Vereinsgründung: Zehn Gemeinden – eine Stimme

Nordoberpfalz. Zehn Kommunen des westlichen Landkreises Neustadt haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie die Region voranbringen und vereint stark auftreten. Bürgermeister Edgar Knobloch aus Grafenwöhr übernimmt den Vorsitz.

Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich im Rathaus Grafenwöhr. Foto: Stefan Neidl

Bereits seit 2019 arbeiten die zehn Kommunen des westlichen Landkreises als Arbeitsgemeinschaft im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zusammen. Der Zweck war das gemeinsame Abgreifen und Verteilen von Fördergeldern und damit die Weiterentwicklung der Region.

“Gemeinsam sind wir stark”

Aus der Arbeitsgemeinschaft entstand die Idee sich in einer Organisation zusammen zu schließen um die Aufgabe besser erfüllen zu können. Unter den verschiedenen möglichen Rechtsformen fiel die Wahl nun auf einen Verein. Die Vereinsgründung war zunächst als Präsenzveranstaltung vorgesehen, jedoch gelten Vereinstreffen als private Zusammenkunft und sind wegen der Pandemie augenblicklich untersagt. 

So wurde am 20. April der Verein “ILE Region VierStädtedreieck im Oberpfälzer Hügelland” online gegründet, wofür das Amtsgericht die rechtliche Zulässigkeit erklärt hatte.

Den Vereinsvorsitz wird Grafenwöhrs Bürgermeister Edgar Knobloch übernehmen. Die Bürgermeister Torsten Hallmann aus Schwarzenbach und Albert Nickl aus Speinshart agieren als seine Stellvertreter. Die Bürgermeister Alexander Goller (Vorbach), Carmen Pepiuk (Trabitz), Johannes Schmid (Schlammersdorf), Jürgen Kürzinger (Kirchenthumbach), Marcus Gradl (Eschenbach), Bernhard Stangl (Pressath) und Wolfgang Haberberger sind als Beisitzer eingesetzt. Kassenprüfer werden Michael Eisner, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach und Karl Stopfer, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach, sein.

Geschäftsstelle der Umsetzungsbegleiterin Annika Schreier wird im Grafenwöhrer Rathaus sein, sie wird augenblicklich wegen Mutterschutzes von Birgit Plößner vertreten. Der Mitgliedsbeitrag für die Kommunen soll bei 85 Cent im Jahr pro Einwohner liegen, muss aber von den jeweiligen Gemeinderäten erst noch bewilligt werden. 

Erste Projekte: Freizeitsee Dießfurt und Homepage

Der Vereinszweck ist “die nachhaltige Entwicklung der Mitgliedsgemeinden auf ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Gebieten”. Dazu gehören die Verwirklichung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts von 2019, die Planung und Durchführung von Projekten, die Pflege und Verbesserung des Images des Kooperationsraums sowie die Koordination und Umsetzung touristischer Aktivitäten.

Aktuell anstehende Projekte sind die Entwicklung eines neuen Konzepts zum Freizeitsee Dießfurt, der Ausbau des Kernwegenetzes und das Aufstellen einer Homepage.

Vorsitzender Edgar Knobloch erklärt, dass der Vereinsbeitritt auch für jede natürliche und juristische Person möglich sei. Diese wären dann Fördermitglieder und haben kein Stimmrecht, der Mitgliedsbeitrag liegt bei zehn Euro im Jahr. Es gebe bereits mehrere ILE-Zusammenschlüsse in anderen Gegenden und sie seien sehr an einer Zusammenarbeit interessiert.

Ideen von Bürger:innen sind willkommen

Hallmann erklärt, durch das gemeinsame Auftreten habe man einen besseren Zugang zu Fördertöpfen und sei ein stärkerer Verhandlungspartner.

Nickl bestätigte die Bedeutung des gemeinsamen Auftretens: “Wir sind zehn Gemeinden und wollen mit einer Stimme sprechen.” Knobloch erklärt, Bürger die gute Ideen haben können jederzeit ihre jeweiligen Bürgermeister als Ansprechpartner kontaktieren. Diese werden dann auf den regelmäßigen ILE-Sitzungen vorgestellt.
 

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