr“, sagte Junge. „Sogar einige Herstellerfirmen mussten schließen.“ Langsam laufe der Laden wieder.

Bundesweit größte Ausstellung

„Zwar habe ich keine definitiven Beweise, doch wage ich zu behaupten, Bernhard Junge führt derzeit die bundesweit größte Pokalausstellung.“ Ertel und Junge kennen sich seit Jahrzehnten durch ihren Sport. Ertel ist Gründer und Ehrenvorsitzender des 1. Judoclubs Weiden und war in seiner Gewichtsklasse mehrfacher Bezirks- und Nordbayerischer Meister. Er wurde als erfolgreichster Trainer der Oberpfalz ausgezeichnet. Er organisierte Länderkämpfe zwischen Deutschland und Japan sowie zwischen Deutschland und Korea und organisierte die Deutsche Meisterschaft der Frauen und Männer.

Pokale für jeden Zweck

Auch Junge ist ein Urgestein im Weidener Kampfsport. Seine Leidenschaft gehört dem Karate. Er ist Vorsitzender des Weidener Kampfsportclubs Karate Dojo Kara und trägt den braunen Gurt. Seine Gattin Claudia Junge besitzt sogar den schwarzen Gurt und ist Trainerin. Die Pokale gibt es für jeden Zweck. „Für Sportveranstaltungen, Vereinsfeiern, Geburtstage und andere Jubiläen.“ Durch die Zusammenlegung der beiden Läden präsentieren sich derzeit aktuell 1.200 Pokale im S.B.J. Sportland in der Tachauer Straße.