Zahnarzt aus Grafenwöhr kämpft für seinen Berufsstand

München/Grafenwöhr. Es gibt wahrlich nicht viele Nordoberpfälzer, die an der Spitze eines großen Berufsverbands im Freistaat stehen. Dr. Dr. Frank Wohl, Zahnarzt aus Grafenwöhr, führt seit zwei Jahren als Präsident die Bayerische Landeszahnärztekammer. Der 59-Jährige vertritt nicht nur leidenschaftlich die Belange seiner Kollegen, seine Meinung hat auch bundesweit bei gesundheitspolitischen Themen Gewicht.

Mit einem Nordoberpfälzer an der Spitze, machten die bayerischen Zahnärzte in München ihrem Ärger über die Gesundheitspolitik lautstark Luft. Foto: Zahnärztekammer

Unter dem Beifall von weit über 1000 bayerischen Zahnärzten und zahnmedizinischen Fachangestellten machte Dr. Dr. Frank Wohl am Marienplatz in München Front gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung: „Schluss mit Lücken, Herr Lauterbach! Zahnmedizin braucht Zukunft.“

Der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) betonte die große Bedeutung der Kundgebung: „Wir brauchen bessere Perspektiven für unsere zukünftige Arbeit und setzen uns für Bürokratieabbau, für die längst überfällige Anpassung der Gebührenordnung für Zahnärzte und gegen den Aufkauf von Praxen durch Finanzinvestoren ein.“ Denn die Patienten seien letztlich die Leidtragenden, „wenn für die Praxis am Ort kein Nachfolger in Sicht ist oder wenn der nächste Zahnarzttermin in weiter Ferne liegt, weil die Bürokratie zu viel Behandlungszeit verschlingt.“

Seit März 2022 führt Dr. Dr. Frank Wohl die Bayerische Zahnärztekammer. Foto: Zahnärztekammer

„Uns hat bislang immer ausgezeichnet, dass wir für eine moderne und wohnortnahe zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung in unserer bayerischen Heimat sorgen – das soll auch in Zukunft so bleiben“, unterstrich der Zahnmediziner aus Grafenwöhr.

Zahlreiche Redner schlossen sich an

Nach BLZK-Präsident Wohl sprachen unter anderem der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger, der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, die Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe, Hannelore König, und der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz.

Darüber hinaus waren der Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention im Bayerischen Landtag, Bernhard Seidenath, MdL, und die Zahnärztin Dr. Andrea Behr, MdL, am Marienplatz vor Ort und stärkten den bayerischen Zahnärzten bei der Kundgebung den Rücken. Seite an Seite mit prominenten Vertretern aus der Landespolitik forderten die Demonstranten lautstark faire Bedingungen für Zahnarztpraxen und Praxisteams ein.

Er nimmt kein Blatt vor den Mund

Dr. Dr. Frank Wohl sorgte vor wenigen Monaten bundesweit für Aufsehen, als er das von der Ampelregierung auf den Weg gebrachte Cannabisgesetz als „gesundheitsgefährdend“ einstufte: „Studien zeigen eindeutig, dass Cannabis sowohl der Allgemeingesundheit und vor allem auch der Mundgesundheit großen Schaden zufügen kann.“ Die Konsequenz aus der Umsetzung des Gesetzes sei „Förderung von Krankheit, nicht von Gesundheit“.

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