WSW-Urteil rechtskräftig: 4 Jahre für Sohn, 3 Jahre 7 Monate für Ehemann
Weiden/Leipzig. Das Urteil im WSW-Prozess ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof hat die Revision der beiden männlichen Angeklagten (32 und 56) verworfen. Das Urteil gegen die 51-jährige Hauptangeklagte wird ohnehin schon vollzogen, sie hatte keine Schritte dagegen eingeleitet.

Das Landgericht Weiden hatte im März 2023 die Verantwortlichen der Pseudo-Wohnungsbaugenossenschaft wegen Betrugs verurteilt. Die 1. Strafkammer verhängte gegen die Hauptangeklagte 5 Jahre und 10 Monate, gegen ihren Sohn (den ITler) 4 Jahre und gegen den Ehemann 3 Jahre und 7 Monate.
Die Strafkammer mit den Richtern Peter Werner, Matthias Bauer und Florian Bauer sowie zwei Schöffen sah es nach 30 Verhandlungstagen als erwiesen an, dass die drei Angeklagten wissentlich zigtausende Anleger und ihre Arbeitgeber betrogen haben.
Millionenschaden angerichtet
Das Gericht war überzeugt, dass das betrügerische Trio bei über 16.000 Betrogenen einen nachweisbaren Schaden von 6,8 Millionen Euro angerichtet hat. Die Hauptschuldige war nach Ansicht des Gerichts die 51-Jährige: “Sie war Organisatorin.” Die Frau aus dem Landkreis Neustadt/WN blieb in Haft. Sie befand sich seit ihrer Festnahme im März 2022 in Untersuchungshaft in der JVA Regensburg und trat unmittelbar nach der Verurteilung die verhängte Haftstrafe im Frauengefängnis in Aichach an.
Anders Sohn und Ehemann. Der Sohn war nach kurzer Untersuchungshaft nach 4 Monaten bereits vor dem Prozess auf freien Fuß gesetzt worden. Er hat damit praktisch noch nichts abgesessen und rückt jetzt für vier Jahre ein. Der Ehemann war während des Prozesses aus der Haft entlassen worden. Der 56-Jährige war zwar Aufsichtsratsvorsitzender, spielte aber keine tragende Rolle im Betrugssystem seiner Frau. Aufgrund seiner langen Zeit in U-Haft muss er nicht mehr hinter Gitter.
Schmerzhaft treffen dürfte aber auch ihn der Einzug des Wertersatzes von über fünf Millionen Euro, die im Urteil festgesetzt sind.
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1 Kommentare
Das ist mal wieder ein gutes Ergebnis für solche Betrüger. Vor allem auch weil Werte ü. 5Mio. eingezogen werden u. somit hoffentlich die Geschädigten wieder was davon bekommen.