Zeitreise mit Chromglanz und Benzingeruch – ATC feiert 60 Jahre Automobilleidenschaft

Weiden. Zum 60. Jubiläum des Automobil-Touringclubs versammelten sich über 220 historische Fahrzeuge zu einer glanzvollen Schau und einer Jubiläumsfahrt. Eine besondere Zeitreise und ein Fest der Begegnung mit leidenschaftlichen Diskussionen und Erinnerungen im XXL-Format.

Aufstellung der Fahrzeuge in Reihe zum Start auf die Ausfahrt in den Landkreis Neustadt. Foto: Reinhard Kreuzer

„Da schlägt das Herz jedes Oldtimerfreundes höher“, rief Präsident Manfred Gärber mit freudiger Stimme durch das Mikrofon, während sich auf dem Großparkplatz in Weiden ein glänzendes Meer aus Lack, Chrom und Historie ausbreitete. Zum 60-jährigen Bestehen des Automobil-Touringclubs (ATC) im AvD hatten sich über 220 Fahrzeuge – Oldtimer, Youngtimer und historische Zweiräder – am Vatertag versammelt, um das Jubiläum gebührend zu feiern.

Die Kulisse? Ein einziger Traum für Automobilromantiker.
Schon früh am Morgen brummten erste Motoren, es roch nach Benzin und Lederpolitur und die Zuschauer strömten in Scharen herbei. „So viele Raritäten auf einem Fleck – das sieht man nicht alle Tage“, staunte ein Besucher, während ein seltener Autobianchi Abarth neben einem majestätischen Chrysler Le Baron aus dem Jahr 1961 parkte. Die ältesten Schätzchen auf dem Platz? Drei originale Ford A-Modelle aus den 1920er Jahren, die trotz ihres hohen Alters stolz und schnurrend die Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Der ATC blickt zurück

Der ATC, 1965 von einer Handvoll Motorsportbegeisterter gegründet, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Vom legendären Friedenfelder Bergrennen über die Beteiligung an der Rallye Monte Carlo bis hin zu Jugend-Kart-Slaloms und Moto-Cross. Eine Erfolgsgeschichte, die sich in glänzendem Blech widerspiegelt.

„Heute feiern wir nicht nur Fahrzeuge, sondern auch das Engagement von Generationen“, betonte Präsident Gärber bei der Begrüßung der Gäste, Fahrer und Unterstützer. An seiner Seite lobte der geschäftsführende Vorsitzende Clemens Sammet das Organisations-Team: „Das war Präzisionsarbeit, jedes Detail hat gepasst.“ Wochenlange Vorbereitungen, intensive Planung, klare Abläufe, das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Grußworte und Start der Ausfahrt

Kurz vor dem Start der 70 Kilometer langen Ausfahrt erhob sich Oberbürgermeister Jens Meyer zur Ansprache. „Für Menschen mit Benzin im Blut ist dieser Tag ein Fest“, sagte er und hob besonders hervor, wie viele Erinnerungen die historischen Fahrzeuge wachriefen. „Da sehe ich meine Kindheit an mir vorbeifahren.“

Grußworte überbrachten auch Vorsitzender Reinhard Meier und sein Ehrenvorsitzender Herbert Tischler. Mit der Startfahne in der Hand gab Meyer den offiziellen Startschuss. Punkt 11 Uhr setzte sich die bunte Fahrzeugkolonne in Bewegung, angeführt von einem Ferrari-Mondial 3,2 und auch ein NSU-Kettenkrad aus dem Jahr 1943 mit 36 PS war nur kurz dabei.

Route und Veranstaltungscharakter

Die Route führte die 150 Teilnehmer bei zunehmend strahlendem Sonnenschein über Mitterhöll, Roggenstein, Kaimling und Vohenstrauß bis nach Georgenberg und Lohma zur Firma Mirrotech, wo Kaffee und Kuchen warteten. „Das ist ein gelungener Zwischenstopp, genau das richtige für Fahrer und Maschinen“, meinte ein Teilnehmer, während er liebevoll über die Kotflügel seines Wagens strich.

Mit frischem Elan ging es über Flossenbürg und Floß zurück nach Weiden. Dort reihten sich die Fahrzeuge wieder auf dem Großparkplatz ein, wo die zweite Halbzeit des Tages eingeläutet wurde: „Benzingespräche“ an jeder Ecke, leuchtende Kinderaugen an der Auto-Hüpfburg und fachkundige Diskussionen über Motorhauben hinweg. „So etwas erlebt man nur einmal im Jahr und heute gleich im XXL-Format“, schwärmte ein Besucher aus Thüringen.

Ehrung der Teilnehmer

Franz Appl, der die gesamte Route ausgeschildert und persönlich vorab abgefahren war, erhielt viel Lob für die reibungslose Streckenführung. „Man merkte, dass hier ein Profi am Werk war“, lobte Vorsitzender Gärber, der die Teilnehmer abschließend zur Preisverleihung bat. Die Rallye-Teilnehmer erhielten moderne Wandspiegel der Firma Mirrotech – für jene, die unterwegs alle Zielnummern notiert hatten. Weitere Preise stifteten regionale Unternehmen: Benzingutscheine von der Firma Bergler, Essensgutscheine und für die Väter stilechte gefüllte „Fünf-Liter-Bierfässchen“. Zum Abschluss überreichte Gärber jedem Fahrer eine gerahmte Urkunde, ein bleibendes Andenken an eine rundum gelungene Jubiläumsfahrt.

Abschied und Ausblick

„Es war nicht nur eine Zeitreise durch die Automobilgeschichte“, resümierte Bürgermeister Reinhold Wildenauer beim Abschied, „sondern auch ein Fest der Begegnung, des Handwerks und der Leidenschaft.“ Die Chromträume unter der Mai-Sonne werden vielen Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben. Und für den ATC im AvD ist klar: Nach dem Jubiläum ist vor dem nächsten Treffen.

Start zur Rundfahrt und Start der Fahrzeuge und Motorräder, OB Jens Meyer hob die Startflagge.
Foto: Reinhard Kreuzer
Start zur Rundfahrt und Start der Fahrzeuge und Motorräder, OB Jens Meyer hob die Startflagge. Foto: Reinhard Kreuzer
Erstmals gab es für die Kinder eine Kurzweil mit der Aufstellung einer Hüpfburg. Foto: Reinhard Kreuzer
Erstmals gab es für die Kinder eine Kurzweil mit der Aufstellung einer Hüpfburg. Foto: Reinhard Kreuzer
Auch einige Zweiräder und Mopeds älteren Baujahres waren gekommen, dabei auch ein NSU-Kettenrad, Baujahr 1943. Foto: Reinhard Kreuzer
Auch einige Zweiräder und Mopeds älteren Baujahres waren gekommen, dabei auch ein NSU-Kettenrad, Baujahr 1943. Foto: Reinhard Kreuzer
Blick in den Motorraum des Chryslers Le Baron Baujahr 1961 und Gespräche mit den Besitzer. Foto: Reinhard Kreuzer
Blick in den Motorraum des Chryslers Le Baron Baujahr 1961 und Gespräche mit den Besitzer. Foto: Reinhard Kreuzer
Eines der älteren Modelle ein Ford A mit Baujahr 1929, davon gab es gar drei Modelle auf dem Platz. Foto: Reinhard Kreuzer
Eines der älteren Modelle ein Ford A mit Baujahr 1929, davon gab es gar drei Modelle auf dem Platz. Foto: Reinhard Kreuzer
.Blick in den geöffneten früheren Zweisitzer einer Isetta BMW 25, mit Baujahr 1962 mit 12 PS. Es ist ein Viertakter mit einem Zylinder, genannt auch „Knutschkugel“ und gehört Klaus Heider mit Ehefrau und Familienhund. Foto: Reinhard Kreuzer
.Blick in den geöffneten früheren Zweisitzer einer Isetta BMW 25, mit Baujahr 1962 mit 12 PS. Es ist ein Viertakter mit einem Zylinder, genannt auch „Knutschkugel“ und gehört Klaus Heider mit Ehefrau und Familienhund. Foto: Reinhard Kreuzer
Der Großparkplatz war voll mit Oldtimern, die auch noch nach der Mittagszeit auf den Platz rollten. Foto: Reinhard Kreuzer
Der Großparkplatz war voll mit Oldtimern, die auch noch nach der Mittagszeit auf den Platz rollten. Foto: Reinhard Kreuzer

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